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Eine altmärkische Kleinstadt gerahmt von den Perlen der Natur

Ich liebe meine Altmark

Eine altmärkische Kleinstadt gerahmt von den Perlen der Natur

Klötze aus der Vogelperspektive. Foto: Oliver Becker

Die Stadt Klötze liegt im Altmarkkreis Salzwedel und damit im Norden des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Eine Region, die mit landschaftlichen Reizen nicht gerade geizig ist und sie auch stolz zur Schau stellt. Die Zichtauer Berge östlich der Stadt, auch Hellberge oder sogar Altmärkische Schweiz genannt, sind ein bis knapp 160 Meter über NHN hoher Höhenzug.Ein Überbleibsel der Saaleeiszeit, deren große Gletscher vor rund 120 000 Jahren die Landschaft formten. Die Hellberge wurden 1964 Teil des Land schaftsschutzgebietes Zichtauer Berge – Klötzer Forst. Sie bieten Raum für ausgedehnte Fuß- oder Radwanderungen und laden auch Pferdeliebhaber zu einem Ausritt ein. Freizeitbeschäftigungen, die sich in der Stadt großer Beliebtheit erfreuen.Einen maßgeblichen Anteil hatte daran der Klötzer Manfred Lietze, der das Wandern in der Region populär machte. Die erste Wanderung unter seiner Regie wurde 1994 organisiert, damals noch mit elf Teilnehmern. Daraus entwickelte sich schnell eine Massenbewegung. An den monatlichen Lietze-Wanderungen nahmen im Schnitt 70 – 90 Personen teil. Die Touren führten durch die gesamte Altmark. Im vergangenen Jahr organisierte der Kreissportbund (KSB) AltmarkWest den 20. Volkswandertag in Klötze.Damit kehrte der altmärkische sportliche Event zu seinem Gründungsort der Wanderbewegung zurück, denn in Klötze war sie entstanden.

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Die Alte Mühle in Klötze ist schon von weitem sichtbar und seit mehr als 180 Jahren Teil der Klötzer Geschichte. Foto: Oliver Becker
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Die Eichenskulptur auf der Insel des KlÃrtzer Kreisverkehrs ist offziell eingeweiht worden

Königlicher Erlass schuf einzigartige Landschaft

Im Süden grenzt der Naturpark Drömling, ebenfalls ein Relikt der Saaleeiszeit, an das Klötzer Stadtgebiet. Die einzigartige Niedermoorlandschaft hat eine Fläche von knapp 350 Quadratkilometer, wobei der größere Teil mit 280 Quadratkilometer zu Sachsen-Anhalt gehört. Der Drömling in seiner heutigen Form entstand im 18. Jahrhundert.

Friedrich der Große, König von Preußen, hatte in diesem Gebiet großflächige Entwässerungs- und Kultivierungsmaßnahmen durchführen lassen und damit das Areal zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung nutzbar gemacht. Ein rund 1 725 Kilometer langes Grabensystem durchzieht heute die Landschaft. Dazu gehört ein 13 Kilometer langer Kanal, der zu Ehren des Königs, der dieses vor rund 250 Jahren veranlasste, seinen Namen trägt.

Es ist der Friedrichskanal. Der Drömling ist ein Refugium zahlreicher Pflanzen- und Tierarten. So findet man rund 450 Farn- und Blütenpflanzenarten, von denen 74 auf der Roten Liste stehen, aber auch über 40 Säugetierarten, darunter Rehe, Wildschweine, Füchse, Biber und Dachse. Aber auch 21 Arten, wie der Fischotter, die auf der Roten Liste stehen. In diesem Naturpark gibt es sehr vieles zu entdecken und der Besucher genießt den Luxus reiner Luft und fast grenzenloser Weite.

Von einer Wasserburg zu einer Kreisstadt
   

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Der Martini-Markt zählt zu den Publikumsmagneten in Klötze und eines der traditionsreichsten Feste in der Altmark. Fotoss: Oliver

Die heutigen Städte der Altmark haben sich, wie auch die meisten anderen Städte, als sie noch nicht komplett auf dem Reißbrett geplant wurden, aus einer kleinen Siedlung oder im Umfeld einer Befestigungsanlage nach und nach entwickelt. So auch das altmärksche Klötze.

1311 wurde der Ort das erste Mal als castrum clotz urkundlich genannt. Castrum ist dem Lateinischen entlehnt und steht für Schloss oder Burg. Clotz entstammt dem Slawischenden und bedeutet Baumstumpf. Ein Eichenstumpfziert auch noch heute das Wappen der Stadt.

