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Altmärkischer Hansebund beim 38. Internationalen Hansetag in Rostock: So möchten gern auch andere sein

Ich liebe meine Altmark

Altmärkischer Hansebund beim 38. Internationalen Hansetag in Rostock: So möchten gern auch andere sein

Auch beim 38. Internationalen Hansetag vom 21. bis 24. Juni in Rostock stellten die Altmärker eine der größten Gruppen. Mit ihren historischen Kostümen sind die Hansebegeisterten auf jeden Fall immer ein Hingucker. Foto: Donald Lyko

Stendal (dly) Dass der Altmärkische Hansebund eine starke Gemeinschaft ist, hat sich in der internationalen Hansefamilie schon herumgesprochen. Denn der vor 20 Jahren gegründete Zusammenschluss der sieben altmärkischen Hansestädte Stendal, Tangermünde, Salzwedel, Gardelegen, Osterburg, Werben und Seehausen sowie des westelbischen Havelberg ist mittlerweile Vorbild für andere Regionen. So planen zum Beispiel die Hansestädte Mecklenburg-Vorpommerns einen ähnlichen Zusammenschluss. Um dies auch nach außen zu dokumentieren, drehten die Bürgermeister der Städte während des Hansetages im Juni in Rostock gemeinsam ein starkes Seil – auch dabei unter Anleitung der Altmark.Konkret unter der von Seiler Detlef Preetz vom Kreismuseum Osterburg. Seit Jahren ist er mit seinen historischen Geräten bei den Internationalen Hansetagen dabei – und immer ein Publikumsmagnet. Viele nutzen die Gelegenheit, selbst ein Seil für daheim herzustellen, andere sind mit einem Foto zufrieden. Als Seiler ist er einer von vielen engagierten Altmärkern, die Jahr für Jahr mitreisen, um den Hansegedanken zu leben – das völkerverständigende Miteinander.Denn aktuell gehören 192 Hansestädte in 16 Ländern dem sehr aktiven Netzwerk an, das 1980 in der niederländischen Stadt Zwolle gegründet wurde und seither die weltweit größte freiwillige Städtegemeinschaft ist. Aber in keiner Region ist die Dichte an Hansestädten so groß wie im Norden Sachsen-Anhalts – eine gute Basis für die Zusammenarbeit der acht Mitgliedsstädte. Die werben gemeinsam für den Altmärkischen Hansebund und seine Mitgliedsstädte, gehen gemeinsam Projekte an.

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Die Hansestatue ist der Beitrag des Altmärkischen Hansebundes für eine Dauerausstellung in Rostock. Foto: Donald Lyko

Der 38. Internationale Hansetag in Rostock bot dafür gleich mehrere Gelegenheiten. So wurde gemeinsam eine Kiste mit altmärkischen Waren bestückt. Kaffee aus Tangermünde, Salzwedeler Baumkuchen, Hanftee aus Seehausen, hochprozentiges „Spargelwasser“ aus Osterburg, Kräuterlikör aus Gardelegen, Rotwein aus Stendal, „Domberg Wunderblut“ aus Havelberg, Honig aus Werben und noch einiges mehr kam in den extra dafür angefertigten Holzbehälter.

Mit ihrem Auftritt in Rostock haben die altmärkischen Hansebotschafter nicht nur einen bleibenden Eindruck hinterlassen – sie haben auch etwas tatsächlich Bleibendes hinterlassen: eine Hansestatue. „Das ist ein echtes Gemeinschaftswerk von uns acht Hansestädten, jede hat ihre Ideen eingebracht“, freut sich Matthias Neumann, der die Hansestadt Stendal im Altmärkischen Hansebund vertritt. Der untere Teil ist eine Mahagoniholz-Säule, darauf die Namen und Wappen der acht Mitgliedsstädte sowie das verbindende Logo des Bundes. An der Herstellung haben mehrere Firmen aus der Altmark mitgewirkt. Der obere Teil ist ein Kunstwerk von Michael Hitschold aus dem Wallstawer Ortsteil Nipkendey – ein aus Stahl geformter Hansesplitter. Er steht für das Teil eines Ganzes, als herausgebrochener Splitter aus einem Ring oder einer Kugel – so, wie die Städte nach dem Zusammenbruch der mittelalterlichen Hanse für sich allein standen. Diese Splitter sollen aber die Zugehörigkeit zur Hanse symbolisieren.

Die Hansesäule wurde während des Hansetages in Rostock gezeigt und wird nun Teil einer Hanse-Dauerausstellung. Geplant ist, diese Ausstellung mit Arbeiten aus weiteren Hansestädten zu ergänzen und diese dann als Wanderausstellung zu den kommenden Internationalen Hansetagen zu schicken. Nach dem niederländischen Kampen 2017 und Rostock in diesem ist die russische Stadt Pskov im kommenden Jahr Gastgeber. Vergeben sind die Internationalen Hansetage bereits bis 2038: Nach 2008 soll dann noch einmal Salzwedel Gastgeber sein.