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TSG Calbe: Calbe sieht sich nicht ganz oben

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Salzlandkreis

TSG Calbe: Calbe sieht sich nicht ganz oben

Sportlich geht es für die TSG Calbe in der Spielzeit 2019/2020 in der Landesklasse, Staffel IV, an den Start. Damit hat der Verein die Möglichkeit, sich neu aufzustellen. Und das haben die Saalestädter auch getan. Sowohl auf, als auch neben dem Platz.Von Kevin Sager Calbe ● In der abgelaufenen Saison waren es nicht immer einfache Tage für Rainer Schulze, den Fußball-Abteilungsleiter der TSG Calbe. Neben der Suche nach einem neuen Trainer war auch lange nicht klar, in welcher Liga die Saalestädter in der Spielzeit 2019/2020 antreten werden. Am Ende stand fest: Calbe steigt ab und versucht sein Glück nun in der Landesklasse, Staffel IV. Zur Mitte der Saison stand aber bereits fest, wer das Amt an der Seitenlinie bekleiden wird. Mit Marcel Würlich (zuvor 1. FC Magdeburg II) holten die Calbenser einen ehemaligen Spieler zurück. „Es ist jetzt das vierte Mal, dass ich wieder hier bin“, erklärt der Coach.Für Würlich ist es allerdings das erste Mal als Trainer. Zuvor war der 38-Jährige beim damaligen Schönebecker SV und für den Haldensleber SC aktiv. Sammelte dort Erfahrungen in der Landes- und Verbandsliga. Seit 2012 kickte er für die TSG, bevor es ihn im Jahr 2017 nach Magdeburg zog. Dort bekleidete er zwei Jahre das Amt des Trainers. Immer wieder, in Zeiten von wenig Personal, schnürte Würlich auch selbst die Schuhe. Bei Calbe könnte es ähnlich laufen. „Aus der Not heraus könnte es passieren, ja“, weiß der Übungsleiter über den kleinen Kader Bescheid.Um diesem Problem, zumindest ein wenig, entgegen zu wirken, sicherte sich die TSG zahlreiche Verstärkungen, musste aber auch drei Spieler ziehen lassen. Torwart Philip Küster und Mittelfeldmann Evgeni Denisenko (SV 09 Staßfurt) verließen den Heger. Zwei Spieler der ersten Mannschaft. Fabian Schmidt, ein Spieler der Reservemannschaft, folgte Küster zum Kreisligisten SSV Blau-Weiß Barby. Dafür wurde qualitativ nachgelegt. Zurück zur alten Wirkungsstätte kehrte Torwart Rico Willner. Ihm folgten Martin Henschel (1. FC Magdeburg II), Sascha Bergholz (Groß Rosenburg), Alexander Schellbach (Union Schönebeck), Yunus Emre Aydin (Croatia Hamburg), Enrico Czommer (VfB Ottersleben) und Chris Müsing vom SV Wacker Felgeleben.Doch das Pech scheint den Kickern der TSG Calbe weiter an den Fersen zu hängen. Denn Müsing, der die Offensive beleben sollte, wird für längere Zeit ausfallen. Das Knie macht Probleme. „Wir haben bei den Transfers darauf geachtet, dass es menschlich passt“, sagt Würlich über die neuen Leute.

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Salzlandkreis

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In der Vorbereitung strahlte die Mannschaft viel Harmonie aus. So soll es auch in der gesamten Spielzeit 2019/2020 laufen. Foto: Kevin Sager

Platzierung der letzten fünf Jahre

2018/19 LL Nord 14. Platz
2017/18 LL Nord 6. Platz
2016/17 LL Nord 6. Platz
2015/16 LL Nord 8. Platz
2014/15 LL Nord 8. Platz

Landesklasse: TSG geht mit Neu-Coach Marcel Würlich in die neue Saison / Qualität statt Quantität

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Trainingslager als wichtiger Faktor

Nach dem „personellen Umbruch“, wie es der Coach betitelt, ist es nun die Aufgabe von Würlich und seinen Assistenten, aus den Spielern auch ein Team zu formen. „Sie müssen eine Einheit sein, sowohl auf, als auch neben dem Platz. Sie müssen alle füreinander da sein.“ Um diesem Mannschaftsgefüge noch mehr Ausdruck zu verleihen, war das im Rahmen der Vorbereitung absolvierte Trainingslager am heimischen Heger genau die richtige Maßnahme. „Es kam sehr gut an bei den Spielern. Auch die teambildenden Maßnahmen haben eingeschlagen“, sagt Würlich. So ging es für die Mannschaft nach Bernburg, um dann mit dem Kanadier, einem offenen Kanu, zurück nach Calbe zu paddeln. Die ganze Fahrt auf der Saale dauerte zwei Stunden. „Es war schon anstrengend, hat aber auch jede Menge Spaß gemacht“, erzählt Würlich. Und der Spaß „am ganzen Projekt“, darf auch unter dem neuen Übungsleiter nicht zu kurz kommen. Wenn Würlich allerdings einmal doch etwas nicht passt, wird es auch mal laut. Aber als Trainer muss er das auch sein.

Damit neben dem ganzen Spaß aber auch das Fußballspielen nicht in Vergessenheit gerät, wurden sechs Testspiele absolviert. „In der Liga wird es viel auf die Spielform ankommen“, weiß Würlich. Zudem testete der Coach verschiedene Spieler auf unterschiedlichen Positionen, um im Ernstfall abgesichert zu sein. „Ich habe viel rotiert und allen Akteuren Spielzeit gegeben. Sie sollen schon Spaß und auch Bock haben“, sagt der Trainer.

Calbe peilt Platz im oberen Mittelfeld an

Würlich traut seiner Mannschaft auch viel zu. „Der Kader ist soweit gut aufgestellt. In der Breite ist das zwar nicht unbedingt der Fall, aber wir besitzen eine enorme Qualität.“ Auf die Frage, ob er seine Mannschaft am Ende der Spielzeit ganz oben sieht, entgegnet der Übungsleiter nur mit einem Kopfschütteln und einem verschmitzten Lächeln. „Wir wollen schon oben mitspielen“, gibt Würlich dann doch einen kleinen Standpunkt preis. Doch den Kampf um die Spitze überlässt er dann doch einer anderen Mannschaft. „Für mich ist Nienburg ganz klar der Favorit.“ Aber auch die Calbenser wurden bereits von dem einen oder anderen Fußballfachmann als Titelaspirant ausgemacht. Doch davon möchte Würlich, zumindest vorerst, nichts wissen.

Für die Calbenser wird es in erster Linie darum gehen, die Mannschaft soweit zu formen, dass auch wirklich „elf Freunde“ auf dem Platz stehen. „Sie müssen aber auch außerhalb des Platzes eine Mannschaft sein“, fügt Würlich hinzu. Und da beginnt der Aufgabenbereich des Coaches. Die Vorbereitung verlief für den 38-Jährigen nach Plan. Die ersten kleinen Schritte wurden erfolgreich absolviert.