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Mit Weitblick entspannen

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Mit Weitblick entspannen

Von Irene Habich Tablet, Smartphone und Computer sind heute aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Jüngere Menschen sind mit den Geräten quasi aufgewachsen. Doch das ständige Schauen auf Bildschirm und Display ist schlecht für die Augen. In China, Taiwan oder Südkorea, wo die Nutzung digitaler Medien besonders stark verbreitet ist, sind bereits 80 bis 90 Prozent der Kinder und Jugendlichen kurzsichtig. In Deutschland ist von den jungen Erwachsenen „nur“ jeder Zweite betroffen – doch mit steigender Tendenz.Auch im Job lässt sich die Bildschirmarbeit oft nicht vermeiden. Das Problem ist, viele Arbeitnehmer leiden darunter: 80 Prozent der Menschen, die täglich länger als drei Stunden vor dem Rechner sitzen, klagen laut dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands über Probleme mit den Augen.Sie beschweren sich vor allem über trockene Augen, verschwommene Sicht und Lichtempfindlichkeit. Dazu kommen oft noch Kopfschmerzen.

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Anstrengend: Ständiges Starren auf Smartphones und Bildschirme macht kurzsichtig. 
Foto: dpa

Wer viel am Computer arbeitet, sollte öft er mal die Augen in die Ferne schweifen lassen

80 bis 90 Prozent der chinesischen Kinder sind kurzsichtig.

Doch man kann versuchen, die Belastung der Augen zumindest zu reduzieren. Wichtig ist dabei, nicht zu nah vor dem Bildschirm zu sitzen, und einen Abstand von 50 bis 70 Zentimetern einzuhalten. Bei schwer lesbaren Texten sollte man lieber die Vergrößerungsfunktion wählen, anstatt näher an den Computer heranzurücken.

Das starre Betrachten des Bildschirms ermüdet die Augen. Experten raten deshalb: Richten Sie den Blick alle 20 Minuten für 30 Sekunden auf einen Punkt in der Ferne, so kann sich das Auge entspannen. Vermeiden Sie die übermäßige Nutzung von Smartphone und Computer in der Freizeit.

Insgesamt sollte man nicht mehr als 30 Stunden pro Woche auf seine elektronischen Medien schauen. Tageslicht und Aufenthalte in der Natur sind ein optimaler Ausgleich – am besten 15 Stunden pro Woche. Für Kinder ist das Spielen im Freien besonders wichtig. So brauchen Kinder, die sich regelmäßig und häufig draußen aufhalten, später seltener eine Brille.

Erblinden lässt sich verhindern

Der Grüne Star ist eine Volkskrankheit. Wird er rechtzeitig erkannt, kann man ihn meist gut behandeln, sagt Dr. Esther Hoffmann

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Jeder hat schon einmal davon gehört, dass ein Grüner oder ein Grauer Star zur Erblindung führen können. Wodurch unterscheiden sich die beiden Krankheiten?

Ein Grauer Star, auch Katarakt genannt, ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn. Vielmehr handelt es sich dabei um einen ganz normalen Alterungsprozess.

Solange man jung ist, ist die Linse in unserem Augeninneren noch klar wie eine Fensterscheibe. Doch im Alter erneuern sich ihre Zellen nicht mehr. Sie trübt allmählich ein, und das Sehvermögen verschlechtert sich.

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Das lässt sich heutzutage durch eine Routineoperation beheben, bei der die eigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird. Ein Problem ist der Graue Star heute vor allem noch in Entwicklungsländern, in denen es keine ausreichende medizinische Versorgung gibt.

Und worum handelt es sich beim Grünen Star?


Der Grüne Star, wir Mediziner sprechen dabei von einem Glaukom, ist auch hierzulande eine ernstzunehmende Krankheit. Dabei gehen Fasern des Sehnervs zugrunde, und das Gesichtsfeld wird immer mehr eingeschränkt.

Wie kommt es dazu?


