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Symbolsprache gegen das Vergessen

Ratgeber im Trauerfall

Symbolsprache gegen das Vergessen

Rosen - das Symbol für Liebe, Zuneigung und Vergänglichkeit Foto: BdF

Bonn ● Der böse König hatte die beiden Liebenden an den zwei gegenüberliegenden Seiten der Kirche begraben lassen, um sie auch im Tod zu trennen. Aber der Efeu verband sie doch. An den Gräbern begannen Efeustöcke sich so hoch zu ranken, dass sie sich über dem Dach begegneten.“ Diese Episode aus der Geschichte von Tristan und Isolde zeigt eindrucksvoll die symbolische Bedeutung von Pflanzen als Grabschmuck.Über die üblichen Stiefmütterchen und Rosen hinaus bietet sich dafür heute eine unerschöpfliche Vielfalt an Möglichkeiten, über die Symbolik der Pflanzen das Leben der Verstorbenen nachzuzeichnen und durch die bewusste Pflanzenverwendung an sie zu erinnern.Vielen Pflanzen wird ein über Jahrhunderte gewachsener Symbolwert zugeschrieben. Bereits zu Zeiten, als noch keine intensive Grabpflege betrieben wurde, maß man den auf den Gräbern zufällig wachsenden Pflanzen eine eigene Bedeutung zu. Ging zum Beispiel eine Distel oder Königskerze auf, wies dies darauf hin, dass der Verstorbene im Fegefeuer schmachtete und um eine Fürbitte oder Seelenmesse ersuchte. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Friedhofsflora vor allem von Nutzpflanzen geprägt. Der Apfelbaum symbolisierte den Sündenfall, die Kirsche das Paradies und der Nussbaum galt als ein Zeichen für Leib und Seele. Wacholder sowie Holunder gewährten den Verstorbenen Schutz vor bösen Mächten. Efeu, Buchs und Immergrün stehen bis heute als Symbole für das ewige Leben. Eine Lilie bedeutet Unschuld und Reinheit, die Ringelblume verkörpert den Schmerz der Hinterbliebenen. Frauenmantel und Mohn hingegen sind Sinnbilder des sanften Todes. Mimose und Sonnenblume sind dafür bekannt, dass sie sich nach der Sonne drehen, sie stehen daher für die sich Gott zuwendende Seele.Bei Grabkränzen wiederum, deren Kreisform Unendlichkeit und ewiges Leben symbolisiert, wird diese Aussage durch den Sinngehalt der jeweils verarbeiteten Blumen und Pflanzen verstärkt. Die meisten Blumen auf Gräbern sprechen eine persönliche Sprache zwischen dem Hinterbliebenen und dem Verstorbenen: sei es die Rose zum Geburtstag oder die Lieblingsblume zum Todestag. Wer die Symbolik der Pflanzen für die individuelle Gestaltung eines Grabes nutzen möchte, lässt sich am besten von einem Friedhofsgärtner beraten.Wer das Grab über einen längeren Zeitraum hinweg auf diese Weise in kompetente Obhut geben möchte, schließt einen Dauergrabpflegevertrag ab. Dabei verwaltet die regionale Genossenschaft/Treuhandstelle für Dauergrabpflege das Geld und überprüft die Leistung des Friedhofsgärtners. Quelle: Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF)

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