Von der einstigen Klötzer Wasserburg in der Purnitzebene ist heute nichts mehr zu finden. Einzig ein Stich von Merian von 1650 vermittelt, wie sie wohl mal ausgesehen hat.

Sicher ist, dass die Burg zur Sicherung des Handelsweges von Wittingen nach Gardelegen eine wichtige Rolle gespielt haben musste. Klötze lag im Mittelalter am Schnittpunkt mehrerer Herrschaftsbereiche. Mal war sie in Besitz der Welfen, einem Adelsgeschlecht zum Einflussbereich des Herzogtums Braunschweig–Lüneburg und des Königsreichs Hannover gehörend und dann wiederum gehörte sie zur Markgrafschaft Brandenburg.

Kaiser Karl IV. überließ im Jahr 1373 dem Geschlecht derer von Alvensleben die Burg.

Ab 1446 sollen derer von Schulenburg für fast 150 Jahre ihr Zepter auf der Burganlage geschwungen haben. Aber irgendwann war man sich der Anlage überdrüssig und sie verfiel.

Erst stürzte 1804 der Bergfried in sich zusammen und 1828 waren die restlichen Bauten auch verschwunden. Sie hatten mittlerweile als Baustoffversorgung in den Gehöften der Umgebung Verwendung gefunden hatten. Die quadratische Anlage, die einst wie ein Klotz im Tal der Purnitz stand, war vom Erdboden getilgt. Vielleicht hatte auch die geometrische Form der Festungsanlage zur Namensgebung der Stadt beigetragen. Aber das sind nur Vermutungen.

Quarnebeck wird Sieger bei „Unser Dorf hat Zukunft“

1904 legte die Stadt ihre alte Bezeichnung Cloetze ab und nennt sich seitdem Klötze. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stadt rund 3500 Einwohner. Im Jahre 1928 wurde das Waldbad, welches heute noch existiert, als städtische Badeanstalt eingeweiht.

Als 1952 der Bezirk Magdeburg gegründet wurde, beförderten die Verantwortlichen die Stadt zu einer Kreisstadt. Mit der Gebietsreform 1994 war es dann aber auch schon wieder mit dem Sonderstatus vorbei. Klötze wurde wieder zu einer normalen Stadt.

Heute zählt die Stadt mit all ihren Ortsteilen etwas mehr als 10 000 Einwohner.

2002 wurde die Stadt Sieger im bundesweiten Wettbewerb „Pferdefreundliche Gemeinde“.

Im Juni feierte der Altmarkkreis in Kunrau, zu Klötze gehörend, mit einem Festakt das 25. Jubiläum des Altmarkkreises Salzwedel. Und aktuell errang das 180-Seelen-Dorf Quarnebeck, ebenfalls ein Ortsteil von Klötze, Silber im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und wurde damit Landessieger. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Insgesamt hatten sich bundesweit 1.900 Gemeinden an dem Wettbewerb beteiligt. Zudem erhielt der Klötzer Ortsteil einen von sechs Sonderpreisen für ihr „Engagement gegen Extremismus“.

Veranstaltungen mit langen Traditionen locken

Besucher in die Stadt Viele der Menschen haben in den mittelständischen Unternehmen des Ortes einen Arbeitsplatz vor Ort. Nur rund 40 Kilometer entfernt liegt die expandierende Stadt Wolfsburg, die mit lukrativen Arbeitsplätzen auch die Fachkräfte aus dem altmärkischen Klötze anzieht. Seit 1999 setzt die Stadt wirtschaftlich auch auf Kleinstbewohner. Die Kugelalge Chlorella brachte für Klötze, neben der Anerkennung in puncto Forschung, auch viele neue Arbeitskräfte.

Die landschaftlich schöne Lage der Stadt zwischen der Ebene und den Zichtauer Bergen macht die Besenbinder- und Spargelstadt nicht nur für die Bewohner zu einem attraktiven Wohnort, auch Besucher wissen immer mehr die Tradition und die Natur zu schätzen.

Mehrere Veranstaltungen im Jahr ziehen immer mehr Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung in die Purnitzstadt. Zu diesen gehören unter anderem das Spargel- und Besenbinderfest im Juni und natürlich auch der Martinimarkt im Herbst eines jeden Jahres.

Letzterer kann auf eine 200-jährige Tradition zurückblicken. Auch in diesem Jahr bieten Schausteller, Fahrgeschäfte und Gewerbetreibende wieder ein abwechslungsreiches Herbstwochenende. Vom 24.10 – 28.10.2019 wird es wieder eng in der Stadt an der Purnitz. Und das ist nicht nur schön, sondern auch gut so für die Stadt. Oliver Becker
  

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