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Atelierhaus Hilmsen - ein Ort der Völkerverständigung und der Kreativität

Ich liebe meine Altmark

Atelierhaus Hilmsen - ein Ort der Völkerverständigung und der Kreativität

Mittlerweile wundert sich kaum noch jemand in der Region rund um Hilmsen, wenn ihm ein junger Mensch auf Englisch mit breitem texanischen Akzent antwortet. Es drängt sich schnell eine Ahnung auf, wo derjenige wohl sein temporäres Domizil bezogen haben könnte. Seit die ersten texanischen Studenten von der Baptist University in Houston 2009 zum ersten Mal ihr Quartier bei Hans Molzberger in Hilmsen aufschlugen, ist viel Wasser der Jeetze an Salzwedel vorbeigeflossen.Über die Jahre wurden die amerikanischen Gäste auf Zeit zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in der Altmark. Ihr „Amerikanisches Tagebuch“ wurde in jedem Jahr mit einer Ausstellung in einer der kulturellen Einrichtungen von Salzwedel geöffnet. Es gab den Besuchern jeweils einen Einblick in die künstlerische Schaffenskraft der Studenten. Zudem waren deren Arbeiten auch ein Spiegelbild ihrer Sichtweisen auf ihr Gastland. Im Juli vergangenen Jahres wurde bereits das 9. Kapitel des Amerikanischen Tagebuchs aufgeschlagen.Grundsteinlegung für gelebte Völkerverständigung bereits 2002

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Wenn es mal etwas heißer werden soll. Die Teilnehmer der 2. Eisengussveranstaltung in Hilmsen.

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Hans Molzberger, selbst freischaffender Künstler und Professor an der Baptist University in Houston, hatte dieses kleine Projekt gelebter Völkerverständigung ins Leben gerufen.

Er ließ das texanische Houston und das altmärkische Salzwedel in den vielen Jahren näher zusammenrücken. Und das nicht nur auf künstlerischer Ebene.

Das Dorf Hilmsen wurde dabei zum Dreh- und Angelpunkt des deutsch-amerikanischen Projektes.

Angefangen hatte alles 2002, als er und der texanische Galerist Gus Kopriva sich in der Mönchskirche begegnete. Die Ehefrau des Kunstliebhabers Kopriva präsentierte in dieser ihre künstlerischen Arbeiten. Molzberger lud das Ehepaar Sharon und Gus Kopriva in sein Atelier nach Hilmsen ein, wo er nun seinerseits seine Werke vorstellte.

Es waren unter anderem Porträts des amerikanischen Musikers Frank Zappa, die er in Raku-Technik, einer speziellen Brenntechnik keramischer Massen, gefertigt hatte. Der Galerist zeigte sich von den Arbeiten begeistert und lud den Wahlhilmsener Molzberger ein, die Arbeiten in seiner Galerie im texanischen Houston der Öffentlichkeit zu präsentieren. Oft führen kurze Wege zu langen Straßen. Und so war es auch in der Beziehung zwischen dem Texaner und dem Wahlaltmärker. Aus einem spontanen Projekt entwickelte sich nicht nur eine Freundschaft, sondern ein länderübergreifender künstlerischer Austausch in mehrfacher Hinsicht. Es wurden nicht nur die künstlerischen Werke der Menschen aus dem jeweils anderen Land näher gebracht, auch die Menschen selbst rückten näher zusammen und ließen den großen trennenden Teich zu einem kleinen Tümpel schrumpfen.

Molzberger hatte 2012 seinen „Master of fine Art“ an der Baptist University in Houston gemacht und unterrichtet nun dort selbst Kunststudenten. Seitdem pendelt er regelmäßig zwischen der Altmark und Texas.

Texanische Studenten vernarrt in Deutschlands Menschen, in die Kultur und die Natur

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In Houston hat er die Studenten neugierig auf das Land gemacht, in dem er geboren, gelebt und gearbeitet hat. Und nicht nur diese, sondern außerdem auch verschiedene Lehrkräfte der texanischen Lehranstalt.

Studenten und Professoren geben sich im Hilmsener Atelierhaus mittlerweile jeweils im Sommer die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Auch altmärkische Schüler und Gymnasiasten nutzen das Angebot Molzbergers und wirken an verschiedenen Projekten mit.

Und dass dieses noch ausbaufähig sei, daran hat der Kunstprofessor keinerlei Zweifel.

2015 wurde ein Antrag auf LEADER-Förderung gestellt, welcher in diesem Jahr auch positiv besieden wurde. Mittlerweile laufen die Sanierungsarbeiten am Atelierhaus auf Hochtouren.

Das Dach wird gedämmt und neu gedeckt, sodass nach Abschluss der Arbeiten das gesamte Gebäude auch im Winter genutzt werden kann. Das eröffnet nun ganz neue Möglichkeiten, sagt Hans Molzberger.

Projekte ließen sich nun ganz anders beplanen. Ideen hat der Kunstprofessor viele, aber genau so viele wurden letztendlich auch schon in die Tat umgesetzt.

