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Ein Museum in Klostermauern

Auf Entdeckungstour

Ein Museum in Klostermauern

Museumsexponate harmonieren mit den ehrwürdigen Klostermauern des Francisceums.

Von Falk Heidel Das alte Franziskanerkloster (Francisceum) beherbergt das Museum der Stadt. Gern auch als das lokale Gedächtnis der Stadt bezeichnet. Für die Besucher gibt es vom mittelalterlichen Zerbst viele religiöse, kulturelle, politische und wirtschaftliche Impulse. Das Refektorium und der Kapitelsaal mit seinen Ornamenten erinnern an die Klosterzeit, der Karzer mit seinen historischen Inschriften aus dem 17. Jahrhundert an die Universitätsgeschichte. Die Sammlungen des Museums zur Ur- und Frühgeschichte, zur Stadt- und Reformationsgeschichte in Zerbst und Anhalt bilden die Schwerpunkte der Ausstellung. Hier können Besucher in die über 1000-jährige Geschichte der Stadt eintauchen.Unter dem Titel „Stadt-Land-Fluss.Metropole Zerbst“ gibt es eine Kabinettausstellung zur Bedeutung der Jungfer auf dem Zerbster Marktplatz. Gäste bekommen bisher unbekannte Einblicke in die Rolle der Handelsstadt Zerbst als urbanes Zentrum Anhalts im Mittelalter. Seit dem 10. Jahrhundert entstehen im Deutschen Reich Städte und Stadtrechte, die mit verbindlichen Rechtsnormen das immer komplexer werdende Stadtleben regeln. Mit dem Aufblühen der Städte als Wirtschaftsfaktoren erlangen diese zunehmend Rechte und Freiheiten vom Landesherrn, streiten darum oder verlieren ihre Rechte wieder. „Zerbst nimmt hier für Anhalt eine herausragende Stellung ein“, heißt es in der Projektbeschreibung. Dies spiegele sich nicht nur in der Sandsteinfigur des Rolands wider. Interesse? Eine öffentliche Führung gibt es am 8. Dezember ab 14 Uhr (4 Euro inklusive Eintritt).  

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Hintergründe zur Geschichte des Rolands gibt es im Zerbster Museum. Fotos: Archiv Volksstimme

Auf Anfrage können Besucher auch individuelle Führungen buchen (25 Euro ab 10 Personen). Die Ausstellung läuft noch bis 19. Januar - dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr).

Mit der Sammlung „Katharina II.“ im Rathaus an der Schloßfreiheit 12 hat das Museum eine Außenstelle. Sie wurde während der 2. Internationalen Katharina-Festtage im September 1995 eröffnet. Sie geht auf eine Initiative des 1992 gegründeten Internationalen Fördervereins „Katharina II.“ zurück. Im Festsaal des Kavalierhauses an der Schloßfreiheit wird an die berühmte Zarin aus dem Zerbster Fürstenhaus erinnert. Es handelt sich um die Hofbeamtenwohnung von 1707. 1729 wurde Katharina als Prinzessin Sophie Auguste Frederike von Anhalt-Zerbst in Stettin geboren. Ihr Vater Christian August stand in preußischen Diensten als Generalfeldmarschall und Stadtkommandant in Stettin. 1742 starb die Anhalt-Zerbster Hauptlinie mit Johann August aus. Zutritt bekommen Besucher dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr.
  

Die Sage von der Butterjungfer

Vor langen Zeiten stand dem Grafen von Lindau das Recht zu, für Butter, Käse und andere Waren einen Zoll zu erheben. Also verkauften die Händler ihre Waren vor dem Heidetor am Butterdamm. Doch den Zerbster Hausfrauen war der Weg zu weit. Eine vornehme, vermögende Jungfrau bat den Grafen von Lindau, ihr den Zoll käuflich abzutreten, damit der Buttermarkt in die Stadt verlegt werden könne. Der Graf stellte zur Bedingung, dass der Kaufpreis soviel Goldstücke betragen solle, als die Käuferin Schritte machen müsse, um den Weg vom Butterdamm bis zum Markplatze zurückzulegen.

Die edelmütige Zerbsterin wusste, dass ihr Vermögen kaum ausreichen würde, dennoch erklärte sie sich einverstanden. Ihr Geld reichte bis zu jener Stelle, wo heute ihre Säule steht.

Zerbst

Das Museum in alten Klostermauern

Kontakt:
Museum der Stadt Zerbst/Anhalt
Weinberg 1
39261 Zerbst/Anhalt
Telefon (03923) 4228
E-Mail: museum.zerbst@t-online.de

Öffnungszeiten:
Dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr (Wintersaison: 10 bis 16 Uhr)