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Schilddrüsenerkrankungen: Behandlung in einem Zentrum

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Diagnostik, Therapie und Nachsorge

Schilddrüsenerkrankungen: Behandlung in einem Zentrum

Das Team im Schilddrüsenzentrum am St. Joseph-Stift.

Operationen an der Schilddrüse gehören im St. Joseph-Stift Dresden zu den Routineeingriffen. Etwa 700 solcher Operationen werden hier im zertifizierten Kompetenzzentrum jährlich erfolgreich durchgeführt. Insbesondere bei nachgewiesenem oder Verdacht auf Schilddrüsenkrebs empfiehlt sich die Behandlung in einem Zentrum. Denn hier ist die hohe Qualität der fachlichen und organisatorischen Standards in der operativen und nicht-operativen Behandlung sichergestellt. Tumor-Erkrankungen der Schilddrüse gehören zu einer der am besten heilbaren Krebsarten: Rechtzeitig erkannt, liegt der Behandlungserfolg bei rund 90 Prozent. „Genau auf dieses rechtzeitige Erkennen und die professionelle Behandlung kommt es an“, so Oberarzt Dr. med. Rolf Ringelband, Leiter des Schilddrüsenzentrums am St. Joseph-Stift Dresden.Zügig und professionell bei Verdacht auf KrebsEin Beispiel dafür ist der Fall einer 31-jährigen Patientin aus dem Dresdner Umland. Im Februar bemerkt sie beim Blick in den Spiegel eine kleine Schwellung am Hals, die sich in den nächsten Wochen leicht vergrößert. Ihr Hausarzt überweist die Frau im März an eine Endokrinologin, deren Untersuchung im Juni einen suspekten Befund mit Verdacht auf Schilddrüsenkrebs ergibt. Die Endokrinologin wendet sich mit der Bitte um einen dringlichen Termin an das Schilddrüsenzentrum am St. Joseph-Stift. Zügig kann sich die Patientin in der Schilddrüsen-Sprechstunde im St. Joseph-Stift vorstellen und erhält bereits für Anfang Juli ihren OP-Termin.

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Dr. med. Rolf Ringelband ist Oberarzt und Leiter des Kompetenzzentrums für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie.

Bei der Operation wird der Patientin die halbe Schilddrüse entfernt und – noch während die Patientin in Narkose liegt – für eine Untersuchung ins Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus geschickt. Nur kurze Zeit später erhält das OP-Team das Ergebnis. „Diese Vorgehensweise versetzt uns in die Lage, noch während der Operation auf den pathologischen Befund zu reagieren und im Bedarfsfall weiteres betroffenes Gewebe zu entfernen“, erläutert Dr. med. Ringelband.

Im Falle der jungen Patientin ist die Untersuchung kompliziert. Es kann noch kein endgültiges Ergebnis festgelegt werden, sodass die Operation zunächst beendet wird. Die Gewebeuntersuchung im Labor geht weiter, am nächsten Morgen informiert der Pathologe die Chirurgen telefonisch. Leider bestätigt sich der ursprüngliche Verdacht eines Schilddrüsenkarzinoms. Deshalb folgt direkt eine zweite Operation, in der der Rest der Schilddrüse entfernt wird. Nur drei Tage nach der zweiten Operation kann die junge Frau nach Hause.

Die weitere Terminkette steht, denn auch darum hat sich das Team des Schilddrüsenzentrums gekümmert: Im August schließt sich eine Radiojodtherapie, eine nuklearmedizinische Behandlung, an. Während eines dreitägigen stationären Aufenthaltes in der Klinik für Nuklearmedizin an der Dresdner Uniklinik wird der Patientin eine winzige Menge radioaktives Jod in Form einer Tablettenkapsel verabreicht. Auch die Nachsorge und regelmäßige Kontrolle in den nächsten fünf Jahren übernimmt die Uniklinik. „Wir arbeiten hervorragend mit unseren Kooperationspartnern zusammen“, erklärt Dr. med. Astrid Flötgen. „Alle Fälle besprechen wir auch immer gemeinsam im Tumorboard und beraten uns, welcher Behandlungsansatz für den einzelnen Patienten am besten ist. Auf diese Weise können wir für jeden Tumorpatienten eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie abstimmen.“

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Dr. med. Astrid Flötgen ist die Leitende Oberärztin der Klinik für Chirurgie am Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden, zu der das Schilddrüsenzentrum gehört.

Schilddrüsenzentrum auch bei gutartigen Befunden

Auch im Falle gutartiger Schilddrüsenerkrankungen empfiehlt sich die Behandlung im Zentrum. Gründe sind neben der ausgezeichneten Expertise der Einsatz modernster Technik und neuer Behandlungsmethoden. Denn heute wird längst nicht mehr jeder Knoten operativ entfernt. „Es ist technisch möglich, auch die allerkleinsten Knötchen zu finden – aber es ist nicht nötig, alle zu entfernen“, so Dr. med. Ringelband. Studien belegen, dass auch eine Vielzahl von gutartigen Knoten langfristig keine Probleme bereiten müssen. So ist die Zahl der Schilddrüsen-OPs deutschlandweit rückläufig: von 120.000 auf 80.000 jährlich, und das trotz besserer Früherkennung. Auch dazu tragen Schilddrüsenzentren wie das im St. Joseph-Stift bei.