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Leaderprojekte im Landkreis Harz

Wirtschaftskraft im Harz

Leaderprojekte im Landkreis Harz

Die Leader-Aktionsgruppe Harz bei einer ihrer Beratungen im Heimatmuseum in Abbenrode. Fotos: Jörg Niemann

Seit 1991 fördert die Europäische Union (EU) mit LEADER Projekte, Investitionen und Aktionen, die zu einer nachhaltigen Stärkung ländlicher Räume beitragen. Voraussetzung ist, dass diese Projekte in einer anerkannten Leaderregion umgesetzt werden. Die Abkürzung LEADER steht dabei für die aus dem Französischen übersetzte Bedeutung „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Für den Zeitraum 2007 bis 2013 wurden in Deutschland 242 LEADERRegionen bestätigt, 23 davon in Sachsen-Anhalt.

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LEADER ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union

Investitionen und Aktionen, die zu einer nachhaltigen Stärkung ländlicher Räume beitragen

Ab 2014 gibt es eine Weiterentwicklung des LEADER-Ansatzes. Die Abkürzung CLLD ist eine Abkürzung aus dem Englischen (Community led local Development) und bedeutet soviel wie „Gemeinschaftsgeführte lokale Entwicklung“, was wiederum dem bereits bekannten „Bottom-up-Prinzip“ entspricht. Im Rahmen der CLLD übernehmen die Menschen vor Ort die Federführung und bilden lokale Partnerschaften, die eine integrierte Entwicklungsstrategie planen und umsetzen. Die Strategie stützt sich auf die sozialen, ökologischen und ökonomischen Stärken oder „Aktivposten“ der Gemeinschaft, statt einfach nur einen Problemausgleich zu betreiben. Dafür erhält die Partnerschaft eine langfristige Finanzierung, und sie entscheidet selbst darüber, wie sie die Gelder einsetzt. Neu ist dabei der sogenannte Multifondsansatz, der es ermöglicht auch auf andere EU-Fonds (EFRE, ESF) zuzugreifen. Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Fonds soll die Wirksamkeit von Vorhaben, die dem LEADER-/CLLD-Ansatz folgen, verbessert werden.

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Quelle: unbekannt/wikipedia

Von den 23 Leader-Aktionsgruppen sind drei im Landkreis Harz aktiv. Es handelt sich dabei um die Gruppen „Harz“, „Nordharz“ und „Rund um den Huy“. Alle drei präsentieren sich im Internet.

Die Beratungen der Aktionsgruppen sind öffentlich und finden zumeist bei einem der Partner oder an Stätten, die mit Leader-Förderung aufgewertet worden sind statt.

Heimatverein Abbenrode

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Heimatmuseum

Seit einigen Jahren ist der Heimatverein Abbenrode Nutznießer der Leader-Förderung. Per Schenkung erhielten die Heimatfreunde vor mehr als zehn Jahren das ehemalige Gasthaus des Ortes “Zur Linde” in unmittelbarer Nähe der historischen “Mühle Otto”. Mit der Übereignung löste der Verein zwar die Frage, wohin mit dem stets anwachsenden Inventar des Heimatmuseums, aber Eigentum bringt auch Probleme mit sich. So gab es an dem Gebäude massiven Sanierungsbedarf im sechsstelligen Bereich und für den fehlte zwangsläufig das Geld. Da bot sich die Leader-Förderung an, so dass sich nach mehreren Bauabschnitten das Haus heute in einem sehr ansehnlichen Zustand befindet. Und der nächste Förderantrag ist bereits eingereicht.

Kloster Drübeck

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Kloster Drübeck

Das Kloster Drübeck hat eine etwa tausendjährige Geschichte. Und es ist für Touristen im Ort die weitgehend einzige Möglichkeit, sich über Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen in der Gegend zu informieren. So wurde vor wenigen Jahren ein Teil des alten Brauhaus zu einem modernen Infopunkt umgestaltet. Besucher finden dort alles kompakt und übersichtlich, was sie schon immer über Drübeck und die Region erfahren wollten. Auch dieser Umbau wurde mit Unterstützung des Leader-Programms zu einem nicht geringen Prozentsatz mitfinanziert.

Landmarkt in Veckenstedt

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Landmarkt in Veckenstedt

Einer der Großprojekte der Leader-Förderung der vergangenen Jahre war der heutige Landmarkt in Veckenstedt. Als der Einkaufsmarkt im Ort seine Pforten schloss, gründeten die Bürger eine Genossenschaft, um weiter eine Einkaufsstätte im Ort zu haben.

Das Leader-Programm ist für solche Projekte wie maßgeschneidert, denn es ermöglichst eine vielfältige Förderung. Von der Beteiligung an den Kosten für den Umbau des alten Marktes bis hin zur Co-Finanzierung von Löhnen der Mitarbeiter, hat das Programm dafür gesorgt, dass die Ortschaft nun wieder einen Einkaufsmarkt und viele kleinere Produzenten einen neuen Absatzmarkt für ihre Produkte haben.