Komplett in allen Bereichen
WM 2018
Obwohl er erstmals mit zur Weltmeisterschaft nach Russland darf, war Marc-André ter Stegen einer der großen Verlierer der Vorbereitung. Lange Zeit sah es so aus, als würde er als Torhüter Nummer eins zur Endrunde reisen, doch dann packte es Manuel Neuer doch noch. Und obwohl der Bayern-Keeper nach seinem Mittelfußbruch zuvor acht Monate ohne Spielpraxis war, setzt Bundestrainer Joachim Löw lieber auf Neuer als auf ter Stegen, der bei Barcelona eine überragende Saison spielte. „Manu ist in allen Bereichen komplett“, begründete Löws Assistent Thomas Schneider die Entscheidung.
WM 2018
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Mit der Nominierung von Manuel Neuer weist die DFB-Elf in jedem Mannschaftsteil Weltklasse auf – nur die Ausbootung von Leroy Sané sorgte für eine Überraschung.
8 Monate musste Nationalkeeper Manuel Neuer wegen eines Mittelfußbruchs pausieren.
So komplett wie wohl noch nie zuvor ist auch der gesamte Kader. Fast alle Positionen sind doppelt, wenn nicht dreifach mit Topleuten besetzt. Der Bayern-Block um Neuer, Mats Hummels, Jérôme Boateng, Joshua Kimmich und Thomas Müller ist bei Löw gesetzt. Genau wie Jonas Hector auf der linken Abwehrseite, Toni Kroos, der das Team als Champions-League-Sieger anführen soll, im defensiven Mittelfeld und Timo Werner im Sturm. Die restlichen drei Startelfplätze sind umkämpft, zudem will der Bundestrainer flexibel bleiben und seine Aufstellung abhängig vom Gegner bestimmen.
Wie beim Titelgewinn 2014 ist für Löw vor allem der Faktor Teamgeist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um auch vier Jahre später bis zum Ende dabei zu sein. „Wichtig ist, dass sich jeder dazugehörig fühlt und sein Ego etwas zurücknimmt. Das Gefühl ‚Wir sind eine Mannschaft‘ müssen wir wieder hinbekommen. Jeder ist nur ein Puzzleteil, alleine gewinnt keiner eine WM.“
Das machte er auch bei der Ausbootung von Leroy Sané deutlich, den er überraschend („Bei uns war er in den bisherigen Spielen noch nicht so ganz angekommen“) neben Bernd Leno, Jonathan Tah und Nils Petersen aus dem Kader strich. Auf Mario Götze, den Schützen des goldenen WM-Tores von Rio, verzichtete Löw schon im Vorfeld, dafür könnte Götzes Teamgefährte in Dortmund, Marco Reus, in dessen Fußstapfen treten. Nach zwei verpassten Turnieren will Reus beweisen, dass er ein ganz Großer ist. Darauf setzt Löw: „Wir sind extrem glücklich, dass Marco in den letzten Monaten verletzungsfrei gespielt hat. Er ist jemand, der alles hat – Tempo, Torabschluss, Übersicht. Er ist eine ganz besondere Waffe.“
SCHNELLCHECK
Zahlen und Fakten
1912 gegen Russland (16:0)
Höchste Pleite
1909 gegen England (0:9)
Rekordnationalspieler
Lothar Matthäus (150 Spiele)
Rekordtorschütze
Miroslav Klose (71 Tore)
Wert des WM-Kaders
885 000 000 Euro