Die Ursache ist in den meisten Fällen ein erhöhter Augeninnendruck. Dazu kommt es, wenn im Auge mehr Flüssigkeit gebildet wird als abfließen kann. Durch den Druck wird der Sehnerv ausgehöhlt und geschädigt. Es gibt aber auch Glaukome, bei denen der Druck im Auge normal ist. In diesen Fällen wird der Sehnerv vermutlich nicht mehr richtig durchblutet.

"Ein Problem ist der Graue Star heute vor allem noch in Entwicklungsländern."

Esther Hoffmann, Augenärztin an der Uniklinik Mainz

Ist es richtig, dass der Grüne Star, im Gegensatz zum Grauen Star, bei jüngeren Menschen auftritt?

Nicht ganz. Die meisten Patienten, bei denen ein Grüner Star diagnostiziert wird, sind etwa 60 bis 65 Jahre alt. Die Erkrankung hat dann aber oft schon viele Jahre früher begonnen und ist unbemerkt fortgeschritten. Denn anfangs verursacht ein Glaukom noch keine Beschwerden.

Lässt sich ein Grüner Star denn, einmal erkannt, genauso gut wie ein Grauer behandeln?

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Ein Glaukom kann man, anders als einen Grauen Star, nicht wirklich heilen. Das heißt: Wenn der Sehnerv bereits geschädigt wurde, lässt sich das nicht mehr rückgängig machen. Mit der richtigen Behandlung lässt sich die Schädigung des Sehnervs aber in der Regel stoppen, sodass es nicht zu einer Erblindung kommt. Ich empfehle daher, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, damit ein Glaukom frühzeitig erkannt wird.

Wie muss man sich die Vorsorgeuntersuchung vorstellen?

Der Augenarzt misst dabei zum einen den Augeninnendruck. Zusätzlich sollte er das Augeninnere mit einem speziellen Mikroskop und einem Spiegel begutachten und das Gesichtsfeld untersuchen. Beim Verdacht auf ein beginnendes Glaukom werden weitere Untersuchungen nötig. Bei Ungewissheit sollte der Augenarzt hochaufgelöste Bilder vom Augeninneren anfertigen. Die Glaukomvorsorge ist eine individuelle Gesundheitsleistung (IGEL). Das heißt, die gesetzlichen Krankenkassen sind von ihrem Sinn nicht überzeugt. Es fehlt ihnen an Studien, die den Nutzen beweisen. Das ist richtig, allerdings müsste man in diesen Studien nachweisen, dass Menschen ohne Vorsorgeuntersuchung schneller erblinden, und das ist ethisch kaum vertretbar. Die Glaukomvorsorge ist als Selbstzahlerleistung auch nicht besonders teuer, sie kostet um die 20 Euro.

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RND-Grafik; Quelle: WHO

Es handelt sich also nicht um Geschäftemacherei?

Die Vorsorge macht grundsätzlich Sinn, man muss es aber nicht übertreiben: Manche Kollegen führen die Untersuchungen alle drei Monate durch oder bieten unnötig viele Tests an. Es genügt, ab dem 40. Lebensjahr einmal im Jahr die Basis-Vorsorgeuntersuchung und regelmäßig eine Gesichtsfelduntersuchung zu machen.

Wie groß ist überhaupt die Wahrscheinlichkeit, an einem Glaukom zu erkranken?


Das Glaukom ist eine Volkskrankheit: Gut 800 000 Menschen in Deutschland leiden darunter. Weltweit ist es die zweithäufigste Erblindungsursache.

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Beim Grünen Star werden Sehnervfasern zerstört – oft weil der Augeninnendruck zu hoch ist. Foto: Fotolia

Gibt es Risikofaktoren, die eine Glaukomerkrankung wahrscheinlicher machen – und die Vorsorge deshalb besonders wichtig?

