Frauen: Frischer Wind mit jungem Coach
Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 - Landeshauptstadt Magdeburg
Hinter den Regionalliga-Kickerinnen des Magdeburger FFC liegt eine turbulente letzte Saison. Die Rückkehr in die 2. Bundesliga bleibt mittelfristig ein Ziel. Von Hans-Joachim Malli Magdeburg - Trainerrausschmiss, Suspendierung von Spielerinnen (Lea Mauly), Verpassen des Regionalliga-Staffelsieges und anschließend des dennoch möglichen Zweitligaaufstieges über den Umweg Relegation und schließlich der Rücktritt des langjährigen Präsidenten Karl-Edo Fecht bildeten die Negativschlagzeilen der letzten Monate beim Magdeburger FFC.
Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 - Landeshauptstadt Magdeburg
##publishingDate##
Fritsch soll MFFC zurück in die Erfolgsspur führen
Trainer 26-Jähriger kommt vom FSV Gütersloh
Magdeburg (hm) - Im März wurde MFFC-Trainer Eicke Schiller, nicht einmal ein Jahr im Amt, unter dubiosen Umständen durch das damalige Vereinspräsidium von seiner Funktion entbunden wurde.
Präsident Edo Fecht erklärte seinerzeit: „Angesichts der Tabellensituation haben uns keine sportlichen Gründe dazu veranlasst, die Reißleine zu ziehen. Vielmehr sind es unüberbrückbare Differenzen und vereinsinterne Vorgänge, die dazu führten.“ Das Frauenteam war da noch auf Titelkurs, verpasste unter Interimstrainer Randolf Neumann aber am letzten Regionalliga-Spieltag den Staffelsieg und anschließend in der Relegation auch die Zweitliga-Qualifikation. Danach trat Ende Juni auch Fecht nach über zehnjähriger Amtszeit als MFFC-Präsident zurück.
Mit Johannes Fritsch holten die MFFC-Verantwortlichen um Interimspräsident Christian Brachvogel einen neuen Trainer vom FSV Gütersloh nach Magdeburg. Der 26-jährige B-Lizenzinhaber passe konzeptionell perfekt zum Magdeburger FFC, verkündete Brachvogel bei der Präsentation des neuen Coaches. Der will eine noch engere Verzahnung von erster Mannschaft und U-17-Bundesliga-Team und schnellstens den Aufstieg.
Magdeburger FFC Regionalliga-Team im Umbruch / Schwierige Saison für Talente
Inzwischen ist wieder etwas Ruhe eingezogen beim Aushängeschild des sachsenanhaltischen Frauen- und Mädchenfußballs. Mit Johannes Fritsch wurde ein neuer Trainer gefunden, auf einer Mitgliederversammlung im September soll das Präsidium neu gewählt werden.
Sportlich liegt ein großer Berg Arbeit vor Fritsch und seinen Trainerkollegen.
Trainer seit 2012
2018/19: Johannes Fritsch
2017/18: Eicke Schiller
2015/17: Michael Böhm
2014/15: Steffen Scheler
2014/15: Jens Schulze
2014/15: Erwin Keßler
2013/14: Christian Kehr
2012/13: Caroline Kunschke
Die Vorbereitung lief aufgrund der vorherigen Turbulenzen alles andere als optimal. Die Regionalligamannschaft musste zahlreiche Abgänge profilierter Spielerinnen verkraften, wurde mit Talenten aus den eigenen Reihen und der Umgebung aufgefüllt.
Dass die Defizite nach nur wenigen Trainingseinheiten noch groß sind, wurde in den Vorbereitungsspielen und dem ersten Pflichtspiel der Saison deutlich. Im DFB-Pokalspiel gegen den von Ex-FCM-Kicker Marcus Wuckel gecoachten DSC Arminia Bielefeld verloren die Elbestädterinnen nach einer 2:0-Führung noch mit 2:5, verpassten erstmals seit zehn Jahren den Einzug in die zweite Hauptrunde.
Noch ist der Kader nicht komplett. Neben fehlenden Spielgenehmigungen gibt es auch mehrere langzeitverletzte Spielerinnen wie Gina Wetzel und Luisa Heizenreder, die nach Kreuzbandrissen erst im Aufbautraining sind.
Pluspunkte sammelt der MFFC nach wie vor mit seiner Nachwuchsarbeit. An den Sportschulen lernen zahlreiche Talente aus Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. Nach wie vor sind MFFC-Nachwuchsspielerinnen in den verschiedenen DFB-Auswahlmannschaften unterwegs, so aktuell Nicole Woldmann im deutschen U-17-Team.