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In der Krise zählt das Miteinander

Plan C - Halberstadt

In der Krise zählt das Miteinander

© Carolin Reinitz / Cecilienstift

Beim Cecilienstift Halberstadt ist ein Aufatmen spürbar – wenn auch ein behutsames, noch verhaltenes. „Wir wissen, dass die Krise noch nicht überstanden, die Gefahr noch nicht gebannt ist. Natürlich wird 2020 wirtschaftlich kein gutes Jahr, aber unsere Stiftung ist in ihrer Existenz nicht gefährdet, und die vergangenen Wochen haben uns gezeigt, dass wir Probleme gut und kreativ lösen können und dass unsere Mitarbeiter an einem Strang ziehen, wenn es darauf ankommt“, sagt Holger Thiele.  „Die Gefahr ist noch nicht gebannt.“  Als Vorstand und Verwaltungsdirektor lenkt er die Geschicke eines sozialen, diakonischen Unternehmens mit fast 500 Mitarbeitern, das in Halberstadt seinen Sitz hat und in der Region Kindertagesstätten, Einrichtungen der Seniorenhilfe und der Behindertenhilfe betreibt. Auch das Cochlear-Implant-Rehabilitationszentrum gehört zum Cecilienstift. Hier erhalten Patienten mit einem Hörimplantat therapeutische Unterstützung.Die Verantwortung in einem Haus mit so vielfältigen Aufgaben in einer turbulenten Zeit nicht allein tragen zu müssen, lässt Holger Thiele dankbar auf die zurückliegenden Wochen schauen. „Bei allem Stress und aller Verunsicherung, die es natürlich gab, habe ich überwiegend Positives wahrgenommen“, sagt er. Und das obwohl die Kindertagesstätten und Horte – ebenso wie die Tagespflege für Menschen mit Demenz, das Cochlear-Implant-Rehazentrum und das Tagesförderzentrum für Menschen mit Behinderung – geschlossen werden mussten, die Frühförderung für Kinder mit Beeinträchtigungen nicht in ihrer üblichen Form stattfinden konnte und in den Alten- und Pflegeheimen ein Besuchsverbot galt. „Wir haben einen Pandemie-Krisenstab mit Führungskräften aus allen Bereichen eingerichtet und bis heute 50 Krisensitzungen abgehalten, die meisten per Telefonkonferenz. Zusammen haben wir versucht, unsere Stiftung durch diese schwierige Zeit zu steuern. Ich finde, wir haben das gut hingekriegt.“An der Wand im Besprechungsraum hängt das große Foto eines alten Pumpensystems aus dem Gießereimuseum Ilsenburg: „Es symbolisiert meinen damaligen Einstieg ins Berufsleben“, erklärt Horst Borowski. Der Immobilienmakler hat im Tangerhütter Eisenwerk Holzmodellbauer gelernt, anschließend Gießereitechnik in Leipzig studiert. Nach der Wende hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Seit 1997 gibt es Borowski-Immobilien in Magdeburg, zunächst auch als Haus- und Zwangsverwalter: „Jetzt konzentrieren wir uns nur noch auf das Makeln in Magdeburg und Umgebung“, erklärt der Unternehmer mit Sitz an der Cracauer Straße. Von dort aus betreut er seine Kunden gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Gabriele Fricke: „Wir sind ein richtig gutes Team“, sagt Borowski. Im Portfolio hat der Makler Verkaufs-Objekte aus den Bereichen Eigentumswohnungen, Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser. Er sagt: „Wir vermitteln auch Wohnungen von bezahlbar bis luxuriös.“ Zu seinen Projekten gehört aktuell der moderne Umbau des alten Staatsarchivs an der Hegelstraße: Allesamt von 80 bis 240 Quadratmeter große Maisonetten-Wohnungen. Borowski schwärmt von diesen Objekten: „Es ist ein ganz besonderes Gebäude mit Historie. Demnächst kommt in dieser tollen Lage noch ein Garni-Hotel mit 23 Zimmern hinzu.“                      

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© Dana Toschner / Ideengut

„Wir haben das gut hingekriegt.“

Gelungen sei dies vor allem, weil bei allen Entscheidungen für Transparenz innerhalb des Unternehmens gesorgt wurde und weil sich sehr viele Mitarbeiter über das normale Maß hinaus engagiert hätten.

„Es gab eine ganze Reihe von Mitarbeitenden aus dem Kita-Bereich, aus dem CI-Rehazentrum und aus den Diakonie Werkstätten, die sich freiwillig für den Einsatz in einem Pflegeheim oder in der Behindertenhilfe gemeldet haben“, berichtet Sabine Brennecke, die für den Kita-Bereich zuständig ist. In den Wohngruppen, in denen Menschen mit Behinderung betreut werden, wurde jede helfende Hand gebraucht, denn die Diakonie Werkstätten, in denen die meisten Bewohner sonst tagsüber beschäftigt sind, hatten geschlossen. „Normalerweise sieht ja jeder nur die Sorgen in seinem Bereich, aber während der Corona-Krise haben wir ein anderes Verständnis entwickelt, Probleme gemeinsam gelöst und die Arbeit der Kollegen wertschätzen gelernt“, fasst Sabine Brennecke ihre Eindrücke zusammen.

„Kreativität unserer Mitarbeiter macht Mut.“

Ein schönes Zeichen für das Hinausschauen über den eigenen Tellerrand war auch die Mutmach-Aktion „Gemeinsam einsam“, bei der Kinder und Erwachsene aufgefordert waren, Bilder für die Bewohner der Senioreneinrichtungen zu malen, die wochenlang keinen Besuch empfangen durften. „Dass es so viele kreative Ideen, aber auch Einsatzbereitschaft und Solidarität in unserer Stiftung gibt, macht mir Mut für die Herausforderungen der Zukunft“, sagt Holger Thiele.

Diakonissen-Mutterhaus Cecilienstift Halberstadt

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Diakonissen-Mutterhaus
Cecilienstift Halberstadt
Am Cecilienstift 1
38820 Halberstadt

Tel.: 03941 68140
Web: www.cecilienstift.de
Mail: info@cecilienstift.de

Das CECILIENSTIFT ist ein soziales, diakonisches Unternehmen mit vier Arbeitsbereichen: Kindereinrichtungen, Seniorenhilfe, Behindertenhilfe und Cochlear-Implant-Rehabilitationszentrum.

Zurzeit sind an 35 Standorten in Halberstadt, in der Gemeinde Huy, in Wernigerode und in Benneckenstein etwa 500 Mitarbeitende im Einsatz, um jene zu betreuen oder zu unterstützen, die Fürsorge, Pflege und Zuwendung brauchen.