Gesundheit ANZEIGE

Volkskrankheit Rückenschmerzen

Gesundheitsführer 2020 - Landkreis Börde

Volkskrankheit Rückenschmerzen

Patienten beim Muskelaufbau Training an verschiedenen Kraftmaschinen im Trainingsraum. Foto: AOK Mediendienst/ Jochen Tack

(ams) - Mehr als jeder sechste AOK-Versicherte ist wegen chronischer, unspezifischer Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Das belegen Zahlen des aktuellen Heilmittelberichts des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Demnach war mehr als ein Viertel von diesen 4,4 Millionen Rückenschmerzpatienten deswegen in den vergangenen fünf Jahren dauerhaft beim Arzt, Frauen häufiger als Männer. „Rückenschmerz wird zu Recht als Volkskrankheit bezeichnet wird. Neben der Behandlung durch Arzt und Physiotherapie können Präventionsmaßnahmen gegen Bewegungsmangel und einseitige Belastungen, aber auch gegen Übergewicht helfen“, so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.Chronische, unspezifische Rückenschmerzen betreffen vor allem Frauen: 2017 waren knapp 2,6 Millionen der 4,4 Millionen betroffenen AOK-Patienten weiblich. Insgesamt leiden somit rund 20 Prozent aller AOK-versicherten Frauen und fast 15 Prozent der Männer unter chronischen, unspezifischen Rückenschmerzen. Die Rate steigt mit zunehmendem Lebensalter kontinuierlich an und ist in den letzten Jahren vor dem Renteneintritt bei beiden Geschlechtern am höchsten.Bald noch bedarfsgerechtere UnterstützungFür Patienten mit chronischen, unspezifischen Rückenschmerzen wurde am 1. Oktober 2019 die Grundlage für sogenannte Disease-Management-Programme (DMP) durch den Gemeinsamen Bundesausschuss verabschiedet. Die darin enthaltenen Anforderungen für die Behandlung basieren auf einer Recherche wissenschaftlicher Leitlinien und Studien und empfehlen verschiedene zur Verfügung stehende Maßnahmen: die Basis bildet die Aktivierung und Lebensstiländerung, die durch individuelle Therapiemaßnahmen wie Krankengymnastik, Entspannungsverfahren, psychotherapeutische und psychosomatische Behandlungen sowie die Schmerztherapie mit Arzneimitteln ergänzt werden. Bei Erfolglosigkeit kann eine teilstationäre oder stationäre multimodale Schmerztherapie eingeleitet werden. „Damit können betroffene Patienten mit chronischen Rückenschmerzen in Zukunft noch bedarfsgerechter unterstützt werden“, so Schröder.

##publishingDate##

Arzneimitteleinnahme: Risiko von Wechselwirkungen mit Lebensmitteln

Berlin - Wer Medikamente einnimmt, sollte sich über Wechselwirkungen mit Lebensmitteln erkundigen. Denn viele Medikamente reagieren nicht nur mit Genuss-, sondern auch mit einigen Nahrungsmitteln. Besonders riskant ist der Konsum von Alkohol mit Schlaf- oder Beruhigungsmitteln und psychoaktiven Substanzen. „Sowohl Alkohol als auch einige Psychopharmaka machen müde und verlangsamen die Reaktionsfähigkeit. Werden beide gleichzeitig eingenommen, kann sich diese Wirkung verstärken. Ein Atem- oder Herzstillstand kann die Folge sein“, sagt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. Außerdem würden manche Arzneiwirkstoffe beim zeitgleichen Alkoholkonsum langsamer abgebaut, woraus eine Vergiftung resultieren könne. Da Beipackzettel nicht immer einfach zu verstehen seien, solle man bei allen Arzneimitteln im Zweifelsfall den Arzt oder Apotheker zu möglichen Wechselwirkungen ansprechen.

Antibiotika gingen häufig eine Wechselwirkung mit Kalzium in Milchprodukten wie Joghurt oder Quark ein, so Günther weiter. Dadurch könne der Körper die Wirkstoffe schlechter aufnehmen, und das Antibiotikum wirke weniger stark. „Manche Antibiotika vertragen sich auch nicht mit Kaffee, sondern verstärken dessen blutdruckerhöhenden Effekt zusätzlich, weil das Koffein schlechter abgebaut werden kann. Schlafprobleme oder Herzrasen können die Folge sein“, sagt Günther. Viele Medikamente würden außerdem durch Grapefruit beeinflusst. Da auch eine zeitversetzte Einnahme nicht vor Wechselwirkungen schütze, solle man auf diese exotische Frucht lieber ganz verzichten, während man Arzneimittel einnehme.

Selbst Mineralwasser sei nicht immer unbedenklich in Kombination mit Arzneimitteln. Sei das Wasser mit Kalzium und Eisen angereichert, wirkten einige Arzneimittel weniger gut.

Osteoporose-Medikamente oder auch Schilddrüsenpräparate sollten daher lieber mit Leitungswasser eingenommen werden, rät Günther. Quelle: Barmer