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MSC 1899 Preussen: Erwartung ist wieder einmal groß

Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 - Landeshauptstadt Magdeburg

MSC 1899 Preussen: Erwartung ist wieder einmal groß

Wieder einmal hat der MSC 1899 Preussen in der Sommerpause personell nachgelegt. Wieder einmal sind die Erwartungen groß.Von Hans-Joachim MalliMagdeburg - Offiziell lautet die Zielstellung, oben mitzuspielen. Doch als Klaus-Dieter Theise, Schatzmeister des Fördervereins, zugleich graue Eminenz und Strippenzieher im Hintergrund, kurz vor dem Saisonstart im heimatlichen Lindhorst seinen 62. Geburtstag feierte, war im engsten Kreise mehrfach vom Aufstieg in die Verbandsliga die Rede.

Anstoss - Fußballsaison 2018/2019 - Landeshauptstadt Magdeburg

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Mit diesem Kader geht der MSC 1899 Preussen in die Saison 2018/2019: Hamza Esweiei, Tobias Tietz, Oliver Dolch, John Riedel, Marvin Windelband (obere Reihe von links); Trainer Marko Fiedler, Co-Trainer Virginjus Dapkus, Florian Böning, Patrick Appel, Kevin Knöffler, Martin Liebold, Abas Taei, Physiotherapeutin Vivienne Hucke, Teambetreuer Eckbert Kagelmann (mittlere Reihe von links); Isaac Bimenyimana, Steven Ebeling, Daniel Sommermeyer, Marcus Preuß, Rico Willner und Patrice Goudou (untere Reihe von links).
Foto: Eroll Popova

Fiedler soll Preussen auf Kurs bringen

Trainerwechsel Loyaler Daul half bei Nachfolgersuche mit

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Coach Fiedler (links) mit Neuzugang Abbas Taei. Der junge Iraner kommt vom 1. FC Bitterfeld-Wolfen.
Foto: Eroll Popova

Von Hans-Joachim Malli

Magdeburg - Marko Fiedler (45) beerbte im Sommer Preussen-Urgestein Alexander Daul als neuer Trainer. Daul wurde nach fast sechs Jahren Tätigkeit bei den Adlerträgern und einer unbefriedigenden Rückrunde eine Weiterentwicklung der Mannschaft nicht mehr zugetraut, er selbst wirkte auch ausgebrannt.

Durch einen 1:0-Rückspielsieg mit der TSG Calbe gegen die Preussen trug Fiedler, ein jahrelanger Freund von Daul, unfreiwillig zu dessen Demission bei. Darum hat er nach wie vor großen Respekt für seinen Vorgänger, der den Verbandsliga-Zwangsabsteiger von der Stadtoberliga direkt in die Landesliga führte.

B-Lizenzinhaber und DFB-Stützpunkt-Trainer Fiedler gilt als ausgesprochener Fachmann und Motivator, war von den Spielern bei seinen bisherigen Vereinen Calbe und Schönebeck stets geschätzt.

„Die Chemie in der Truppe, so viel, glaube ich einschätzen zu können, stimmte unter Alex. Nur war der Konkurrenzdruck innerhalb der Mannschaft zu gering, weil der Kader zu klein war und dann noch Ausfälle dazu kamen“, sah Fiedler bei seiner Amtsübernahme den Hauptgrund für das letztlich enttäuschende Abschneiden der Preussen in der Saison 17/18.

Zielstellung Offiziell wollen Preussen oben mitspielen – Intern heißt die Vorgabe Aufstieg

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Mit dem offiziell während des traditionellen Sponsorenteffens ausgegebenen Saisonziel, im oberen Tabellendrittel zu spielen, kann Neu-Trainer Marko Fiedler gut leben: „Na klar kann man Platz eins vorgeben. Doch gibt es immer Überraschungen, zudem würde unnötiger Druck aufgebaut werden. Man sollte immer schön die Kirche im Dorf lassen.“

Natürlich weiß der Trainerfuchs nur zu gut, dass die Preussen auch in der neuen Saison wieder zum engeren Favoritenkreis für den Staffelsieg zählen. Mit Oliver Dolch, John Riedel und Daniel Zoll als Verstärkungen für die Offensive, dazu den Iraner Abas Taei und zwei starken Torhütern, Rico Willner kam praktisch im Tausch für Timo Euler aus Irxleben, haben die Preussen ein schlagkräftiges Team.

Die Preussen-Trainer nach der Wende

2018 – ?: Marko Fiedler
2013 - 2018: Alexander Daul
2012 /13: Steffen Rau
2008 - 2012: Dirk Hannemann
2007 /08: Wolfgang Steinbach
2000 - 2007: Rolf Wagenknecht
1998 - 2000: Hans-Otto Reinhard
1994 - 1998: Guido Krause
1992 - 1994: Erwin Haberland

„Die Truppe stellt eine gute Mischung dar. Die Neuen wurden von den Etablierten gut aufgenommen“, bemerkte Fiedler nach der ersten gemeinsamen Woche. Zum Ende der Vorbereitung wurden die Preussen immer torhungriger, zeigten sich gut in Schuss.

Fiedler legt viel Wert auf Harmonie, doch muss auch eine gewisse Hierachie herrschen. Kapitän wird Tobias Tietz bleiben, sein Stellvertreter ist Patrick Appel. Da im Gegensatz zur Vorjahressaison unter Daul die Spielerdecke sehr viel breiter ist, will Fiedler seinen Co-Trainer Virginijus Dapkus, inzwischen 46, nicht mehr wie noch im Vorjahr als Spieler bringen müssen.

Auch selbst will der neue Coach, der für Calbe zuletzt noch aktiv war, wenn Not am Mann war, nicht mehr spielen. „Auch ich sollte meinen Spielerpass mitbringen, hatte ja im Vorjahr noch vier Teileinsätze. Doch die Zeiten sind endgültig vorbei“, erklärte er im Volksstimme-Gespräch.

Mit dem Verlauf der Vorbereitung zeigte sich Fiedler zufrieden, lässt sich auch von den „persönlichen Vorgaben“ Theises nicht verrückt machen: „Den Titel zu fordern ist sein Recht. Ich sage aber, es wird auch Niederlagen geben. Ich will keinen unnötigen Druck aufbauen. Wichtig ist für mich auch, dass die älteren die jungen Spieler mitnehmen, führen. Gerade aktuell, wo es doch einen gewissen Umbruch in der Mannschaft gibt.“