Kreißsäle der Burger Helios Klinik Jerichower Land bieten verschiedene Geburtsvarianten
Leben & Wohlfühlen in der Region
In den Kreißsälen der Burger Klinik sind verschiedene Geburtsvarianten möglich
23:00 Uhr Es ist 23 Uhr, kurz vor Mitternacht, für Hebamme Kathrin Tolle-Radigk dennoch kein Grund die Augen zu schließen. Auf dem Flur im Kreißsaal ist es ruhig. Es scheint, als hätte sich die Klinik zur Nachtruhe begeben. Doch der Eindruck täuscht. In der Burger Klinik gibt es nur wenige Nächte, in denen kein Kind zur Welt kommt. Eine der Hebammen, die heute im Nachtdienst arbeitet, ist Kathrin Tolle-Radigk. Um 21:15 Uhr hat sie ihren Dienst angetreten, der wie immer mit einer kurzen Übergabe im Aufenthaltsraum begonnen hat. Jetzt, um 23.00 Uhr, kümmert sie sich im Kreißsaal um Verena J. Die 31-Jährige ist am Nachmittag mit Wehen in die Klinik gekommen, sie erwartet ihr zweites Kind. Bei ihr ist ihr Mann, der ihr zärtlich über den Rücken streicht und ihr immer wieder Mut zuspricht, wenn die Wehen kommen.
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„Jede Geburt ist wie ein Wunder: Einzigartig und immer wieder auf’s Neue ergreifend!“
In dem abgedunkelten Kreißsaal, in dem nur eine kleine Lampe leuchtet, hört man vor allem den Herzschlag des Kindes, der durch Ultraschall verstärkt wird. Das sogenannte CTG zeichnet die Herztöne des Kindes und die Wehentätigkeit der Mutter auf. Beides ist auf dem Monitor zu sehen, sodass Hebammen und Ärzte mit einem Blick kontrollieren können, ob alles in Ordnung ist. Kathrin Tolle-Radigk kümmert sich liebevoll um die junge Frau. Der Hebamme merkt man an, dass sie viel Erfahrung hat. Mit sanfter Stimme versucht sie der werdenden Mutter mögliche Ängste zu nehmen. Mit einem freundlichen Lächeln motiviert sie die Schwangere zur Mitarbeit und versucht dabei, ihr die Geburt zu erleichtern.
Für den Hebammenberuf hat sie sich entschieden, weil sie unbedingt im medizinischen Bereich arbeiten wollte. Was sie an diesem Beruf reizt? „Geburt hat nichts mit Krankheit zu tun, es ist total spannend, und es macht mir Freude, an der Seite der werdenden Mütter zu sein. Das Schönste für mich ist, in die glücklichen Augen der Mütter zu sehen und die Männer, die stolz auf ihre Frauen sind und emotional reagieren, auch mal weinen“, sagt die erfahrene Hebamme. „Ich bin von ganzem Herzen Hebamme. Wenn das Kind gut auf die Welt gekommen ist, regelmäßig atmet und auch die Mutter wohlauf ist, dann weiß ich, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe“, erzählt sie lächelnd.
Nachtdienst wie heute hat sie ungefähr ein bis zwei Mal im Monat, immer ca. drei Nächte in Folge. Kathrin Tolle-Radigk mag das Arbeiten in der Nacht, weil sie sich dann ausschließlich um die Geburten kümmern kann. Am Tage gibt es auch viele andere Aufgaben zu erledigen, zum Beispiel Routineuntersuchungen für werdende Mütter und Kontrolluntersuchungen.
Pro Jahr kommen in der Helios Klinik Jerichower Land rund 400 Kinder zur Welt. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, wurden kürzlich erst die beiden Kreißsäle modernisiert. Auch nach der Geburt kümmert sich das Hebammen-Team um die junge Familie. Unter anderem gehören Rückbildungsgymnastik, Wochenbettnachsorge und Babymassage sowie DELFI (Denken Entwickeln Lieben Fühlen individuell) zu den Angeboten.
Übrigens: Um 03.43 Uhr kam die kleine Helen zu Welt. Helen wurde noch einmal vom Kinderarzt untersucht: Alles ist in Ordnung. Dem kleinen Mädchen geht es prächtig.