Ja, die gibt es. Dazu gehört eine gewisse erbliche Veranlagung. So kann es sinnvoll sein, schon Kinder vorbeugend zu untersuchen, wenn ihre Eltern ein Glaukom hatten. Frauen entwickeln häufiger als Männer ein Glaukom, auch Kurzsichtigkeit ist ein Risikofaktor. Betroffen sind typischerweise eher schlanke Menschen mit niedrigem Blutdruck. Zudem tritt der Grüne Star häufig zusammen mit anderen Krankheiten auf, dazu gehören Diabetes, Migräne und Tinnitus.

Welche Verfahren gibt es, um ein Glaukom zu behandeln?


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Druck im Augeninneren zu senken, der bei den meisten Glaukomen der Grund für die Sehnervschädigung ist. Selbst bei Glaukomen mit normalem Augeninnendruck wirkt sich das positiv aus. Das einfachste Mittel, um den Druck zu senken, sind Augentropfen, die dafür sorgen, dass sich weniger Flüssigkeit im Augeninneren staut. Falls das nicht ausreicht, kann eine Laserbehandlung helfen, den Abfluss von Flüssigkeit aus dem Auge zu verbessern.

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Der Graue Star ist ein normaler Alterungsprozess, bei dem sich die Linse eintrübt, was das Sehen beeinträchtigt. Foto: Fotolia

Und wenn beides nicht hilft?

Die dritte Möglichkeit ist eine Operation, bei der Abflusskanäle im Auge geschaffen werden. Dieser Eingriff sollte von einem erfahrenen Spezialisten ausgeführt werden. Denn er ist nicht ganz risikofrei, es kann zu Narbenbildung kommen. Deshalb ist die OP auch erst die letzte Option.

Was kann ich selbst noch zusätzlich tun, um einer Erkrankung vorzubeugen?

Auch wenn es keine umfangreichen Studien zum Nutzen beim Grünen Star gibt: Eine insgesamt gesunde Lebensweise kann das Risiko für fast alle Erkrankungen senken. Dazu gehört neben einer ausgewogenen Ernährung und genug Bewegung auch, Stress zu vermeiden: Ich rate dazu, sich im Alltag nicht zu sehr „unter Druck“ zu setzen. Interview: Irene Habich

Zur Person

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Glaukomexpertin Prof. Dr. Esther Hoffmann leitet die Abteilung für Glaukomerkrankungen und das Kinderglaukomzentrum der Universitätsmedizin Mainz.




Entzündung der Bindehaut ist meist harmlos

Die meisten Patienten in Augenarztpraxen leiden unter einer Bindehautentzündung des Auges. Die häufigsten Symptome sind gerötete, verklebte und tränende Augen. Die Ursachen für die Entzündung – die Fachleute sprechen von Konjunktivitis – sind vielfältig: Mal wird sie von Viren oder Bakterien hervorgerufen, mal sind Staub, trockene Augen oder auch eine Allergie schuld.

Wer Kontaktlinsen trägt, leidet häufiger unter der Entzündung. Manchmal setzen sich Schmutz oder Bakterien unter der Linse fest, die dann die Erkrankung auslösen. Auch Babys und Kleinkinder sind oft betroffen: Da Kinder sich häufig mit den Händen ins Gesicht greifen, verteilen sie die Erreger zusätzlich.

Die Bindehaut ist eine schleimige Hautschicht, die wichtig für die Verteilung des Tränenfilms und für die Abwehr von Krankheitserregern ist. Die an sich durchsichtige Schicht rötet sich bei Erkrankungen, weil der Körper sie stärker durchblutet und so versucht, die Entzündung zu bekämpfen. Meist ist eine Bindehautentzündung recht harmlos und klingt nach zwei Wochen ab.

