Schluss mit Rückschritt
WM 2018
Wie schnell Erfolge in Vergessenheit geraten, musste der Bosnier Vahid Halilhodzic gut zwei Monate vor dem Start der Weltmeisterschaft in Russland erfahren. Eigentlich sollte er nämlich während des Turniers auf der Bank der japanischen Nationalmannschaft, die er souverän eben dorthin geführt hatte, sitzen. Selbst eine Kampfansage an die Konkurrenz hatte er schon herausposaunt. „Wir fahren nicht als Touristen nach Russland. Wir wollen unsere Fans stolz machen“, sagte er. Doch im April wurde er entlassen. Zu schwach waren die Testspielergebnisse vor der heißen Phase für die Verantwortlichen beim Verband. Statt Halilhodzic wird Akira Nishino die japanische Nationalmannschaft in Russland betreuen.„Wir waren der Ansicht, dass wir eine interne Lösung brauchen, da wir bis zur WM nur noch zwei Monate Zeit haben“, erklärte Verbandspräsident Kozo Tashima damals. Mit dieser „internen Lösung“ soll nun das beste Ergebnis der WM-Geschichte gelingen. Das heißt, Japan müsste bis ins Viertelfinale vorstoßen. Zu Nishinos Premiere gab es Ende Mai aber gleich die nächste Pleite: 0:2 gegen die nicht qualifizierten Ghanaer.
WM 2018
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Japan überraschte vor der WM mit einem Trainerwechsel. Akira Nishino soll das Land zum größten Triumph führen – sieben Legionäre aus Deutschland sind dabei.
1 Punkt holte die japanische Nationalmannschaft bei der WM 2014. Eine riesige Enttäuschung.
Diesmal stehen im Team mit Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt), Genki Haraguchi, Takashi Usami (beide Düsseldorf), Gotoku Sakai (Hamburger SV), Yuya Osako (1. FC Köln) und Yoshinori Muto (Mainz 05) sieben Legionäre aus Deutschland.
Allerdings sind die Zeiten der großen Stars vorbei. Kagawa, Hasebe und Keisuke Honda haben zuletzt nicht an die Leistungen von früher anknüpfen können. Innenverteidiger Maya Yoshida spielte eine ordentliche Saison in der Premier League für den SC Southampton und dürfte auch bei der WM eine gute Rolle spielen. Ansonsten drängen jüngere Spieler ins Team, die bei der WM in Russland ihren Marktwert mit guten Leistungen steigern und sich ins Blickfeld der europäischen Topklubs spielen wollen.
Die Gruppengegner der Japaner sind zudem nicht ohne. Polen und Kolumbien werden allgemein als stärker eingeschätzt. Wie kommt Japan zudem mit der Wundertüte Senegal zurecht?
Das Land der aufgehenden Sonne steckt fußballerisch in der Entwicklung. Bis zur WM wird die wohl nicht abgeschlossen sein. Japan ist einer der krassesten Außenseiter.
SCHNELLCHECK
Zahlen und Fakten
1967 gegen Philippinen (15:0)
Höchste Pleite
1917 gegen Philippinen (2:15)
Rekordnationalspieler
Yasuhito Endo (152 Spiele)
Rekordtorschütze
Kazuyoshi Miura und Kunishige Kamamoto (je 55 Tore)
Wert des WM-Kaders
73 400 000 Euro