Im hinteren Bereich des weitläufigen Gebäudekomplexes könnte ein Tonstudio entstehen, sagt er und denkt dabei an Sheila Swift, mit der er diese Idee schon einmal durchgesprochen hat. Das Hauptgebäude böte nun auch im Winter Raum für jene Menschen, die sich dem Umgang mit der Schreibfeder verschrieben haben.

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Begünstigt durch die Ruhe des Ortes hat der Geist genug Raum um sich zu entfalten. Hinsichtlich der Nutzer möchte er seinen Blick zukünftig etwas mehr auf den europäischen Raum fokussieren. Die amerikanischen Studenten und Professoren werden natürlich weiterhin in Hilmsen ihre kreative Schaffenskraft ausleben können. Hinzukommen sollen aber auch junge Menschen aus europäischen Ländern. So solle die europäische Zusammenarbeit gefördert werden, lauten die Überlegungen Molzbergers.

Neue Projekte bereichern die Kulturlandschaft Altmark

Doch solle das Atelierhaus Hilmsen zukünftig nicht nur den Künstlern vorbehalten sein, fasst Molzberger sein nächstes Vorhaben ins Auge. Von dem Haus, in dem sich der künstlerisch kreative Geist inzwischen häuslich eingerichtet hat, sollen auch die Menschen der Region einen Nutzen ziehen.

Molzberger beabsichtigt dort zukünftig auch Workshops anzubieten. In diesen sollen nicht nur theoretische und praktische Kenntnisse vermittelt werden, sondern vor allen Dingen sollen Menschen zusammengeführt werden, um sich auszutauschen, wünscht sich der vor Ideen sprudelnde Molzberger.

„Manche mögen es heiß“ – Eisengussveranstaltung geht in die dritte Runde


Immer wieder hatte er bewiesen, dass Ideen nicht nur Ideen bleiben müssen. Sehr gute Resonanz erzielte er mit Professoren, Mitgliedern der Texas Iron Commission, und Studenten bei der ersten Eisengussveranstaltung im Jahr 2015 und im vergangenen Jahr. Auch im August dieses Jahres können die Altmärker und ihre Gäste. Den Eisengussprozessen beiwohnen oder selbst kreativ tätig werden. Doch es ist kein Spiel mit dem Feuer im wahrsten Sinne des Wortes eine brandgefährliche Angelegenheit. Immerhin liegt der Schmelzpunkt von Eisen bei einer Temperatur von 1538 Grad und so bedurfte die Aktion genauester Vorbereitung und Durchführung.

Doch an Spezialisten für den Eisenguss fehlte es an diesem Nachmittag nicht. So waren im vergangenen Jahr mit Hans Molzberger, Robbie Barber und Kurt Dyrhaug gleich drei Professoren vor Ort um den Prozess zu überwachen. Jedes Mal für die zahlreichen Besucher eine aufregende Aktion.

Wenn das rot glühende Metall den Schmelztiegel verlässt und in Formen gegossen wird, tritt meist fast eine ehrfürchtige Stille ein. Neugierig geworden? Wenn Sie bei der nächsten Aktion mit dabei sein wollen, dann vermerken Sie sich in Ihrem Terminkalender schon einmal Sonntag, 13. August.

Ab 14 Uhr geht es am Atelierhaus dann wieder ganz heiß zur Sache. Oliver Becker

Bereits am Wochenende vom 5. – 6. August bietet das Künstlerhaus an. Workshops zum Thema Formenbau in Sand und Ceramic Shell.

Was Wann Wo

Veranstaltungen

Ferienkletterwoche

MAD-Club
39576 Hansestadt Stendal
Wahrburger Straße 130
Telefon: 03931 / 313792
Montag, 31.07.2017 bis 04.08.2017 10:00 bis 18:00 Uhr
5,00 Euro pro Teilnehmer
Anmeldung erforderlich

Ausstellung: Malerei und Zeichnungen

Britta Lehmann aus Berlin
Galerie Schlossfreiheit
Dienstag, 01.08.2017 bis 31.10.2017
39590 Tangermünde
Hünerdorfer Straße 3
Telefon: 0152 / 27590899
www.galerie-schlossfreiheit.de

Fußball-Akademie des TuS

S/W Bismark - Camp Kids Waldstadion
39629 Bismark (Altmark)
Wartenberger Chaussee
Dienstag, 01.08.2017 10:00 Uhr
www.tus-bismark.de

Ferienwerkstatt für Kinder

Langobardenwerkstatt
39624 Kalbe (Milde) - OT Zethlingen, Dorfstr.
Donnerstag, 03.08.2017 10 bis 14 Uhr
Ausgraben, Bogenschießen, Brettchenweben, Fladenbacken, Kupferschmieden, Lederarbeiten, Tonformen, Filzen
www.langobarden-zethlingen.de
Quelle: Altmarktourismus.de / Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten