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„Entweder man gibt mir die Zeit etwas zu entwickeln, oder nicht“

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Salzlandkreis

„Entweder man gibt mir die Zeit etwas zu entwickeln, oder nicht“

Zuletzt war Thomas Sauer einige Jahre Trainer des SV Irxleben. Zuvor arbeitete der 49-jährige Magdeburger auch schon in Gerwisch, Burg und zwei Jahre im Salzlandkreis bei der TSG Calbe. Wie es zu seinem Engagement bei Union kam, erklärt er im Interview.Schönebeck ● Schönebecks sportlichen Leiter Michael Steffen kennt Thomas Sauer schon lange. Er fädelte den Wechsel nach Schönebeck ein. Dass der erfahrene Übungsleiter letztendlich bei Union gelandet ist, hatte aber mit vielen Faktoren zu tun. Im Interview mit Volksstimme-Redakteur Michael Jacobs erklärt der Coach diese und äußert sich auch zu weiteren Fragen.Volksstimme: Herr Sauer, Sie sind bei Union Schönebeck seit Anfang Juli als Trainer im Amt. Wie bewerten Sie die Entwicklung Ihrer neuen Mannschaft bisher? Thomas Sauer: „Das ist schwierig zu sagen. Durch den Sparkassen- Cup war die Vorbereitung nicht optimal. Die Fitness stimmt aber bereits und wir haben auch gute Spiele gemacht. Wie zum Beispiel die Partie bei Stahl Brandenburg, als wir 1:1 gespielt haben.“Haben Sie schon eine Stammformation im Hinterkopf? „Einige Spieler haben sich schon herauskristallisiert. Drei, vier A-Jugendliche haben sich in den Vordergrund gespielt. Grundsätzlich wird es aber immer davon abhängen, wer am Spieltag zur Verfügung steht. Anhand dessen wird entschieden, wer spielt und wie wir spielen. Stephan Pingel und Mathias Rhode sind gesetzt.“Zu Stephan Pingel gibt es im Tor aber auch keine wirkliche Alternative oder?„Wir haben schon noch weitere Torhüter im Kader, die auch die Qualität haben. Beispielsweise ist Stefan Schäfer als Torwarttrainer mit dabei. Er könnte auch aushelfen.“Matthias Rhode ist ebenfalls gesetzt und bleibt auch weiterhin Mannschaftskapitän. Was zeichnet ihn besonders aus?„Er ist hier die Figur schlechthin. Sein Charakter und sein Siegeswille sind top.“Welchen Tabellenplatz wollen Sie am Ende erreichen?„Auf einen Tabellenplatz möchte ich mich nicht festlegen. Viel wird davon abhängen, wie wir in die Saison kommen. Grundsätzlich ist mir wichtig, dass sich einzelne Spieler weiterentwickeln, vor allem die Jungen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wie eine bessere zweite Halbserie spielen, als die erste.“Wer sind aus Ihrer Sicht die Aufstiegskandidaten?„Einen echten Aufstiegsfavoriten sehe ich nicht. Ich denke, fünf bis sechs Mannschaften sind im Favoritenkreis.“Welche sind das und warum?„Preussen Magdeburg, weil sie sich gut verstärkt haben, Börde Magdeburg, weil sie in der vergangenen Rückrunde sehr stark waren. Auch Ilsenburg hat sich personell nochmal verbessert und auch Gardelegen traue ich einiges zu.“Und wie sieht es am anderen Ende der Tabelle aus? Wer wird es schwer haben?„Ganz sicher Ottersleben. Sie haben einen gewaltigen Umbruch zu bewältigen und spielen auch mit vielen A-Jugendlichen. Auch Niegripp wird es schwer haben, sie haben sich ja nur mit Mühe gerettet.“Kommen wir zu Ihrer persönlichen Situation. Wie kam es zu ihrem Engagement bei Union?„Ich habe im März meinen Rücktritt in Irxleben zum Saisonende bekanntgegeben. Etwa vier Wochen später hat mich Michael Steffen (sportlicher Leiter der Schönebecker/ Anm. d. Red.), den ich schon sehr lange kenne, angerufen. Es hat dann ein erstes Gespräch mit Präsident Frank Rüchardt und Michael Steffen gegeben. Später gab es auch noch ein Treff en mit der Abteilungsleitung um Dorian Reichelt und Stefan Schäfer. Und nach diesen Gesprächen hatte ich ein gutes Gefühl.“Was hat Ihnen das gute Gefühl vermittelt?„Dass im Verein viele Aufgaben auf viele Schultern verteilt sind und es ein gutes Konzept gibt.“Wie sieht dieses Konzept aus?„Es gibt eine A-Jugend auf Verbandsliga-Niveau, aus der später auch Spieler herauskommen in den Männerbereich. Alle weiteren Jugendmannschaften sind ebenfalls besetzt und es gibt Lizenztrainer, die im Nachwuchsbereich arbeiten. Außerdem gibt es super Sportanlagen und auch ein Kunstrasenplatz kommt ja noch dazu. Die Bedingungen sind dadurch super.“Ein Konzept gibt es also, aber wie sieht die Zielstellung der Vereinsführung aus?„Man will zurück in die Verbandsliga. Der Zeitpunkt dafür ist aber noch offen. Grundsätzlich will man Einheimische beziehungsweise Spieler aus dem näheren Umfeld locken. Ein Aufstieg ist vielleicht in drei Jahren möglich. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er im ersten Jahr gefordert wird.“ Hatten Sie auch Anfragen von anderen Vereinen? Haben Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung auch über die Trainerentlassungen nachgedacht, die es bei Union in den letzten Jahren mehrfach gab?„Nein, das spielte keine Rolle für mich. Entlassungen sind auch auf unserem Niveau schon normal geworden. Ich will die Freistellungen bei Union auch nicht bewerten. Anfragen hatte ich noch von drei weiteren Vereinen.“Sie haben also keine Angst, bei Union auch irgendwann geschasst zu werden?„Ich habe mein Konzept und ich weiß auch, was ich kann. Entweder man gibt mir jetzt die Zeit etwas zu entwickeln, oder nicht. In den bisherigen Gesprächen hatte ich aber den Eindruck, dass es so ist.“

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Thomas Sauer gibt als neuer Trainer bei Union den Takt vor. Im Saisonverlauf will er natürlich möglichst häufig drei Punkte bejubeln. Foto: Steven Schaap

Fußball: Thomas Sauer spricht im Interview über seinen neuen Trainerjob in Schönebeck