Eine ereignisreiche Saison liegt auch hinter den Mannschaften des Fußballkreises Harz. Während am vorigen Wochenende noch die letzten Pokale der alten Saison vergeben wurden, fällt heute Abend mit dem Eröffnungsspiel in Rieder bereits der Startschuss in das neue Spieljar 2020/21.Halberstadt - Das Präsidium des Kreisfachverbandes Harz hatte in den letzten Wochen und Monaten allerhand Arbeit, um die neue Spielserie nach dem durch die Corona-Pandemie verursachten vorzeitigen Ende der Saison 2019/20 zu planen. Die nach Quotientenregelung ermittelten Staffelsieger bekamen das Aufstiegsrecht zugesprochen, bis auf Grün-Weiß Rieder, durch dessen Verzicht der Harzoberliga-Zweite FSV Grün-Weiß Ilsenburg II den Durchmarsch in die Landesklasse perfekt machte, nahmen alle Mannschaften dieses Recht wahr. Während der TSV Zilly 1911 nach siebenjähriger Unterbrechung wieder in die höchste Spielklasse des Harzkreises zurückkehrt und gleichzeitig seine siebte Saison spielt, ist der SV 1890 Westerhausen II ein absoluter Neuling in dieser Liga. Der hochgehandelte Aufsteiger ist damit die 39. Mannschaft seit der Gründung der Harzoberliga im Jahr 2007.Spannung im Kampf um Titel und KlassenerhaltFür Spannung ist auch in diesem Jahr gesorgt. Neben der Westerhäuser Reserve dürften Grün-Weiß Rieder als Meister der Vorsaison, Germania Gernrode und vor allem der FC Einheit Wernigerode II, der sich mit zahlreichen Routiniers der ersten Mannschaft verstärkte, zu den Topanwärtern auf den Harzmeistertitel zählen. Nicht weniger spannend wird es im Kampf um den Klassenerhalt zugehen. Da die Staffelstärke zur neuen Saison wie ursprünglich geplant auf 14 Mannschaften reduziert wird, müssen entsprechend der Zahl der Absteiger aus der Landesklasse drei bis fünf Mannschaften den Wegin die Harzliga antreten.In den Harzligen spielt die Staffel 2 in der neuen Saison mit nur 13 Mannschaften, da sich der Harsleber SV Germania für einen Neuanfang in der untersten Spielklasse entschieden hat. Der FSV 1920 Sargstedt (Staffel 1) und FSV Reinstedt/ Ermsleben (Staffel 2) scheiterten denkbar knapp nach der Quotientenregelung und werden in dieser Saison einen neuen Anlauf nehmen. Zu den ärgsten Konkurrenten dürften in Staffel 1 der SV Eintracht Osterwieck II, TSV Wasserleben und TSV Deersheim gehören, in der Staffel 2 haben sich Germania Neinstedt und Germania Wernigerode II gut verstärkt. Die beiden Aufsteiger wurden der Staffel 2 zugeordnet. Während der VfB Blankenburg bereits von 2012 bis 2016 in der Harzliga spielte, ist es für die FSG Drübeck eine Premiere im 2007 gegründeten KFV Harz.Die beiden Harzklasse-Staffeln reduzierten sich durch einen fehlenden Absteiger aus der Harzliga sowie durch Abmeldungen (Grün-Weiß Eilenstedt, Hessener SV II, SV Stahl Thale III) oder Bildung von Spielgemeinschaften (SG Pansfelde/Harzgerode II) von jeweils zwölf Mannschaften in der Vorsaison auf zehn bzw. neun in der neuen Serie. Die Zahl der in den fünf Kreisstaffeln spielenden Mannschaften ging damit von 67 auf 62 zurück.Die Priorität im Spielbetrieb gilt zunächst den Punktspielen, um im Falle erneuter Einschränkungen durch die Corona-Pandemie so viele Punktspiele wie möglich zu absolvieren. Der Pokal des Landrats wird aus diesem Grund erst nach der Winterpause gestartet, im Hasseröder Pokal werden die ersten beiden Runden im Dezember gespielt. Sehr positiv kam in diesem Zusammenhang bei den beteiligten Mannschaften die Durchführung der noch ausstehenden Halbfinals und Endspiele in den beiden Pokal-Wettbewerben der Saison 2019/20 an. In würdigen Finalspielen sicherten sich der SV Stahl Thale in der Wolfsberg-Arena von Westerhausen den Pokal des Landrats und der TSV Zilly 1911 im Halberstädter Friedensstadion den Hasseröder Pokal. Da der Aufstieg nach dem Beschluss der Quotientenregelung quasi am „Grünen Tisch“ entschieden wurde, hatten beide Mannschaften doch noch die Möglichkeit, einen Titel gebührend zu feiern. Von Ingolf Geßler