Sprechstunde

Richtig auskurieren

Brigitte Goertz-Meissner Präsidentin des deutschen Heilbäderverbands
Brigitte Goertz-Meissner Präsidentin des deutschen Heilbäderverbands
Gesund werden und gesund bleiben – um das zu erreichen, gibt es viele Möglichkeiten. Eine davon ist die Kur. Deutschlandweit bieten die mehr als 350 Heilbäder und Kurorte ein umfassendes und attraktives Angebot für gezielte Bewegung, gesunde Ernährung und nachhaltige Erholung. Eine Kur, die heute ambulante Vorsorge genannt wird, bietet Prävention, Linderung oder sogar Heilung mit den bewährten Ressourcen der Natur – wie zum Beispiel Moor, Sole, Berg- oder Seeluft. Eine Kur anzutreten, bedeutet selbstbestimmte Gesundheitsvor- oder -nachsorge ohne Nebenwirkungen. Der Unterschied zum Wellnesswochenende ist, dass die Kur eine aktive Form der Entspannung ist, die nicht nur für zwei Tage oder gar wenige Stunden anhält. Ein Aufenthalt in einem Heilbad oder Kurort ist ein Geschenk mit Langzeitwirkung. Über Antrags- und Bewilligungsvoraussetzungen einer Kur berät der Hausarzt. Für Kostenübernahme muss die Krankenkasse zustimmen.

Gesund genießen

Eine Schüssel voller Energie

Ein gebackenes Müsli enthält viele knusprige Zutaten

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Bei diesem Müsli aus dem Backofen sind es die leckeren Gewürze, die Haferflocken und die ballaststoffreichen Pistazien, die in Kombination mit einem Naturjoghurt und etwas Obst zu einem tollen Start in den Tag verhelfen.

Das brauchen Sie
für etwa 400 g fertiges Granola
130 g rohe und gesalzene Pistazien oder andere Nüsse
30–50 g Kokosspäne oder geriebener Kokos
2 EL Kokosöl
300 g zarte Haferflocken
¼ TL Salz
1 TL Zimt
½ TL gemahlener Kardamom
3 EL Ahornsirup oder flüssiger Honig

Foto: Josefin Lindner, Jan-Thorbecke-Verlag
Foto: Josefin Lindner, Jan-Thorbecke-Verlag
So geht’s

Zunächst Pistazien grob hacken und mit den Kokosspänen in einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze vier bis fünf Minuten unter Rühren rösten, bis die Kokosspäne goldgelb sind. In einer Schüssel zur Seite stellen.

Hitze reduzieren und Kokosöl und Haferflocken in die Pfanne geben. Jetzt rühren, damit alles gleichmäßig geröstet wird. Es dauert etwa zehn Minuten, bis die Haferflocken geröstet sind.

Salz, Zimt und Kardamom untermischen, dann Ahornsirup einrühren. Die Mischung vier bis fünf Minuten rösten, dann Pistazien und Kokosspäne dazugeben. Die Mischung auf Backpapier abkühlen lassen. Die Haferflocken werden erst knusprig, wenn sie vollständig erkaltet sind. Wenn das Granola abgekühlt ist, kann man auch getrocknete Früchte hinzufügen. Es sollte in einer luftdicht verschließbaren Dose aufbewahrt werden. Es hält sich mehrere Wochen.

Das Rezept stammt aus dem Buch „Green Bonanza“ von der Food-Autorin Mia Frogner, deren Motto lautet: „Alle grünen Dinge sind gut“. Es ist erschienen im Jan-Thorbecke-Verlag.

Großmutters Rat

Kräutersäckchen für guten Schlaf

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Schlafstörungen? Dagegen ist nicht nur ein Kraut gewachsen. Wer öfter unruhig schläft oder regelmäßig von Albträumen geplagt wird, sollte ein Kräutersäckchen unter oder neben seinem Kopfkissen deponieren. Dafür drei Teelöffel getrocknete Kamillenblüten und je drei Teelöffel frische Pfefferminze, Rosmarin, Salbei und Thymian auf ein Baumwolltuch oder eine Mullbinde legen und zu einem Säckchen schnüren. iff

Aus „Zwiebelwickel, Essigsocken & Co.: Traditionelle Heilmittel neu entdeckt“ von Karin Berndl und Nici Hofer, Eden Books.