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Carla Reckling-Kurz ist Leiterin des neuen Tourismusverbandes

Ich liebe meine Altmark

Carla Reckling-Kurz ist Leiterin des neuen Tourismusverbandes

Carla Reckling-Kurz ist nach beruflichen Stationen in Potsdam, New York und Berlin zurück in die Heimat gekehrt. Sie hat im neu gegründeten Alkmärkischen Reginalmarketing- und Tourismusverband die Geschäftsführung übernommen, hier in ihrem Arbeitsort Tangermünde. Foto: Regina Urbat

Altmark - Die Pendelei hat ein Ende. Ihr Mittelpunkt ist jetzt „ja, die Altmark“, sagt Carla Reckling-Kurz. Nicht nur zum Wohnen mit ihren zwei Kindern und Ehemann, sondern nun auch zum Arbeiten. Die 41-Jährige ist die Geschäftsführerin des Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverbandes, kurz ART genannt.Umfeld und Tätigkeit sind Carla Reckling-Kurz vertraut. Ihre Wurzeln hat sie in der Altmark, in Arendsee. Im Vorjahr ist sie zurückgekehrt und wohnt in Stendal. Ihre Kinder, sechs und zehn Jahre alt, hätten maßgeblichen Anteil daran, dass die Familie 2018 der Metropole Berlin den Rücken kehrte und sie zur Pendlerin wurde. Nach Besuchen bei den Großeltern hätten ihre Kinder den Wunsch geäußert, lieber in der schönen Landschaft bei den netten Menschen zu leben als in der lauten hektischen Großstadt. „Der Kontrast war mir gar nicht mehr so bewusst.“Nach dem Abitur studierte Carla Reckling-Kurz in Leipzig Kommunikations- und Medienwirtschaft, später Betriebswirtschaft und im Nebenfach Germanistik. In der Pressestelle der Stadtverwaltung Stendal habe sie ein Praktikum absolviert. „Ich konnte mir damals gut vorstellen, in der Altmark tätig zu werden.“ Sie bevorzugte es aber, zum Film zu gehen, in die PR-Abteilung der Studios in Babelsberg.„Wählte die Selbstständigkeit, um als Mutter flexibler arbeiten zu können.“Nach einem Abstecher in die Pressestelle des Bundesverbandes einer Bank nutzte sie ein sechsmonatiges Praxissemester in New York, um Marketing zu vertiefen, unter anderen bei Großveranstaltungen im Madison Square Garden. Die Lehrzeit in den USA zahlte sich aus, zurück in Berlin, übernahm sie 2003 im Büro für Kulturmanagement die Marketingleitung für Großprojekte, ein „Rund-um-die-Uhr-Job“, den sie 2008 mit der Geburt des ersten Kindes beendete. „Ich wählte ab 2009 dann die Selbstständigkeit, um als Mutter flexibler arbeiten zu können.“ Sie war für Agenturen und große Kunden tätig, übernahm Kommunikationsberatung, entwarf Marketing- und Strategiekonzepte. Die Themenbereiche waren vielseitig, reichten vom Tourismus über Gesundheit, Bildung bis hin zu Events für einen Automobilkonzern. „Es war Porsche“, verrät sie.Zum 1. Juni nun hat Carla Reckling-Kurz ihren neuen Job im sogenannten „Buhnenkopf“ in Tangermünde angetreten, ist von der Selbständigkeit in die Festanstellung gewechselt. Damit ist die Mannschaft in der Geschäftsstelle komplett, wobei ihre Stellvertreterin, Christiane Lüdemann, nun in Rente geht.„Die Nachfolge ist schon geregelt“, sagt die Chefin. Im Boot habe sie „erfahrene und in der Altmark verwurzelte Leute“ wie Ramona Wolf, Janet Hinz, Gerhard Faller-Walzer und ab 1. Juli Stephanie Walter.Vom Team ist Carla Reckling-Kurz herzlich aufgenommen worden, der Weg zum Büro in der verwinkelten Altstadt sei ihr mittlerweile vertraut. „Ich freue mich riesig auf die Herausforderungen.“ Das Wissen aus 17 Jahren Berufserfahrung werde sie mit Sicherheit einbringen können. „Ich weiß, dass sich Großstädter Weite und Individuelles wünschen und vielfach keinen Massentourismus bevorzugen. Und dafür müssen wir Angebote schaffen, um in der hart umkämpfen Branche zu punkten.“„Wir müssen uns nichts aufdrücken lassen, haben Natur und Öko in Wirklichkeit direkt vor der Haustür.“Viele schreiben sich Natur und Öko auf die Fahnen und lassen sich Label aufdrücken. „Wir müssen uns nichts aufdrücken lassen. Wir haben das alles in Wirklichkeit vor der Haustür.“ Die Altmark als Region sei prädestiniert für Urlauber und Gäste, die auf Spurensuche gehen möchten, um selbst etwas zu entdecken. „Und das können sie hier in vielen Bereichen, ob Kunst und Kultur, ob Wälder und Wiesen, ob Freizeitsport, Geschichtliches oder Genüssliches.“ Die dafür verantwortlichen Akteure vor Ort will ART zusammenbringen, „um Pakete zu schnüren, mit denen wir als die Altmark nach außen auftreten“, betont die Geschäftsführerin und sieht in dieser Hinsicht den Schwerpunkt der Aufgaben. Zur Vorbereitung für die Präsentation der Angebote sind die einstigen Mitglieder des Tourismusverbandes, der im Vorjahr Konkurs gegangen ist, angeschrieben worden. „Gern können sich auch andere Interessenten bei uns melden. Jeder, der einen Beitrag für die Pakete leisten möchte, soll auch von der gemeinsamen Vermarktung profitieren.“Das Erscheinungsbild für eine Altmark-Vermarktung lässt jedoch im so wichtigen weltweiten Netz zu wünschen übrig. Auf der Internetseite „www.art-altmark.de“ sind Strohballen auf einer grünen Wiese zu sehen. Der Nutzer, der sich informieren möchte, wird um Geduld gebeten. Für Carla Reckling-Kurz sei dies sehr bedauerlich. Um es zu ändern, habe die Internetpräsenz oberste Priorität.40 000 Euro Fördergeld und 10 000 Euro Eigenkapital stehen für die Gestaltung des Internetauftritts zur Verfügung. Die Ausschreibung ist schon erfolgt.In Zusammenarbeit mit der Agentur, die den Auftrag bekommt, sollen die Inhalte konzipiert werden. Vermutlich werde es noch bis zum Ende des Jahres dauern, bevor eine inhaltsgeladene Seite an den Start geht.„Am liebsten wäre mir morgen, doch erfahrungsgemäß braucht es die Zeit“, sagt Carla Reckling-Kurz und begründet: „Alles das, was online geht, soll Substanz haben.“ Und: „Natürlich wird dann die Seite immer weiter wachsen.“ Ebenso „die Altmark“ als touristische Region. Dafür will sich die neue Chefin mit großer Leidenschaft engagieren. Regina Urbat

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Die Mannschaft in der Geschäftsstelle des neuen Tourismusverbandes für die Altmark ist komplett. Mit Carla Reckling-Kurz hat eine Fachfrau die Leitung übernommen, die ihre Erfahrungen einbringen will und in einem Punkt um Geduld bittet.