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Kein Topteam und kein Außenseiter

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Salzlandkreis

Kein Topteam und kein Außenseiter

Am heutigen Freitag wird die Spielsaison 2019/20 mit dem Schönebecker Ortsderby zwischen Salzlandliga-Aufsteiger Union Schönebeck II und Landesklasse-Absteiger Wacker Felgeleben offiziell eröffnet. Diese beiden Teams sind die einzigen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr im Feld der 14 Mannschaft en in der Salzlandliga.Von Helmut LampeSalzlandkreis ● Ziele für die neue Saison dürfte sich wohl jedes Team gesteckt haben. Während aus derzeitiger Sicht der Kreis der Titelanwärter nicht allzu groß ist, dürfte das Feld der Mannschaften mit dem Ziel Klassenerhalt sicherlich etwas größer sein. Zumal es in der Abstiegsregelung eine Änderung gibt. Denn zum Saisonende stellt die Kreisliga wieder zwei Aufsteiger. Da Askania Bernburg II in der Landesklasse zurückgezogen hat, sind schon vor dem Saisonstart die Tabellenplätze 13 und 14 Abstiegsplätze. Der Kreismeister steigt dagegen automatisch in die Landesklasse auf. Ein Überblick über die Mannschaften:Mit Sebastian Horner hat sich der SV Plötzkau namhaft verstärkt. Zudem sind weitere Neuzugänge für das Team zu verzeichnen. Dazu hat kein Stammakteur das Team verlassen. Damit sollte die Zielstellung der Mannschaft, mit dem Titelgewinn, doch recht klar vorgezeichnet sein. Mit seiner spielstarken Rückrunde hat der Vorjahres-Aufsteiger schon seine Qualitäten gezeigt.

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Salzlandkreis

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Die Pretziener um Matthias Reichel (l.) werden eher nach unten schauen, Markus Evert und die TSG Unseburg/Tarthun orientieren sich im besten Fall nach oben. Fotos (2): Sven Brückner

Salzlandliga - Spannende Saison auf höchster Kreisebene erwartet / Fest steht: Zwei Abstiegsplätze

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Ganz oben mitmischen werden mit Sicherheit Plötzkau um Andreas Gärtner (l.) sowie Kai Heiko Hoff und der FSV Drohndorf/Mehringen.

Sicherlich wird das Saisonziel des FSV Drohndorf/ Mehringen ähnlich sein wie das des SVP. Die Mannschaft ist zusammengeblieben und hat sich mit einigen jüngeren Spielern ergänzt. Sie ist sicherlich auch reifer geworden und somit sollte der Einbruch der Vorsaison nicht wieder passieren.

Nach der Saisonvorbereitung dürfte auch der SV Wolmirsleben im Salzlandliga-Spitzenfeld gehandelt werden. Das Karasch-Team hatte keinen Spieler-Aderlass zu verzeichnen und scheint mit seinen Zugängen noch stabiler und breiter aufgestellt. Zudem dürften die Zugänge der Vorsaison mit dem Spielsystem immer besser zurecht kommen.

Inwieweit Wacker Felgeleben in den Titelkampf eingreifen kann, bleibt abzuwarten. Sportlich hatte das Team die Landesklasse gehalten, verzichtete aber freiwillig auf die Höherklassigkeit. Durch zahlreiche Abgänge ist die Mannschaft nicht mehr mit der Kreismeister-Elf 2017/18 zu vergleichen. Die Mannschaft befindet sich mit einem neuen Trainer im Umbruch. Dazu sind einige Spieler aus dem Reserveteam aufgestiegen.

Rot-Weiß Groß Rosenburg spielte eine konstante Vorsaison und scheint auch für das neue Spieljahr gut gerüstet, trotz eines namhaften Abgangs mit Sascha Bergholz. Jedoch sollte das Team die Durchhänger in einigen Rückrunden-Spielen abstellen. Falls dies gelingt und vor allem gegen vermeintlich schwächere Teams mit der nötigen Konzentration gespielt werden, ist vielleicht mehr möglich als der vierte Tabellenplatz des Vorjahres.

Am Vorderfeld der Tabelle sollte auch Einheit Bernburg knabbern können. Zwar befindet sich das Lehmann-Team weiterhin im Verjüngungsprozess, doch die neu einzubauenden Spieler haben alle ein gutes fußballtechnisches Rüstzeug. Wenn es gelingt, die neuen Akteure gut einzubauen und sie auch bereit sind, ihr fußballerisches Limit auszutesten, dürfte die Einheit-Elf schwer zu besiegen sein.

