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Kali steckt in vielen Produkten

45 Jahre Kaliwerk Zielitz

Kali steckt in vielen Produkten

Zielitz. Aus einer Tiefe bis zu 1200 Metern fördern die Zielitzer Kalikumpel alljährlich rund zwölf Millionen Tonnen Rohsalz. Daraus werden in mehreren Produktionsschritten etwa zwei Millionen Tonnen verkaufsfertiges Kali produziert. „Der Großteil davon geht als dringend benötigtes Düngemittel vorwiegend an Kunden in Südamerika oder in Südostasien“, informiert Dr. Ulrich Scheele, Leiter Produktion und Technik über Tage des Kaliwerkes Zielitz. Da Kalium neben Stickstoff und Phosphat ein unverzichtbarer Nährstoff für das Pflanzenwachstum ist, leisten die Zielitzer Kaliwerker damit auch einen großen Beitrag zur Sicherung der Welternährung. Kalidünger aus Zielitz sorgt für ein beständiges Wachstum auf den Feldern.Die Düngemittel werden in verschiedenen Formen produziert. Da gibt es die Variante staubfrei zur Weiterveredlung in der Mehrnährstoffindustrie, bei der noch Stickstoff und Phosphat zugefügt werden. Gefragt ist auch das Granulat als Einzeldünger oder als so genannter „Blend“, einer Mischung mit Stickstoff und Phosphat. Kurios dabei: Das Granulat wird gefärbt, da die Kunden (vorwiegend in Brasilien) aus dem Bezug früherer Düngemittel mit einem natürlichen Eisenoxid-Anteil die rötliche Färbung gewöhnt sind.

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Blick auf das Kaliwerk Zielitz. Hier werden jährlich rund 12 Millionen Tonnen Rohsalz aus der Tiefe gefördert und zu 2 Millionen Tonnen Fertigerzeugnissen verarbeitet, für die es die vielfältigsten Anwendungsgebiete gibt. Foto: Burkhard Steffen

„Hochreines Kaliumchlorid ist der Grundstoff für Industriechemikalien, ohne die eine Herstellung von Handys oder Solarpaneelen nicht möglich wäre.“

Das Zielitzer Kaliwerk verfügt über einen eigenen Bahnanschluss. Damit können rund 80 Prozent der Produkte ökologisch verträglich mit der Bahn transportiert werden. Ziel der Ganzzüge mit jeweils etwa 1800 Tonnen Kali an Bord sind die Seehäfen in Hamburg oder Wismar. In Hamburg betreibt die K+S-Gruppe sogar einen eigenen Kali-Kai zum Umschlag der Produkte. Der Rest der Produktion geht per Binnenschiff via Haldensleben oder Lkw zum Kunden.

Weniger bekannt ist dagegen, dass Kalisalze zunehmend auch in der Industrie benötigt werden. Haupteinsatzgebiet ist die so genannte Chlor-Kali-Elektrolyse. Hochreines Industriekali aus Zielitz mit einem 99-prozentigen Kaliumchlorid-Anteil wird aber unter anderem auch bei der Produktion von Kunststoffen und Lacken, Glas, Textilien oder Papier eingesetzt. „Hochreines Kaliumchlorid ist der Grundstoff für Industriechemikalien, ohne die eine Herstellung von Handys oder Solarpaneelen nicht möglich wäre“, überrascht Ulrich Scheele mit dieser Aussage.

Rund 28 Millionen Euro hat die K+S-Gruppe vor einigen Jahren in den Bau einer Anlage investiert, die in Zielitz Kali in Lebensmittelqualität produziert. Dabei wurden weltweit neue Maßstäbe in der Produktion hochwertiger Kalisalze für gesunde Lebensmittel und ausgewogene Ernährung gesetzt, denn die Herstellung dieses Qualitätsproduktes genügt höchsten Ansprüchen.

„20 Prozent aller Bluthochdruck-Patienten profitieren von einer natriumarmen Ernährung.“

Auch die Anwendungsgebiete dieses Produktes sind vielfältig. „Beispielsweise profitieren 20 Prozent aller Bluthochdruck-Patienten von einer natriumarmen Ernährung“, so Dr.Scheele, „bei vielen Produkten wird durch unser ,KaliSel‘ der Natriumanteilgehalt um bis zu 50 Prozent reduziert und durch Kalium und weitere wertvolle Mineralien ersetzt.“ Die Nachfrage nach KaliSel aus Zielitz ist riesengroß. Es wird zunehmend in der Nahrungsmittelherstellung verwendet. KaliSel ist beispielsweise in Fertiggerichten ebenso zu finden, wie in Fitnessgetränken oder in Snacks. „Gegenwärtig erwarten wir ein überdurchschnittliches Markenwachstum für Salze in Lebensmittelqualität“, so der Produktionsleiter. Verantwortlich dafür sei der Trend zu gesunder Ernährung und Lebensweise.

Die Kalivorkommen der „Scholle von Calvörde“ sind so ergiebig, dass noch viele Jahre Kalisalz aus der Tiefe gefördert werden kann. Das bestätigte erst kürzlich eine Erkundungsbohrung, die bei Born niedergebracht wurde. Experten schätzen ein, dass das bis voraussichtlich über die Mitte dieses Jahrhunderts hinaus sein wird.

Vor 45 Jahren begann die Produktion im Kaliwerk Zielitz