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Buchheister Straßen- und Tiefbau GmbH in Genthin: Bei 38 Grad ist Feierabend

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Buchheister Straßen- und Tiefbau GmbH in Genthin: Bei 38 Grad ist Feierabend

von links: Florian Plöntzke, Geschäftsführer Lutz Buchheister, Heiko Kappus und Patrick Grothe auf der Baustelle am Genthiner Edeka-Parkplatz

14:00 Uhr 14 Uhr auf dem Genthiner Edeka-Parkplatz: Heiko Kappus, braungebrannt und im durchgeschwitzten Hemd, verlegt für diesen Tag seinen letzten Stein, dann ist für ihn und seine Kollegen Florian Plöntzke und Patrick Grothe von der Buchheister Straßen- und Tiefbau GmbH Feierabend. Die Hitze-Belastungsgrenze ist erreicht. Bei seiner kurzen Baustellenvisite blickt Firmeninhaber Lutz Buchheister in geschaffte aber zufriedene Gesichter, das geplante Tagewerk ist vollbracht.Seit 6 Uhr kniete Heiko Kappus auf dem Boden, sanierte Quadratmeter für Quadratmeter das Pflaster. Das Thermometer kletterte zwischenzeitlich auf 38 Grad. Die Sonne knallte unbarmherzig auf den Rücken des 56-Jährigen, der im Takt von wenigen Sekunden die fünf Kilogramm schweren Steine in die richtige Form brachte.Die dicke orangene Hose und die schweren Stahlkappenschuhe wirken bei diesen Temperaturen zusätzlich belastend. Es geht aber nicht anders, Arbeitsschutz ist oberstes Gebot. Die Firmen- Basecaps mit Nackenschutz bringen ein wenig Erleichterung. Auch dass sein Unternehmen Sonnenschutzcreme und Getränke kostenlos zur Verfügung stellt, ist für Geschäftsführer Lutz Buchheister selbstverständlich. Zwar sitzen dem Chef die Termine im Nacken, trotzdem lässt er seine aktuell 48 Mitarbeiter, die nicht in einem klimatisierten Fahrerhaus sitzen oder Schatten genießen, täglich eineinhalb Stunden verkürzt arbeiten. „Alles andere bringt nichts. Sie sind sonst wie erschossen.“

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„Zu DDR-Zeiten gab es den Tag des Bauarbeiters, wir feiern den noch immer jedes Jahr.“

Der Unternehmer weiß wo von er spricht. Vor seinem Studium hatte er das Handwerk des Straßenbauers von der Pike auf erlernt, „ich habe selber genug geschwitzt.“ Deshalb ist er in diesen Hitzetagen besonders stolz auf seine Mannschaft, „ich kann da nur den Hut ziehen“, meint er anerkennend und klopft Heiko Kappus auf die Schulter. Beide kennen sich seit 25 Jahren, sind per Du. Der Steinsetzer folgte seinem einstigen Bauleiter, als sich dieser vor acht Jahren selbständig machte.

Der Ton auf der Baustelle ist locker aber respektvoll. Alle ziehen an einem Strang, sind ein Team. „Zu DDR-Zeiten gab es den Tag des Bauarbeiters, wir feiern den noch immer jedes Jahr“, erwähnt Lutz Buchheister eher beiläufig. In diesem Sommer beispielsweise brach die Belegschaft zu einer Dampferfahrt nach Potsdam auf. „Das ist unser Dank an unsere Mitarbeiter.“ So etwas schweißt zusammen.

Aktuell ist die Buchheister Straßen- und Tiefbau GmbH auf 16 kleineren und größeren Baustellen vertreten. In der Regel arbeitet das Unternehmen Aufträge im Radius von etwa 50 Kilometer ab. Glücklich ist Lutz Buchheister, wenn er und seine Mannschaft in Genthin ihr fachliches Können unter Beweis stellen können. „Gehen die Mitarbeiter künftig im Edeka einkaufen, können sie sagen: Das haben wir selbst geleistet“, zeigt er auf den Parkplatz und er nennt den Marktplatz, den Bahnhofsvorplatz oder den Parkplatz am Ärztehaus als weitere Buchheistersche „Fußabdrücke“, erbaut unter seiner Regie als angestellter Bauleiter oder später als selbständiger Unternehmer.

Gegen 14.10 Uhr tritt Lutz Buchheister die Rückfahrt ins Büro an, für Heiko Kappus, Florian Plöntzke und Patrick Grothe geht es nach Hause, Hauptsache raus aus der Sonne. Für die vier Lehrlinge der Buchheister Straßen- und Tiefb au GmbH ist dagegen noch nicht Schluss. Sie werden aktuell auf der Lehrbaustelle in Magdeburg unterrichtet, „da ist das Klima angenehmer“, so der Chef. Aktuell ist er auf der Suche nach neuen Auszubildenden. „Wir freuen uns über jede Bewerbung“, wirbt er, macht aber gleichzeitig klar: „Wenigstens in Mathe und Sport müssen die Noten stimmen.“ Rudi-Michael Wienecke