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Landesliga - SV 09 Staßfurt: Was ist drin im „verflixten“ zweiten Jahr?

Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 im Salzlandkreiss

Landesliga - SV 09 Staßfurt: Was ist drin im „verflixten“ zweiten Jahr?

Mit nur einem Transfer in diesem Sommer vertraut der SV 09 Staßfurt voll und ganz dem Kader, der in der Vorsaison Silber holte. In diesem Jahr will die Liensdorf-Elf unter den ersten fünf Teams landen. Doch das wird alles andere als einfach. Von Dennis Uhlemann Staßfurt ● Hätten sie auf dem Vereinsgelände des SV 09 Staßfurt eine Richterskala, würde sie wohl auch in diesen Tagen noch leicht ausschlagen. Denn die Vorsaison hatte schon ein leichtes „Erdbeben“ hinterlassen. Ohne große Ambitionen als Aufsteiger haben sich die Staßfurter zu einem Topteam in der Landesliga gemausert. Und hätten im Saisonfinale in Westerhausen fast den Durchmarsch geschafft. Zwar klappte es nicht, dennoch müssen sich die 09er nun daran messen lassen. Das weiß auch Trainer Jens Liensdorf: „Wenn du in der Vorsaison Zweiter wirst, willst du dich ja eigentlich verbessern. Doch das wäre vermessen.“ 

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Der SV 09 Staßfurt hat sich zur neuen Saison nur punktuell verändert (h.v.l.): Philipp Beier, Stefan Stein, Nick Unger, Benjamin Kollmann, Tobias Witte, Matthias Oehme, Maximilian Moye, Steven Stachowski, Markus Müller, Mathias Nagel, Trainer Jens Liensdorf, Co-Trainer Axel Quednow sowie (v.v.l.) Tim Witte, Matthias Lieder, Lukas Möller, David Siegel, Chris Horstmann und Toni Härtge. Es fehlen: Matthias Härtl, Felix Jesse, Marc Burdack, Tom Bauermeister. Foto: SV 09 Staßfurt

SV 09 will nach dem Fast-Aufstieg unter den ersten Fünf landen / Liensdorf vertraut dem Kader

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Der 37-Jährige ist in den Zielstellungen bewusst zurückhaltender, denn er weiß: „Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer schwieriger.“ Die Euphorie ist verfolgen, der Alltag hält Einzug. Könnte das „verflixte“ zweite Jahr zum Hindernis werden? Eventuell. Doch natürlich wissen die Staßfurter auch um ihre Qualitäten im Kader und sagen deshalb: „Wir wollen unter den ersten Fünf landen. Ob es wieder für ganz oben reicht, werden wir sehen.“

So oder so erwartet der Staßfurter Coach aber wieder eine sehr ausgeglichene Saison. „Mehrere Vereine haben gute Karten, es wird eine interessante Spielzeit.“ Mit den zahlreichen hochklassigen Neuzugängen hat sich der VfB Ottersleben zu einem Topteam entwickelt, auch der MSC Preussen ist „ein Gewicht in der Liga“. Einheit Wernigerode stellt laut Liensdorf „jedes Jahr eine kompakte Mannschaft“ und auch den SSV Havelwinkel Warnau „darf man nicht übersehen“. Zudem hat sich der heimstarke FSV Grün-Weiß Ilsenburg „mit Jack Schubert super verstärkt“.

Während der Staßfurter Trainer die Favoriten in der kommenden Saison in der Landesliga Nord aufzählt, muss er wohl gedanklich ein paar Striche gemacht haben. Denn zu diesen Teams möchte sich doch eigentlich auch der Vorjahreszweite gesellen. Was die oberen Tabellenplätze angeht, „sind ganz schön viele Mannschaften im Topf, ich hoff e auch der SV 09“, so Liensdorf.

Entgegen der Konkurrenz hat sich der SV 09 auf dem Transfermarkt zurückgehalten. „Wechselperiode heißt ja nicht gleich, dass wir zig neue Spieler holen müssen. Wir wollten nicht mit Macht neue Leute verpflichten.“ Liensdorf ist mit seinem Kader sehr zufrieden und sagt: „Das wäre auch ein Arschtritt gegenüber unseren jetzigen Spielern gewesen.“

Natürlich hat der aktuelle Kader den guten zweiten Platz im Vorjahr erreicht. Aber mit Marcus Bolze, Michael Schmidt und Marcel Mähnert gingen auch drei Leistungsträger von Bord. Während Bolze den sportlichen Schritt in die Verbandsliga zu Union Schönebeck wagt, haben die anderen beiden ihre Karrieren beendet. „Es ist keiner gegangen, weil er unzufrieden war, der Verein ist intakt“, versichert der Coach.

Und deshalb haben sich die Staßfurter auch nur punktuell verstärkt. Mit Marc Burdack kam ein offensiver Außenspieler, den Liensdorf schon in Förderstedt trainierte. Zuletzt spielte der 27-Jährige drei Jahre bei der ZLG Atzendorf. „Marc passt charakterlich super rein. Er ist sehr spielintelligent und bringt viel Geschwindigkeit mit.“ Zwar ist er bis September noch beruflich in der Schweiz, danach „kann er aber eine Bereicherung für uns sein“.

Dazu werden die langzeitverletzten Spieler wie Toni Härtge und Matthias Oehme langsam wieder in das Team zurückkehren und auch auf die Jugend will Liensdorf wieder setzen. „Wir vergessen den Nachwuchs nicht“, so der Coach. So soll zum Beispiel Tom Bauermeister langsam aufgebaut werden. Den Staßfurtern ist somit auch im „verflixten“ zweiten Jahr eine solide Saison zuzutrauen. Möglicherweise ohne große „Erdbeben“.