Zahlreiche Abgänge hat der SC Seeland zu verkraften. Dazu brach dem Verein auch noch der Unterbau (2. Mannschaft) weg. So werden sich die Zielstellungen der Verantwortlichen mehr in Richtung Klassenerhalt richten. Zwar hat der Verein durch die gute Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre sicherlich genügend Spielermaterial, doch die recht jungen Akteure gilt es maßvoll an die Salzlandliga heranzuführen.

Vor dem Saisonstart gab es viele Gerüchte um den VfB Neugattersleben, doch die Mannschaft besteht weiter und auch mit einem recht stabilen Kader. Der sogar verstärkt werden konnte. Dennoch scheint ein Umbruch in naher Zukunft unumgänglich, denn zahlreiche Leistungsträger kommen in die „Jahre“. Ein stabiler Mittelfeldplatz sollte aber machbar sein.

Recht gut war die Vorbereitung bei der TSG Unseburg/Tarthun. Der Spielerkader blieb weitgehend beisammen, bis auf Abwehrchef Justin Krause (SV 09 Staßfurt). Dazu kamen aber weitere Nachwuchs-Spieler, vor allem aus dem Reserveteam. Falls es der Mannschaft gelingt, stabil durchzuspielen, kann der Blick nach oben gerichtet werden.

Mit dem Abgang des Torjägers Patrick Regenstein dürfte bei Blau-Weiß Pretzien eine Offensivlücke entstanden sein. Somit scheint die Saison nicht einfacher zu werden als in den vergangenen Jahren. Doch das Team hat stets die Kurve bekommen und die Klasse gehalten. Bei der Bündelung aller Kräfte sollte dies auch im Spieljahr 2019/20 möglich sein.

Der Egelner SV Germania spielte eine recht schwache Rückrunde im vergangenen Spieljahr. Eigentlich schien das Team schon weiter zu sein. Doch es gab mehrfach Personalprobleme und im Angriff fehlte oft ein echter Knipser. Dies könnte sich mit Neuzugang Sebastian Michael (Kroppenstedt) ändern. Es gab aber erneut Abgänge. Da auch die Leistungsträger weiter in die Jahre kommen, wird es keine leichte Saison für den ESV.

Neben Absteiger Rathmannsdorf war der SV 09 Staßfurt II das schwächste Team der Rückrunde 2018/19. Eine Steigerung ist notwendig, um die Klasse zu halten. Zwar gibt es einige Neuzugänge, jedoch scheint nicht bei allen Salzlandliga-Qualität vorhanden zu sein. Falls der Verein alle vorhandenen Kräfte gut bündelt, sollte es keine Zittersaison werden. Denn eine gute fußballerische Ausbildung hat ein Großteil der Akteure durchlaufen.

Lange waren sich die Verantwortlichen nicht sicher, ob sie die Mannschaft in der Salzlandliga ins Rennen schicken. Doch dann folgte doch die Meldung der TSG Calbe II. Denn die schwache vergangene Saison und der Abstieg der ersten Mannschaft haben sichtbare Spuren hinterlassen. Nichtantreten und Spiele in Unterzahl prägten mehrfach die Vorsaison. So kann das Ziel eigentlich nur Klassenerhalt lauten.

An fußballerischer Erfahrung wird es Aufsteiger Union Schönebeck II nicht fehlen. Wenn sich das Team nicht grundlegend verjüngt, stellt es im Durchschnitt gewiss das älteste Team. Doch das muss kein Nachteil sein. Als Anwärter auf einen Abstiegsplatz ist das Mücke-Team in keinen Fall zu sehen.

Insgesamt ist sicherlich eine spannende Saison zu erwarten, denn oben wie unten gibt es im Vorfeld des Spieljahres kein absolutes Topteam oder einen klaren Außenseiter. Man muss aber sich kein Prophet sein, um zu sagen, dass das Wohl und Wehe der drei Reserveteams oft von der Spiel- und Personalsituation der jeweiligen ersten Mannschaften abhängen wird. Eine erste Prognose ist wohl Ende September möglich, dann sind gut 20 Prozent der Begegnungen gespielt und alle Beteiligten sind etwas schlauer.