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Kraftwerk heizt den Magdeburgern ein

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Kraftwerk heizt den Magdeburgern ein

An der Waage des Müllheizkraftwerkes in Magdeburg-Rothensee herrscht schon ab Öffnung der Tore um 6 Uhr morgens reger Betrieb. Foto: Ariane Amann

06:00  Im Müllheizkraftwerk in Magdeburg öffnet um 6 Uhr morgens Martin Slotta mit seinen Kollegen das große Tor. Draußen warten bereits fünf Lastwagen, die ihre Ladung an einem der Tore loswerden wollen. Martin Slotta nimmt von einem der Fahrer den Begleitschein entgegen, gibt die passende Kundennummer in den Computer ein. Der blaue Laster steht schon auf der Waage an der Einfahrt zum Betriebsgelände. Das Gewicht zeigt die Waage gleich zweimal an: Einmal auf dem Computerbildschirm, einmal an einem kleineren Anzeigegerät weiter hinten. „Wir arbeiten an dieser Stelle mit doppeltem Boden, falls mal der Strom ausfällt“, erklärt Slotta. Die Waage und die Anzeige können auch per Notstromaggregat arbeiten, wenn der Computer ausfällt.

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"Wir nehmen auch immer wieder Stichproben und prüfen, ob der Inhalt der Wagen mit den Papieren übereinstimmen. Martin Slotta"

Inzwischen hat er auch die Kundennummer geprüft, weiß genau, wer der Anlieferer ist und was sich auf dem Lastwagen befindet. „Allerdings nehmen wir auch immer wieder Stichproben und prüfen, ob der Inhalt der Wagen mit den Papieren übereinstimmt“, sagt Slotta. Dabei nehmen er und seine Kollegen an der Waage Proben, dokumentieren in Wort und Bild. „Diese Dokumentation fügen wir in unser Computersystem ein, damit man immer nachvollziehen kann, wer wann was geprüft hat“, sagt er. Liefert eine Firma gefährliche Güter zur Entsorgung an, wird diese Dokumentation nicht nur stichprobenartig, sondern immer erledigt. Die Kollegen an den Annahmetoren müssten schließlich wissen, was sie angeliefert bekommen, davon hänge auch ab, wo der Fahrer des Lastwagens seine Ladung übergeben kann.

Der Fahrer des blauen Lasters sitzt wieder am Steuer seines Fahrzeuges, bekommt von Slottas Kollegen per Handzeichen die Nummer des Tors gezeigt, fährt in die vorgegebene Richtung. Am Waagen-Büro an der Toreinfahrt steht unterdessen der nächste Lastwagen-Fahrer, um seine Ladung anzumelden. Pro Tag passiert dieser Vorgang bis zu 250 Mal, zu tun haben die Kollegen an der Waage reichlich. „Im Lauf der Jahre ist die Arbeit deutlich komplexer geworden“, sagt Martin Slotta, der seit der Eröffnung des Kraftwerkes im Jahr 2005 mit dabei ist. Die Dokumentation und Einhaltung aller Richtlinien erfordere eine Menge Arbeit. „Wir kommunizieren ja nicht nur mit den Fahrern, sondern auch mit unseren Kollegen an den Kränen, in der Verwaltung und Instandhaltung. Wir achten auch darauf, dass wir alles dokumentieren und elektronisch ablegen“, weiß Slotta.

Der Fahrer des blauen Lasters hat seine Ladung am Tor 11 abgeladen, fährt nun wieder auf die Waage an der Ausfahrt, wo das Fahrzeug ein zweites Mal gewogen wird. Aus der Differenz zum ersten Wiegen bei der Einfahrt ergeben sich Müllmenge und Preis. Slotta nickt beim Blick auf den Computer, speichert die Ergebnisse. Die Ampel an der Ausfahrt springt auf Grün, der Fahrer lenkt seinen Laster vom Betriebsgelände in Rothensee herunter und fährt wieder zu seinem Ausgangspunkt. Der Müll, den er gebracht hat, wird verbrannt, erzeugt dabei Strom und Fernwärme. Beides bleibt in der Region, wird als umweltfreundliche Energie in die Magdeburger Netze eingespeist.

Vor der Einfahrt stehen die nächsten Laster, bekommen über den hauseigenen Radiosender des Kraftwerks Musik und Hinweise. Martin Slotta nimmt den nächsten Lieferschein entgegen, winkt das Fahrzeug durch.

Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH

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