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Leader-Förderung: Die Chance für neue Projekte im ländlichen Raum

Plan C - Halberstadt

Leader-Förderung: Die Chance für neue Projekte im ländlichen Raum

Eines der jüngsten fertiggestellten Leader-Projekte war der Umbau der alten Dorfschule in Drübeck. Ohne die anteilige Leader-Förderung hätte der Kommune für die Gesamt-realisation das Geld gefehlt. Reiner Hochapfel (vorn rechts), Chef der Leader-Aktionsgruppe Harz, vollzieht den symbolischen Scherenschnitt. Fotos (3): Jörg Niemann

Harzkreis ● Das Leben auf dem Land hat seinen Reiz, aber das Fehlen von Großbetrieben und somit nicht selten finanzstarken Förderern für bestimmte Projekte, macht Vereinen und Interessengruppen das Leben dort recht schwer. Da auch die finanziellen Mittel der Kommunen begrenzt sind, sind Projekte von Vereinen somit kaum realisierbar. Es fehlt schlichtweg am Geld.   Um dem entgegen zu wirken, wurde im Jahr 1991 das Leader-Programm ins Leben gerufen. Leader hat - obwohl es sprachlich so scheint - nichts mit irgendwelchen Führungserscheinungen zu tun, sondern ist die Abkürzung für „Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale“ und bedeutet „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Leader ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte. Ziel ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen.Im Harz wird davon reger Gebrauch gemacht. Etwa 15 Projekte jährlich werden pro Aktionsgruppe mit Hilfe der Leader-Förderung realisiert. Im Nordharzer Bereich sind dies zum Beispiel die Erneuerung der Flügel der Bockwindmühle „Mathilde“ in Danstedt oder die in Etappen erfolgte Sanierung des Heimatmuseums in Abbenrode. Das jüngste fertige Projekt war die Freigabe der alten Schule in Drübeck. Dort war im Verlauf des vergangenen Jahres das gesamte Gebäude umfassend saniert worden. Jetzt kann es wieder als Sport- und Aufenthaltsraum für Vereine genutzt werden.         

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Wie sich die kleinen Ortschaften auf dem Land finanzielle Unterstützung sichern können

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Letzte Etappe am Heimatmuseum in Abbenrode waren die Sanierung des Daches und der Ausbau des Obergeschosses

Leader Förderung ist auch für private Vorhaben im ländlichen Raum möglich#

Die Leader-Vorhaben werden in verschiedene Förderperioden unterteilt. Die aktuelle Förderperiode ist 2014 gestartet und läuft jetzt im Jahr 2020 aus. Aber die Europäische Union hat eine Fortsetzung der Förderung beschlossen, so dass die lokalen Aktionsgruppen bereits in diesem Sommer trotz aller Probleme die neuen Prioritötenlisten für das Jahr 2021 beschlossen haben.

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) ist eine Initiativgruppe ohne juristische Rechtsfähigkeit. Sie basiert auf dem Prinzip der Partnerschaft und wählt einen Vorstand. In ihr vereinigt sind zum Beispiel Bürgermeister, Vereinsvertreter aber auch Privatpersonen, denn auch private Projekte können kofinanziert werden, wenn das Ergebnis der regionalen Entwicklung dient und somit einen Vorteil für alle bringt.

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Im vergangenen Jahr wurde die historische Bockwindmühle in Danstedt mit Leader-Unterstützung mit neuen Flügeln versehen.

Haben auch Sie Interesse an der Mitarbeit?

Die Lokalen Aktionsgruppe ist ein offenes Gremium, in dem jeder willkommen ist, der sich für seine Region engagieren möchte. Auf der Internetseite www.leaderharz.de gibt es eine Übersicht über die vier Aktionsgruppen im Landkreis Harz, deren Struktur und deren Ansprechpartner. Und die Seite gibt Auskunft, was über Leader so alles kofinanziert werden kann und wie hoch der jeweilige Eigenanteil sein muss. Reinschauen lohnt also. (jni)