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Helfende Hände für Familien

Ein Tag in der Börde

Helfende Hände für Familien

Wenn ein Familienmitglied pflegebedürftig wird, müssen viele Details berücksichtigt und angeschoben werden. Dabei helfen kann eine Pflegeberatung bei der PBS Pflegeberatung und Betreuungsservice von Judith Proboscht. Ihr gar nicht so verflixtes siebtes Jahr in der Selbständigkeit genießt Judith Proboscht in Groß Ammensleben. Die zweifache Mutter wurde vor einigen Jahren im Familienleben mit der Pflegebedürftigkeit konfrontiert und beschreibt das heute so: „Ich bin auf Umwegen reingerutscht und habe meine Berufung gefunden.“ Die Betriebswirtschaftlerin bildete sich weiter, studierte Gesundheitsmanagement und baute auf ihre Erfahrungen im Pflegedienst auf. Im Fernstudium absolvierte sie zusätzlich eine Qualifikation zur Pflegeberaterin. Zu guter Letzt ist ihr die Selbständigkeit auch in die Wiege gelegt worden, ihr Vater leitete in Groß Ammensleben ein mittelständiges Unternehmen. „Ich hätte mich so oder so selbständig gemacht“, sagt sie schmunzelnd. Den Schritt ging sie im Jahr 2012. Mittlerweile sieht sie auf den ersten Blick bei einem Hausbesuch, ob ein Antrag auf einen Pflegegrad Sinn ergibt oder nicht. Neun von zehn Beratungen finden bei ihren Klienten in der Häuslichkeit statt, weil dort weniger Nervosität herrscht und sie auch gleich schauen kann, welche baulichen Veränderungen unter Umständen in Gang gesetzt werden müssen. Judith Proboscht weiß: „Manchmal muss zum Beispiel perspektivisch eine zu hohe Schwelle weg, die als Stolperfalle eine Gefahr ist.“

Ein Tag in der Börde

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Judith Proboscht bringt Licht ins Dunkel der Pflegegrade und der damit verbundenen Formalitäten. Foto: Ariane Amann

Judith Proboscht berät Angehörige in Sachen Pflege

Allerdings übernimmt sie schon lange nicht mehr nur die Beratung zu den Besonderheiten und Voraussetzungen bei den Pflegegrad-Anträgen, die Unterstützung bei Widersprüchen oder die Begleitung der Begutachtung durch den medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Auch des wichtigen Themas „Entlastung der pflegenden Angehörigen“ hat sie sich angenommen. Hier wird sie von drei Mitarbeiterinnen und einem Team von 25 ehrenamtlichen Helfern zwischen Magdeburg im Osten und der Landesgrenze nach Niedersachsen im Westen unterstützt. Das Angebot erstreckt sich von Begleitung zu Ärzten, Hauswirtschafts- oder Einkaufshilfe über Spaziergängen bis hin zur Beschäftigung, je nach Wunsch der pflegebedürftigen Person. Die Unterstützung ist also eine zusätzliche Hilfe zu den reinen pflegerischen Leistungen, ob privat erbracht oder durch einen Pflegedienst. Die Leistungen können sogar über die Pflegekasse abgerechnet werden. Einige der Helfer der ersten Stunde sind auch nach Jahren noch dabei. „Manche unserer Betreuten bestehen darauf, dass immer der gleiche Ehrenamtliche kommt, weil sich Vertrauensverhältnisse gebildet haben“, freut sich Judith Proboscht über das funktionierende System ihrer Helfer.

Doch längst nicht alle ihrer Klienten sind Senioren, Proboscht ist mittlerweile auch bundesweit gefragt als Expertin für die Pflegebedürftigkeit von Kindern und die Besonderheiten, die es dabei zu beachten gibt. In ihrem Büro in Groß Ammensleben ist sie immer ansprechbar. In den schicken Räumen kann Judith Proboscht ihre Beratungen auch durchführen, wenn ein Hausbesuch nicht gewünscht wird. „Das Büro habe ich 2016 als verwohnte Baustelle übernommen und zusammen mit meiner Familie haben wir es so hergerichtet, dass man sich hier wirklich wohlfühlen kann“, sagt sie. Ein kleiner Kamin, Teeküche und ein großer Tisch sorgen für eine heimelige Atmosphäre. Und auch wenn sie nicht arbeitet, kann Judith Proboscht nur schwer stillsitzen. Die leidenschaftliche Läuferin hat ihr Laufpensum durch Krafttraining ergänzt, um ihren persönlichen Herausforderungen gewachsen zu bleiben. „Für mich ist es auch einfach ein guter Ausgleich, so bekomme ich den Kopf richtig frei“, sagt sie mit strahlenden Augen.