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Pferde, Rinder, Schafe und Schweine in der Stadt und Land

DAS ist meine Börde

Pferde, Rinder, Schafe und Schweine in der Stadt und Land

Haldensleben (mbu). In vielen Dörfern gibt es heute weder Kühe noch Schweine. Dafür aber in großen Anlagen auch eine große Anzahl von Tieren. Da ist es interessant, wenn in alten Zeitungen vom Viehbestand berichtet wird.Damals gab es nicht nur in den Dörfern, sondern auch in der Kreisstadt beträchtliche Viehbestände. Die Menschen waren Selbstversorger. Dabei war Federvieh in den Zählungen offensichtlich nicht erfasst. Gerade Hühner, Enten und Gänse dürfte es aber zahlreich gegeben haben. Das Wochenblatt – nachzulesen im Kreis- und Stadtarchiv – hat regelmäßig Ergebnisse von Viehzählungen veröffentlicht, sofern die Zeitung diese Daten erhalten hat. Dafür hier einige Beispiele.

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Für ihre Tiere mussten die Bauern Futtervorräte anlegen. Heu war ein wichtiges Futter. Repro: Marita Bullmann

Viehzählungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch im Wochenblatt nachzulesen

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1909 nach der Viehzählung vom 1. Dezember in Neuhaldensleben hatte „die hiesige Stadt 905 (896 im Vorjahr) bewohnte Häuser, 498 (517) Gehöfte mit Viehstand und 702 (733) viehhaltende Haushaltungen. Außerdem sind 334 (348) Pferde, 328 (320) Rinder, 818 (495) Schafe und 2356 (2213) Schweine gezählt worden.“

In Wedringen ergab die Zählung „110 Gehöfte, davon 101 mit Viehbestand. Dieser verteilt sich auf 153 viehhaltende Haushaltungen. Vorhanden waren 87 Pferde, 333 Stück Rindvieh, 203 Schafe und 824 Schweine.“

Auf derselben Seite des Wochenblatts waren die Zahlen aus Ovelgünne zu lesen: „In Ovelgünne ergab die Viehzählung im Gemeindebezirk folgendes Ergebnis: 25 (26 im Vorjahr) Gehöfte, solche mit Viehstand 22 (24), viehhaltende Haushaltungen 35 (38), Pferde 14 (15), Rindvieh 45 (46), Schweine 124 (122)“. Bei einer Zählung im Jahr 1910 wurden in Süplingen 51 (48) Pferde, 282 (302) Rinder, 247 (245) Schafe, 614 (539) Schweine erfasst. Gleichzeitig veröffentlicht wurden hierzu übrigens die Einwohnerzahlen, bezeichnet als „ortsanwesende Bevölkerung“. Damals lebten 656 Einwohner im Dorf, 341 männliche und 315 weibliche. Das waren zwei männliche und 17 weibliche Personen weniger als im Vorjahr, hieß es. Die Zahl der Wohnhäuser hat sich jedoch innerhalb eines Jahres von 86 auf 92 erhöht, die Zahl der sogenannten Haushaltungen war mit 148 gleich geblieben.

Hundisburg mit Barockschloss, Park und Ruine Nordhusen ist einen Besuch wert

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1899 ging die Postkarte (links) auf die Reise. Sie zeigt Hundisburg einladend mit einer Gesamtansicht vom Dorf, mit Schloss, Allee im Park, Ruine Nordhusen und Häusern im Ort. Fast 120 Jahre später ist die Ansicht vom Eingang zum Schloss (rechts) entstanden. Der Haldensleber Maler Siegmund Heyme hat sie als Foto für den Monat Mai in seinen Jahreskalender für 2019 eingefügt. Rollten früher nur wenige Gefährte auf den Schlosshof, so ist hier heute jeder willkommen. Sicher werden auch in diesem Jahr wieder viele Gäste durch dieses Tor gehen oder fahren, um eine oder mehrere der zahlreichen Veranstaltungen zu besuchen, die im Garten- oder Festsaal, in der Schloss-Scheune oder im Innenhof oder anderen Räumen stattfinden. Da gibt es Konzerte unterschiedlichster Art, Theater, Vorträge, Märkte, Oldtimertreff en und vieles mehr. Das Haus des Waldes gehört zu den Attraktionen. An jedem Mittwochabend ist die Spinnstube geöffnet. In der wärmeren Jahreszeit können auch die ständigen Ausstellungen im Barockschloss an den Wochenenden wieder besichtigt werden. Und ein Spaziergang durch den Barockgarten und Landschaftspark lohnt sich immer. Das Restaurant lädt zum Verweilen ein. Der Verein Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg informiert über alle Höhepunkte auf seiner Internetseite.

Text und Repros: Marita Bullmann