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Die Politik spielt mit

WM 2018

Die Politik spielt mit

Die WM-Teilnahme des Iran ist nicht unumstritten. Sportlich gibt es an der Qualifikation keine Zweifel, allerdings sorgt der Verband immer wieder aufgrund seiner Politik für Aufregung. Und dieses Handeln hatte sogar schon Konsequenzen für die Nationalmannschaft. Weil Kapitän Masoud Shojaei und sein Vertreter Ehsan Hajsafi mit ihrem früheren griechischen Verein Panionios Athen gegen das israelische Team von Maccabi Tel Aviv gespielt hatten, suspendierte der iranische Verband die beiden. Unter anderem diese Israel-Feindlichkeit bringt Menschenrechtler gegen den Verband auf.

WM 2018

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Der Star Ashkan Dejagah (31) kickt heute in Nottingham.

Auf der einen Seite Wirbel um Suspendierungen wegen eines Spiels gegen Tel Aviv, auf der anderen Seite riesige Vorfreude. Der Iran wird bei der WM kritisch beäugt.

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Iranischen Sportlern ist es seit 1979 verboten, gegen israelische Konkurrenten anzutreten. „Die beiden Spieler haben die rote Linie überschritten und wurden daher aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen“, sagte Vizesportminister Mohamed Resa Dawarsani. Vor der WM dann die Kehrtwende: Das suspendierte Duo ist wieder dabei.

Und auch der ehemalige Wolfsburg- und Hertha-Spieler Askhan Dejagah spielt für die iranische Auswahl in Russland. „Die Vorfreude ist riesig. Die Menschen im Iran leben Fußball“, sagt er. Die Ziele sind groß: „Wir wollen in die Geschichte eingehen als das erste iranische Team, das die Vorrunde übersteht.“

In einer Gruppe mit Spanien, Portugal und Marokko wird das schwierig. Deshalb betont Nationaltrainer Carlos Queiroz: „Ich habe nur ein Ziel: die iranischen Fans glücklich zu machen.“ Mit dem Achtelfinale?

SCHNELLCHECK

Zahlen und Fakten

Höchster Sieg
2000 gegen Guam (19:0)

Höchste Pleite
1950 gegen die Türkei (1:6)

Rekordnationalspieler
Javad Nekounam (151 Spiele)

Rekordtorschütze
Ali Daei (109 Tore)

Wert des WM-Kaders
42 550 000 Euro

Größte Erfolge

Asienmeister 1968, 1972, 1976, WM-Vorrunde 1978, 1998, 2006, 2014

Der Trainer

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Carlos Queiroz (65) steht seit 2011 im Iran als Cheftrainer unter Vertrag. Jahrelang war er zuvor übrigens Co-Trainer von Sir Alex Ferguson bei Manchester United.