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Preussen halten den Ball flach

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 in der Landeshauptstadt Magdeburg

Preussen halten den Ball flach

Der MSC 1899 Preussen bestreitet seine dritte Landesliga-Saison, will schnellstmöglich in die Verbandsliga hoch. Neu-Trainer Marks hält den Ball aber flach. Von Hans-Joachim Malli Magdeburg ● Nach der turbulenten Vorjahressaison mit drei Trainern (Marko Fiedler, Virgijnus Dapkus, Michael Böhm) sind die Preussen vorsichtig mit der Formulierung von Saisonzielen. Natürlich ist die Rückkehr in die Verbandsliga das erklärte Ziel. Aber nicht auf Teufel komm raus, zumal die Mannschaft wieder einmal kräftig verändert wurde und mit Torsten Marks ein neuer Mann auf der Trainerbank sitzt (siehe Story unten).  

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 in der Landeshauptstadt Magdeburg

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So geht der MSC 1899 Preussen in die Saison 2019/20: Marcus Preuss, Daniel Zoll, Jonas Bree, Patrick Appel, Co-Trainer Virginijus Dapkus, Hannes Schock, Tom Saager, Lukas Koch, Maximilian Heinrich (hintere Reihe von links); Trainer Torsten Marks, Betreuer Egbert Kagelmann, Florian Dethlefsen, Kevin Knöfler, Tom Kupke, Dennis Kagelmann, Dennis Ritter, Lorenzo Sori Acosta, Manager Klaus Dieter Theise, Präsident Sven Guttermann (mittlere Reihe von links), Martin Liebold, Dominik Schumann, Isaac Bimenyimana, Steven Ebeling und Lukas Schulze (vordere Reihe von links). Foto: Eroll Popova

Das Team des MSC 1899 Preussen

Tor: Steven Ebeling (35), Dominik Schumann (25)

Abwehr: Patrick Appel (36), Isaac Bimenyimana (26), Jonas Bree (20), Maximilian Heinrich (17), Dennis Kagelmann (27), Tom Kupke (26), Germain Rosa (22), Tom Saager (24), Hannes Schock (28), Daniel Sommermeyer (30)
Mittelfeld: Stepan Beltsyk (23), Ruslan Fylypchuk (21), Kevin Knöfler (32), Marcus Preuss (24), Dennis Ritter (19), Steve Röhl (31), Lukas Schulze (19), Daniel Zoll (27)

Angriff: Florian Dethlefsen (26), Patrice Goudou (22), Lukas Koch (19), Martin Liebold (35), Lorenzo Sori Acosta (19)

Trainer: Torsten Marks (45), seit 2019

Abgänge: Oliver Dolch (SV Westerhausen), Matthias Mai (FSV Barleben), Robert Renger (unbekannt), John Riedel (Preussen Schönhausen), Tobias Tietz (Karriereende), Toni Wasylyk (FSV Barleben), Paul Weinthaler (FSV Barleben), Rico Willner (TSG Calbe), Marvin Windelband (Fortuna Magdeburg)

Zugänge: Acosta (FSV Barleben), Beltsyk (Ukraine), Bree (Saxonia Tangermünde), Koch (TuS 1860 Magdeburg), Saager, Hannes Schock, Schumann (alle Burger BC)

„Als der Anruf kam, war ich schon überrascht“

Trainer - Mit Torsten Marks hoffen die Preussen nach zuletzt drei Trainern in einer Saison, den richtige Mann zu haben

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Der neue Preussen-Trainer Torsten Marks. Foto: E. Popova

Magdeburg (eeh) ● Torsten Marks ist der neue Mann an der Seitenlinie bei den Preussen. Im Sommer übernahm der 45-Jährige die Zügel beim Landesligisten von Michael Böhm, der sich nun wieder dem MFFC widmet.

„Mit Torsten haben wir einen sehr guten Mann für den Trainerposten gefunden“, freut sich Teammanager Klaus-Dieter Theise über den neuen Übungsleiter. „Ich glaube, mit dieser Verpflichtung haben wir richtig Glück gehabt. Die Kommunikation ist super und das Vertrauen ist in den wenigen Wochen der Zusammenarbeit schon ordentlich gewachsen“, so Theise.
Auch Marks selbst freut sich auf die neue Aufgabe. „Als der Anruf kam, war ich doch schon überrascht“, erinnert er sich an den ersten Kontakt. In mehreren persönlichen Treffen tauschten sich beide Seiten aus, so dass sich sowohl der Verein als aus Marks schließlich nach dem Treff en mit dem Mannschaftsrat einig waren.

„Der MSC Preussen ist ein sehr gut aufgestellter Verein. Als Trainer freue ich mich, diese Chance zu bekommen.“ Dass Marks so schnell wieder auf dem Platz steht, hätte er im vergangenen Herbst nicht gedacht. Damals legte er sein Amt beim SV Union Heyrothsberge nach dem fünften Saisonspiel nieder: „Die Luft war nach zehn Jahren raus. Weil ich meinen Trainerämtern immer sehr intensiv nachgehe, brauchte ich damals einfach eine Pause.“

Vor seinen zweieinhalb Jahren in Heyrothsberge war Marks Co-Trainer des Burger BC sowie fünf Jahre Coach des Landesklassisten TSV Rot-Weiß Zerbst. Als Spieler war Marks für den SV Eintracht Gommern und den SV 09 Staßfurt aktiv.

Umdenken Keine konkrete Zielvorgabe für die dritte Landesliga-Saison

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„Wir haben den Anspruch, oben mitzuspielen. Das ist ganz klar. Aber ich bleibe dabei, uns nehmen alle wahr und wir werden uns oftmals defensiver aufgestellten Gegnern gegenübersehen. Da müssen wir Ideen entwickeln. Es wird schwer. Ich bleibe dabei, der Aufstieg wird definitiv kein Selbstläufer. Ich bin echt gespannt auf die Saison“, drückt sich Marks noch um eine konkrete Platzierung als Zielstellung.

In einem ist sich der neue Coach aber sicher: „Ich würde niemals sagen. Wir steigen jetzt auf. Dafür ist die Saison einfach viel zu lang, gibt es in der Liga viele gute Mannschaften.“

Die Preussen, einschließlich Teammanager Theise, sind gebrannte Kinder, halten den Ball vor dem Start in die neue Saison erst einmal ungewöhnlich flach. Die Mannschaft hat viele neue, junge Spieler hinzubekommen, die erst einmal integriert werden müssen. Auch das erste Pflichtspiel der neuen Saison, der 2:1-Erfolg im Landespokal gegen Ligakonkurrent MSV Börde, zeigte, wo noch die Säge klemmt.

Mit dem Verlauf der Vorbereitung zeigte sich Marks kurz vor dem scharfen Start generell zufrieden, wenngleich auch er mit dem Problem fehlender Spieler aufgrund von Urlaub oder dienstlicher Verpflichtungen während dieser Zeit kämpfen musste.

Gern hätte er gegen einige gleich- oder höherklassigere Gegner mehr getestet. „Das soll nicht despektierlich klingen, aber ich hätte gern mal unser Defensivverhalten auf Herz und Nieren getestet. Das war zum Beispiel beim 13:0 in Roßlau nicht möglich.“

Auch Marks ist ein Anhänger der Balleroberung und des schnellen Umschaltens, bevorzugt das Angriffsspiel über die Flügel. Dort hat er mit Goudou oder auch Röhl und Preuss schnelle Leute.

Bleibt abzuwarten, ob Marks und seinen Schützlingen die Ruhe und Zeit gewährt wird, eine schlagkräftige Truppe zu formen.