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Ein Kindergarten für Jungstörche

Auf Entdeckungstour

Ein Kindergarten für Jungstörche

Michael Kaatz vom Storchenhof Loburg wiegt einen Weißstorch vor dessen Auswilderung. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Von Falk HeidelDer Storchenhof Loburg ist eine Vogelschutzwarte – ein ideales Ausflugsziel für Familien. Hier werden verwaiste Jungstörche aufgezogen und verletzte Vögel gesund gepflegt. Seit der Gründung 1979 haben die Familie Kaatz und ihre Mitstreiter mehr als 1000 Störche aufgenommen. Einige wurden in Tierparks abgegeben, der größte Teil wurde wieder in die Natur entlassen. Ein ausgewachsener Storch ist vier Kilo schwer und bis zu einem Meter groß. Die Tiere erreichen eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern. Die brauchen die Störche auch, um ihren 12.000 Kilometer langen Flug ins Winterquartier nach Afrika und wieder zurück bewältigen zu können. Störche werden bis zu 30 Jahre alt.Übrigens: Mit einer Anlage des Deutschen Wetterdienstes werden auf dem Gelände offizielle Niederschlagszahlen ermittelt. Ein sehr viel wichtigerer Bestandteil des Hofes ist die Umweltbildung: „Unser Anliegen ist es, Mitgefühl gegenüber anderen Lebewesen sowie Naturverständnis und Achtsamkeit gegenüber der Natur zu vermitteln“, erklärt Storchenhof-Geschäftsführer Dr. Michael Kaatz. Dabei gilt den Kindern die ganz besondere Aufmerksamkeit. Kaatz: „Unsere Führungen lohnen sich, wenn sich ab und zu das Gefühl einstellt, der Naturentfremdung ein wenig entgegengewirkt und Entdeckerfreude geweckt zu haben.“Prinzesschen flog 20.000 Kilometer

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Die Störchin Saski (oben) und ihr ehemaliger Partner Magnus kämpfen auf ihrem angestammten Storchennest auf dem Storchenhof miteinander. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Zu den ehemaligen Storchenhof-Bewohnern zählt Prinzesschen, Deutschlands wahrscheinlich berühmtester Vogel. 1994 war sie die erste Störchin, die mit einem Sender auf dem Rücken um die Welt flog. 20.000 Kilometer, von Sachsen-Anhalt nach Afrika und wieder zurück. Sie schrieb damit Technikgeschichte und läutete ein neues Kapitel der Vogelforschung ein.

Der enorme Rückgang des Weißstorchbestandes war 1979 Anlass zur Gründung einer Auffangstation für verletzte Störche und andere Großvögel und deren verwaister Küken und Gelege auf dem Grundstück der Familie Kaatz in Loburg. Auch aus Loburg waren die Störche damals verschwunden. Neben der Pflege verletzter Vögel und verwaister Jungtiere sah der ehrenamtlich von Dr. Christoph Kaatz geführte Storchenhof Loburg seine Aufgaben in der Zählung und Erhaltung des Storchenbestandes, im Bau von Horsten, in der Beringung, in der Gründung einer Fachgruppe für den Weißstorchschutz, im öffentlichen Eintreten für die Belange des Natur- und Artenschutzes und der Erhaltung natürlicher Lebensräume. Schon bald wurden verletzte oder verwaiste Vögel auch aus größerer Entfernung auf den Hof gebracht. Seit 1980 siedeln wieder jedes Jahr Störche auf dem neu errichteten Horst des Stalldaches.

STORCHENHOF LOBURG

Vogelschutzwarte Loburg e.V:
Storchenhof Loburg e.V.
Chausseestraße 18
D-39279 Loburg

➤ Gründung 1979
➤ Ein sehr wichtiger Bestandteil des Hofes ist die Umweltbildung:
➤ 1979 Gründung einer Auffangstation für verletzte Störche und andere Großvögel

Öffnungszeiten
täglich 10:00 – 17:00 Uhr Führungen finden nach Bedarf sowohl für Einzelpersonen, Paare, Familien als auch für größere Gruppen statt. Bei letzteren bitte nach vorheriger Absprache.

Loburg