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Wärme, Licht und gute Jobaussichten

Ein Tag in der Börde

Wärme, Licht und gute Jobaussichten

„Aus Müll entsteht Licht und Wärme. Und die Umwelt gewinnt.“ So ist es auf der Internetseite des Müllheizkraftwerkes (MHKW) Magdeburg-Rothensee zu lesen. Aber nicht nur die Umwelt gewinnt hier. Auch für junge Leute ist das Unternehmen ein guter Start in ein interessantes Berufsleben. Die Zahlen sind beeindruckend: der am Magdeburger Hafen emporragende Bau verschlingt jährlich 650.000 Tonnen Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle aus der Landeshauptstadt und den umliegenden Landkreisen, um daraus 370.000 Megawattstunden (MWh) elektrische Energie und 350.000 MWh Fernwärme zu machen. Damit werden mehr als 40.000 Haushalte und Gewerbebetriebe in der Landeshauptstadt Magdeburg versorgt. Die Einspeisung des Stroms und der Fernwärme erfolgt in das Netz der Städtischen Werke Magdeburg (SWM). Eine Menge von 18.000 Litern Heizöl oder 20 Millionen Kubikmetern Erdgas kann so eingespart werden. Rolf Oesterhoff, kaufmännischer Geschäftsführer des Müllheizkraftwerkes in Magdeburg-Rothensee, ist überzeugt: „Wir sind ein hochmodernes Unternehmen mit vielen verantwortungsvollen und interessanten Aufgaben.“ Einer, der dies seit zwei Jahren hautnah miterlebt, ist Hardy Urban. Der 18-jährige Genthiner wird im MHKW Rothensee als einer von fünf Auszubildenden zum Anlagenmechaniker ausgebildet. Seit 2005 bildet das Unternehmen Elektroniker für Betriebstechnik und Anlagenmechaniker aus. In den ersten beiden Lehrjahren spielt sich die Ausbildung schwerpunktmäßig in der Lehrwerkstatt in Magdeburg-Buckau ab. Dazu kommen zwei Tage Berufsschule in der Woche. In den Ferienzeiten der Berufsschule lernt Hardy Urban das Müllheizkraftwerk besser kennen. „Hier kann man sich schon gut verlaufen“, schmunzelt der aufgeweckte junge Mann auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz in der Instandhaltungs-Werkstatt. „Schrauben und Reparieren, das mache ich gerne“, sagt Urban. Und zu „schrauben“ gibt es immer etwas im MHKW: Nach der Frühbesprechung werden die Aufgaben verteilt, Störmeldungen der Nacht abgearbeitet, Maschinen gepflegt, gewartet und geschmiert. Im Werk begleiten die Azubis gestandene Kollegen. Gerade ist Marcel Zaitsev – ein anderer Azubi im ersten Ausbildungsjahr – dabei, unter Aufsicht eines Meisters ein defektes Teil eines Schlackegreifers auszutauschen.  

Ein Tag in der Börde

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Der Auszubildende Hardy Urban begleitet den Ausbildungsleiter Stefan Müller bei einem Gang durch das Müllheizkraftwerk. Fotos: Stephen Zechendorf
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Marcel Zaitsev, Auszubildender im ersten Ausbildungsjahr, tauscht unter Aufsicht von Hartmut Schön ein defektes Teil eines Schlackegreifers aus.

Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung. „Bei sehr guten Leistungen kann die Abschlussprüfung um ein halbes Jahr vorgezogen werden“, sagt Stefan Müller, er ist seit 2006 der Ausbildungsbeauftragte im MHKW. „Ziel ist die Übernahme ins Angestelltenverhältnis“, so Müller. Eine Übernahme für ein Jahr – nach bestandener Abschlussprüfung bei der IHK – ist sowieso vorgesehen. Wer sich zum „Kraftwerker“ weiterbilden möchte, kann bei Eignung eine Weiterbildung absolvieren. Mit dem Abschluss als Anlagenmechaniker in der Tasche bieten sich zahlreiche Berufsfelder.

90 Mitarbeiter sind derzeit im MHKW Rothensee beschäftigt. Der demografische Wandel macht sich auch hier bemerkbar: einige der Kollegen verabschieden sich bald in den Ruhestand, junge Leute müssen nachkommen. „Wir suchen jedes Jahr Auszubildende“, so Stefan Müller. Auf Berufsbildungsmessen, wie der „KickStart“-Messe in Magdeburg stellt sich das Unternehmen vor. Ebenso auf Social-Media-Kanälen wie Facebook. Bewerbungen sind längst auch online möglich.

„Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber“, so Geschäftsführer Rolf Oesterhoff. Gesucht werden handwerklich interessierte und teamfähige Leute mit guten Noten in den Fächern Mathe und Physik. Auch Mädchen und Quereinsteiger können sich bewerben.

Für ein erstes „Reinschnuppern“ bietet das Unternehmen einwöchige Praktika an. Auch Hardy Urban hatte zunächst solch ein Praktikum im MHKW absolviert und gleich am letzten Tag des Praktikums seine Bewerbungsmappe auf den Tisch gelegt. „Ich habe sofort gewusst, dass das etwas für mich ist“, so der junge Mann aus dem Jerichower Land. Und auch sein Ausbilder Stefan Müller war gleich überzeugt: „Der Hardy Urban, der passt!“

Müllheizkraftwerk Magdeburg-Rothensee