Sport ANZEIGE

Wer pfeift wo? Alarmglocken, aber keine schwarzen Wolken

Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 im Salzlandkreiss

Wer pfeift wo? Alarmglocken, aber keine schwarzen Wolken

Zwar geht der KFV Fußball Salzland in diesem Jahr nur noch mit 100 Referees in die neue Spielzeit, der Schiedsrichter- Obmann Daniel Otto ist aber dennoch positiv gestimmt.Von Dennis UhlemannSalzlandkreis ● Tim Ole Hellwig ist ein großes Vorbild. Dafür, wie man mit viel Ehrgeiz seine Ziele erreichen kann. Und dafür, wie es im Schiedsrichter- Wesen auch laufen kann. Denn mit erst elf Jahren absolvierte das Vereinsmitglied der ZLG Atzendorf bereits seine Ausbildung zum Referee. „Das ist ein sehr positives Beispiel“, sagt der Schiedsrichter-Obmann beim KFV Fußball Salzland, Daniel Otto. „Er wollte es unbedingt.“ Und deswegen hat es der KFV dem Schüler schon ermöglicht, die Ausbildung zu machen, obwohl er erst elf Jahre alt ist. Bis zu seinem Geburtstag im Herbst kann er schon mal Testspiele pfeifen und mit zwölf Jahren dann in seinem großen Hobby voll durchstarten.Tim Ole zeigt: Es kann doch viel Spaß machen, Schiedsrichter zu sein. Bei sehr vielen Sportlern scheint das aber nicht angekommen zu sein. Vor zwei Jahren gab es im Salzlandkreis noch 117 Schiris, im Vorjahr nur noch 105. Für die kommende Saison sind es nochmal fünf weniger. Läuten da bei Otto langsam die Alarmglocken? „Ja schon, aber wir sind noch im dreistelligen Bereich. Ich bin zufrieden. Mit 100 Schiedsrichtern ist ein guter Spielbetrieb gewährleistet.“Trotzdem ist die jüngste Entwicklung alarmierend. „Die Schiedsrichter werden auf dem Platz oft beleidigt, da möchte sich kaum noch jemand ausbilden lassen“, verdeutlicht er. Und gerade deshalb fordert Otto auch ein Umdenken in den Vereinen. Die Referees sollten nicht mehr als ein „notwendiges Übel“ angesehen werden, sondern als vollwertige Mitglieder des Vereins, die genauso wie die Spieler behandelt werden sollten.Doch von den Vereinen kam da immer wieder Kritik auf. Sie schaff en es einfach nicht, Leute zu der Ausbildung zu begeistern. „Sie würden sich lieber freikaufen“, formulierte es Otto. Heißt: Der KFV, der ohnehin schon genug zu tun hat, sollte sich dann auch noch gänzlich um die Unparteiischen kümmern. „Das geht nicht“, weiß nicht nur Otto. „Die Mannschaften können sich da nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen.“Stattdessen sollten sich die Vereine mal etwas mehr kümmern. Die Infoveranstaltungen vom KFV werden so gut wie gar nicht wahrgenommen. Und auch im Verein spielen die Schiedsrichter oft nur eine untergeordnete Rolle. 40 Schiris wurden in den vergangenen vier Jahren ausgebildet, davon ist nur weniger als die Hälfte dabei geblieben. Auch wenn viele Entwicklungen gerade nicht wie geplant laufen, sagt Otto: „Ich sehe die schwarzen Wolken nicht und bin optimistisch, dass die Zusammenarbeit mit den Vereinen wieder besser wird.“ Solche Beispiele wie Tim Ole lassen den Schiedsrichter- Obmann da doch wieder Optimismus ausstrahlen.

Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 im Salzlandkreiss

##publishingDate##

Wer pfeift wo? Alarmglocken, aber keine schwarzen Wolken-2
Mit genau 100 Schiedsrichtern geht der KFV Fußball Salzland in die neue Spielzeit. Einer von ihnen ist Marcel Kautz (r.) von der TSG Calbe. Foto: Steven Schaap

Wieder ein Rückschritt bei den Schiedsrichtern / 11-jähriger Tim Ole Hellwig als positives Beispiel4