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Landesklasse - TSV Rot-Weiß Zerbst: Step by Step neu angreifen

Anstoss - Fußballsaison 2018/2019-Landkreis Jerichower Land & Zerbst

Landesklasse - TSV Rot-Weiß Zerbst: Step by Step neu angreifen

Nach einer deprimierenden Saison, die mit dem Abstieg aus der Landesliga Süd endete, wollen die Zerbster vom TSV Rot-Weiß nun in der Landesklasse 4 neu angreifen. Für dieses Vorhaben konnten sie mit Jens Borchers einen neuen, jungen Trainer gewinnen.Von Simone Zander Zerbst. Trotz der sportlichen Talfahrt gelang es dem Trainerduo Carsten Heise/David Ritze immer, die Mannschaft zusammen zu halten. „Es zeugt von Klasse, dass wir uns nicht zerfetzt haben und das auch alle weiterhin an Bord bleiben“, meinte Kapitän Hagen Ernst.Zwei Wunschkandidaten Nun soll es einen Neustart geben. Doch alles wird Jens Borchers, der die SG Dobritz/ Garitz in die Kreisoberliga führte, nicht umkrempeln. Der erfahrene David Ritze wird ihm weiterhin als Co-Trainer zur Seite stehen. Hinzu kommt mit Mario Morawietz ein neuer Torwart-Trainer. Mit Tobias Frens (27) und Frank Moller (29) kamen zwei Neuzugänge von der FSG Steutz/Leps hinzu. Beide waren Wunschkandidaten des Trainers und haben „sofort Fuß gefasst“. „Mit Frank Moller haben wir einen super Abwehrmann bekommen“, lobte Borchers. „Er ist bei uns sehr gut eingeschlagen und passt super in die Landesklasse.“ Der Innenverteidiger zeigt eine „hohe Bereitschaft im Training wie im Spiel“.

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Die beiden Neuzugänge der Zerbster, Tobias Frens (Mitte ) und Frank Moller (rechts), sind Wunschkandidaten des neuen Trainers Jens Borchers. Beide kamen von der FSG Steutz/Leps. Fotos: Sport Print Zander

Trotz sportlicher Talfahrt bleibt Mannschaft zusammen / Zwei Neuzugänge, ein Routinier

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Tobias Frens ist ein Spieler, den der TSV „noch gebraucht hat“. „Er spielt im Zentrum oder auf der Sechs, ist ein kreativer Kopf, zeigt viel Laufbereitschaft, hat ein hohes Spielverständnis und passt genau in diese Position, was bei Zerbst gefehlt hatte. Er ist ein Lenker und Denker“, lautet die Einschätzung des Trainers.

Beide sind „zwei Typen, die sich reinhängen und super reinpassen“.

Ein Spieler ist zwar beim TSV nicht neu, aber für die erste Mannschaft schon, denn mit dem 33-jährigen Marc Schröter will es der Torschützenkönig aus der Zweiten (42 Saisontreffer in der Kreisliga Anhalt) noch einmal wissen. „Marc ist momentan einfach ‚geil’ auf Fußball. Er hängt sich voll rein und ist eine absolute Verstärkung. Klar ist er nicht mehr der Jüngste, aber seine freche Art, Fußball zu spielen, belebt unser Spiel und als Typ ist er einfach aus dem Team nicht mehr wegzudenken. Ich freu mich sehr, dass er diesen Schritt gegangen ist und nochmal seinen zweiten Frühling erlebt“, sagte sein Coach.

Enorm wichtig ist Borchers, dass die A-Jugend-Spieler peu à peu integriert werden. Mit Niklas Götz, Hannes Dieckmann und Benedikt Schweika wurden drei A-Junioren in die Saisonvorbereitung einbezogen. „Die Jungs hängen sich voll rein und sind eine Bereicherung für unsere Truppe. Niklas Götz ist sehr fleißig. Er hat es ja als Torwart schwerer, denn Feldspieler bekommen öfters eine Chance. Ich freu mich, dass er vollen Einsatz zeigt.“

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Dass noch kleine Stellschrauben gedreht werden müssen, ist keine Frage, aber es passt alles super.“

TSV-Trainer Jens Borchers.

