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Landesliga - TSG Calbe: Trotz Verletzung bestimmt Fußball weiter sein Leben

Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 im Salzlandkreiss

Landesliga - TSG Calbe: Trotz Verletzung bestimmt Fußball weiter sein Leben

Für Maik Adrian ist die Situation nicht leicht. Seit drei Monaten ist der Stürmer der TSG Calbe verletzt und ein wirkliches Ende ist noch nicht in Sicht. Durch seinen Sohn ist er aber nie wirklich weg vom Fußball. Er selbst hat für diese Saison ein ganz besonderes Ziel. Von Kevin Sager Calbe ● Eigentlich ist Maik Adrian nicht der Typ, der ein Training ausfallen lässt. Doch zur Zeit muss der Stürmer der TSG Calbe das tun. Denn bereits seit dem Sommer hat Adrian Schmerzen. Doch was war geschehen? Am drittletzten Spieltag der Vorsaison, im Spiel gegen Einheit Wernigerode, verspürte Adrian etwas. Doch einen Fußballer werfen kleine Wehwehchen nicht aus der Bahn, vor allem nicht Adrian. Danach ließ der Schmerz aber nicht nach und ein Gang zum Arzt war unausweichlich. Und die Nachricht war die, welche Adrian nicht hören wollte. Der Stürmer hat einen Syndesmosebandabriss. Und seitdem konnte Adrian, der nichts anderes als Fußball im Kopf hat, nicht mehr seinem allerliebsten Hobby nachgehen. Denn der Fußball bestimmte schon immer das Leben von Maik Adrian, selbst in ganz jungen Jahren. „Angefangen habe ich in der Jugend von Großmühlingen. Danach ging es dann aber direkt in die CJugend der TSG“, erzählt der 35-Jährige. Dort durchlief er alle Jugendmannschaften und wechselte dann zu Motor Schönebeck, mit dem Adrian auch den Aufstieg in die Verbandsliga realisierte. Nach dem schnellen Erfolg wollte Adrian weiter hinaus. Die nächste Station war der Haldensleber SC in der Verbandsliga. Doch so recht wohl fühlte sich Adrian dort nicht.Weite Wege, nur um Fußball zu spielen Denn seine Frau und sein Sohn fehlten ihm zu sehr. „Ich habe in dieser Zeit schon in Calbe gewohnt. Es war immer sehr zeitaufwendig“, erzählt Adrian und führt aus: „Ich bin von der Arbeit gekommen, habe mich dann in ein anderes Auto gesetzt und bin zum Training gefahren.“ Doch das war nicht dass, was Adrian wollte. Also ging es nach einem Jahr wieder weiter in die Heimat. „Ich war immer verbunden mit Calbe.“ Im Jahr 2007 kam dann Söhnchen Max auf die Welt, der ganze Stolz der Familie. Also landete Adrian wieder in Schönebeck. Bei Chemie stimmte aber die Chemie zwischen Adrian und der Vereinsführung nicht. Über die Stationen Biere und Förderstedt landete Adrian bei seinem „Herzensverein“. Denn als Ur-Calbenser konnte sich der 35-Jährige keinen anderen Platz zum Wohnen wünschen. Einen Einfl uss auf die Entscheidung hatte zudem sein Sohn. „Ich wollte einfach wieder zuhause spielen. Mein Junge spielt beim FCM und das kostet viel Zeit.“ Daher steht die Zukunft des Sohns, zumindest fußballerisch, weit im Vordergrund. Zurzeit spielt Max in der U 11 des 1. FC Magdeburg. Mitspieler sind ein wichtiger Baustein Doch durch die Fahrerei bleibt dem Papa immer weniger Zeit, sein Hobby auszuüben. „Ich hatte vorher aber immer mit meinem eigenen Fußball zu tun. Als ich in Haldensleben war, waren das immer Auswärtsspiele für mich“, sagt Adrian. Andere Hobbys gab es im Leben des Fußballers kaum. Doch mit dem Alter werden Menschen bekanntlich ruhiger. Adrian jedoch nicht. Nach der Rückkehr zur TSG gehörte der Stürmer immer zu den Führungsspielern. Das bewies er auch in der abgelaufenen Saison noch. 20 Spiele absolvierte Adrian für den Verein in seiner „Heimatstadt“. Dabei war der Offensivmann 16 Mal erfolgreich. Doch der bescheidene Adrian hebt nicht ab. „Ich brauche immer gute Partner an meiner Seite.“ Denn für Adrian ist Fußball immer noch ein Mannschaftssport. So profitiert der Stürmer auch von seinem Partner Lucas Dübecke. Denn auch Dübecke traf in 26 Spielen 21 mal. Der 35-Jährige ist immer noch der klassische Stürmertyp. „Ich brauche die Bälle im Strafraum. Am besten ist es, wenn der Ball nach zwei Berührungen im Tor ist“, sagt Adrian lachend. Aber seine Quote gibt dem Torjäger recht. Gedanken ans Karriereende kommen auf Ans Aufhören denkt Maik Adrian dennoch nicht so wirklich. Doch so langsam kommen die Gedanken in ihm hoch. Denn die Verletzung ist mehr als hartnäckig. „Ich habe den Gedanken bisher immer verdrängt. Ich wollte immer Spieler sein, deswegen habe ich mich damit nie beschäftigt“, sagt Adrian. Doch die Auszeit lässt ihn darüber zwangsläufig nachdenken. „Ich würde gerne irgendwann mal eine Jugendmannschaft trainieren.“ Doch der eigene Sohn nimmt viel Zeit in Anspruch. „Wenn ich was mache, dann immer zu 100 Prozent. Daher ist das schwierig. Man ist hin und her gerissen“, gibt Adrian zu. Doch irgendwann muss auch mal für einen Maik Adrian Schluss sein. Der Zeitpunkt bleibt dabei aber offen. Denn der 35-Jährige hat noch einen persönlichen Wunsch für diese Saison. „Ich möchte noch einmal auf dem Rasen stehen, auch wenn ich bis jetzt noch nicht das Gefühl habe, dass Besserung in Sicht ist.“ Für seine Mannschaft erhoff t er sich in dieser Saison einen Mittelfeldplatz. „Es sind trotzdem noch gute Leute da. Die können die jungen Spieler dann mitziehen.“ Wenn die Karriere des ewig jungen Maik Adrian dann mal zu Ende gehen sollte, kann der Stürmer auf eine lange Vita zurückblicken, mit vielen schönen Erinnerungen. „Ich glaube der Aufstieg mit Chemie Schönebeck war einer der schönsten Momente“, gibt Adrian zu. Im Laufe seiner langen Tätigkeit als Fußballer lernte der Calbenser viele Leute kennen. „Manchmal war das aber echt komisch. Da bin ich in die Kabine gekommen und dann saßen da Spieler, die mal meine Gegenspieler waren. Jetzt plötzlich waren das deine Teamkollegen“, erzählt Adrian schmunzelnd.

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Ein Bild aus verletzungsfreien Tagen. Maik Adrian sorgte des Öfteren für die wichtigen Tore bei der TSG. Wann der Routinier wieder auf dem Platz steht, ist derzeit noch völlig offen. Foto: Kevin Sager

Maik Adrian konnte seit drei Monaten nicht mehr spielen und hat daher nur einen Wunsch für die Saison