Positive Erkenntnisse

Aus den sechs Testspielen zur Vorbereitung auf die neue Serie konnte der neue Coach „viele positive Erkenntnisse ziehen“. Gerade im Klieken-Spiel gefiel ihm der Einsatz von Jung-Keeper Niklas Götz schon gut. Aber es gab auch „negative Aspekte“, die aber noch „unter der Woche bearbeitet werden können“.

„Es freut mich wirklich sehr, dass unter der Woche die Trainingsbeteiligung sehr hoch ist. Denn nur so können wir die Fehler gemeinsam ausmerzen. So können wir Step by Step zu jedem Spiel die Dinge ansprechen und verbessern“, unterstrich der 31-Jährige. Er hob die Spiele gegen Heyrothsberge (3:2) und Wernigerode (2:3) hervor, weil „die geübten Sachen nun fruchten“. „Die Mannschaft macht den Kopf auf, holt sich viele Informationen von mir und saugt sie regelrecht auf und probiert sie, in den Testspielen sofort umzusetzen. Dass noch kleine Stellschrauben gedreht werden müssen, ist keine Frage, aber es passt alles super“, ergänzte Borchers, der mit seiner Mannschaft auch an einem neuen Spielsystem feilt.

Wenn alles passt, wird das Rot-Weiß-Team in der neuen Serie in der Landesklasse 4 sicher eine gute Rolle spielen. Vom Aufstieg wollte der Zerbster aber noch nichts wissen. Er möchte Zerbst „mittelfristig wieder in die Landesliga führen, sich dann langfristig in dieser Liga festsetzen, um Optionen für junge Spieler zu schaffen“.

Sich „in der ersten Saison in der Landesklasse zu finden, ohne Zwang von Spiel zu Spiel zu denken und wieder anzugreifen“ steht auf seiner Agenda ganz oben.

Die Teilnahme am Landespokal in der nächsten Saison wäre das Sahnehäubchen. Dazu muss der TSV, nachdem er im Vorjahr aussetzte, wieder am Kreispokal teilnehmen und diesen auch gewinnen. Es liegt eine spannende Serie vor den Rot-Weißen und ihren Anhängern. Und diese wird die Mannschaft und das Trainerteam strebsam angehen, „Step by Step“.

Kurzinterview

Jeder Einzelne geht ans Limit

Im Gespräch mit Hagen Ernst

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Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Nach dem verpassten Klassenerhalt war anfangs die Stimmung getrübt. Aber nichtsdestotrotz ist die Mannschaft zusammen geblieben, was ein super Zeichen ist. Wir haben immer viel Spaß und die Stimmung ist gut.

Wie läuft es mit dem neuen Trainer?

Jens Borchers ist super eingeschlagen. Er bringt wirklich frischen und neuen Wind rein. Das Training ist abwechslungsreich und macht viel Spaß. Die Mannschaft macht mit. Wir sind beim Training manchmal bis zu 20 Mann. Man merkt, dass jeder Einzelne richtig Bock hat, ans Limit zu gehen. Und es ist nicht zu merken, dass wir abgestiegen sind.

Gibt es kein Problem mit der Akzeptanz aufgrund des jungen Alters des Trainers?

Überhaupt nicht. Manche Spieler sind sogar älter als er. Er ist schon eine Respektperson geworden. Er setzt sich gut durch. Es gibt klare Ansagen und auch kurze Strafen. Er zeigt den Spielern gleich die Grenzen auf. Und das macht er wirklich gut.

Welches Saisonziel setzt sich die Mannschaft?

Unser Ziel ist nicht zwingend der direkte Wiederaufstieg. Wenn wir oben stehen, dann werden wir auch aufsteigen wollen. Ziel ist es, oben mitzuspielen, uns im Spiel zu festigen. In den letzten Jahren war es ein Hoch und Runter. Wir haben keine Kontinuität reinbekommen. Und das erhoffen wir uns jetzt durch unser neues Spielsystem, was wir auch schon relativ gut umsetzen. Es soll mehr Stabilität in die Mannschaft bringen. Wir wollen auch die jungen Spieler mit ranziehen, uns oben festsetzen und von Spiel zu Spiel weiter arbeiten.