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Wasserfreunde Stendal: seit 95 Jahren auf Erfolgskurs

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Wasserfreunde Stendal: seit 95 Jahren auf Erfolgskurs

Im Jahr 2015 holten sich die Schwimmer einen der Pokale des Oberbürgermeisters anlässlich des 850. Stadtgeburtstages. Fotos: privat

Stendal (dly) ● Auch wenn sie in diesem Jahr ihren 95. Geburtstag feiern, die Stendaler Wasserfreunde sind alles andere als in die Jahre gekommen. Dafür sprechen nicht nur die derzeit 185 Mitglieder, sondern auch die sehr aktiven Trainingsgruppen und die erfolgreichen Teilnahmen an Wettkämpfen und Meisterschaften. Was dabei besonders wichtig ist, bringt Torsten Westendorf, im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, so auf den Punkt: „Wir treten gemeinsam als Wasserfreunde Stendal auf. Das Wir-Gefühl hat uns weitergeholfen.“ Es sei der große Zusammenhalt, der den Spaß an gemeinsamen Aktivitäten ausmache. Ein Beispiel: Wenn die 10- bis 18-Jährigen gemeinsam zum Wettkampf fahren, dann kümmern sich die älteren Sportler ganz selbstverständlich um die jüngeren.Das Miteinander der Generationen ist eine der Stärken des „Schwimmvereins Wasserfreunde Stendal 1923 e.V.“ Denn der Amateursportverein ermöglicht seit seiner Gründung Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, ihre Freizeit sportlich und sinnvoll zu gestalten. „Schwimmen fördert die Gemeinschaft und trägt zur Gesunderhaltung bei“, sagt Torsten Westendorf. Im Verein können Kinder die richtige Technik in allen vier Grundschwimmarten erlernen, können unter fachkundiger Anleitung für verschiedene Wettkämpfe trainieren und, wenn die Leistungen stimmen, an Meisterschaften teilnehmen. Einzige Voraussetzung für den Trainingsstart: Die Kinder müssen das „Seepferdchen“ haben.Ein Blick in die Geschichte: Der Verein, zu dem heute die Abteilungen Schwimmen und Triathlon gehören, wurde am 17. August 1923 gegründet. An „Jäneckes Teichen“ stand den Sportlern schon bald eine klubeigene Anlage mit Sprungturm, Schwimmbahnen und Clubheim zur Verfügung. Erste Wettkämpfe führten nach Braunschweig, Halle, Jena, Bernburg und Hamburg. Mit dem Zweiten Weltkrieg wurde die eigenständige Geschichte des Vereins unterbrochen.Die Schwimmer organisierten sich dann in der 1949 dafür gegründeten Sektion bei der Sportgemeinschaft Eintracht, ab 1950 gehörten sie zur Betriebssportgemeinschaft Lokomotive Stendal mit dem Sektionsleiter Karl-Heinz Muss, dem Sportfreund Sanftleben folgte. Anschließend übernahm Willi Wulsch die Leitung, der sich als „Vater des Stendaler Schwimmsports“ verdient gemacht hat.

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Regelmäßig laden die Wasserfreunde Stendal zu Wettkämpfen ins Freizeitbad Altoa ein.

1958 bis 1968 wurde für das Training das Lehrschwimmbecken der Diesterwegschule genutzt. Ab 1967 stand das Otto-Krause-Schwimmbad zur Verfügung, die Sektionsleitung hatte Bruno Pohlmann übernommen. Nach vierjähriger Bauzeit wurde im Oktober 1983 die Volksschwimmhalle eröffnet. Unter der Leitung von Herbert Giesch wurde ein Trainingszentrum Schwimmen gegründet. Mit Erfolg: Nach den Sommer- und Wintertrainings schaff ten es die Schwimmer auf Kreis- und Bezirksebene auf vordere Plätze.

Training im Stendaler Altoa

Im Jahr 1986 wurde die Badeanstalt „Wasserfreunde“ geschlossen. Fünf Jahre später, 1991, bekam der Verein aber seine Eigenständigkeit zurück und wurde unter dem Vorsitz von Herbert Giesch zum Landesleistungsstützpunkt. Die Erfolgsgeschichte setzte sich fort: Sportförderpreis, Siege bei etlichen Pokalwettkämpfen in Wolfsburg und Lüchow, Siege bei Landes- und Deutschen Meisterschaften, erfolgreiche Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen, zum Beispiel am Eichholz-Cup in der Schweiz.

Seit der Schließung der Schwimmhalle an der heutigen Erich-Weinert-Straße trainieren die Wasserfreunde im Altoa am Bürgerpark. Dort richtet der Verein jährlich die Kreis-Kinder- und Jugendspiele im Schwimmen für alle Schulen des Landkreises Stendal aus.

Im März 2003 gab Herbert Giesch den Staffelstab an den neuen Vereinsvorsitzenden Kevin Uiffinger weiter. Schon im Folgejahr wurde der Verein erweitert, seither gibt es die Abteilung Triathlon, aufgebaut und betreut hauptsächlich von Monika und Konrad Stender. Seit Juni 2005 bis heute ist Torsten Mehlkopf Vereinsvorsitzender. Aktuell stehen ihm als stellvertretende Vorsitzende Monika Stender und als Schatzmeisterin Marika Schweitzer im Vorstand zur Seite. Zu den 185 Mitgliedern gehören 141 Junioren, 28 Master und 16 Triathleten.

Insgesamt gibt es fünf Trainingsgruppen. Die Wettkampfgruppen werden von Angela Westendorf trainiert, das allgemeine Training leiten Kevin Uiffinger, Lea Hoff mann, Josephine Könnecke und Paul Herrmann, für die Grundlagenkurse sind Anna Nieber und Konrad Stender zuständig. Trainiert wird Montag bis Mittwoch jeweils ab 16 bis 20 Uhr und am Donnerstag ab 16 bis 19 Uhr.

Im Vereinskalender gibt es jährliche feste Termine. So sind die Wasserfreunde immer Anfang März Gastgeber eines Einladungswettkampfes, das Jahr beginnt Ende Januar/Anfang Februar mit einen Wettkampf in Schönebeck. Ende August geht es zum Sprintertag nach Halberstadt. Eine feste Größe ist zudem die Ferienfreizeit in der Landessportschule Osterburg, die vom Kreissportbund und vom Landessportbund gefördert wird. Im Rahmen des Stadtfestes in Wittenberg findet immer Anfang Juni ein Wettkampf statt. „Dort wird dann auch gecampt und gegrillt, das ist für uns alle ein sehr beliebter Ausflug“, berichtet Torsten Westendorf, der selbst als Kampfrichter bei Wettkämpfen im Einsatz ist.

Stichwort Wettkämpfe: In den vergangenen Jahren konnten sich die Wasserfreunde immer wieder über Landesmeister-Titel freuen. Ausgetragen werden die Landesmeisterschaften in Magdeburg oder Halle, weil dort Hallen mit 50-Meter-Bahnen zur Verfügung stehen. Was Torsten Westendorf freut, ist „der volkssportliche Charakter“ der Meisterschaft. Heißt: Auch Amateurvereine wie der Stendaler haben mit ihren Startern Chancen, das Feld wird nicht von Leistungsschwimmern aus den großen Clubs dominiert.

In zwei Wettkampfgruppen bereiten sich die Kinder und Jugendlichen vor: In der einen sind Mädchen und Jungen ab dem Alter von 13, 14 Jahren. In der zweiten können jüngere Kinder erste Wettkampferfahrungen sammeln. „Die Stendaler Wasserfreunde sind auf dem Treppchen immer gut vertreten“, fasst Torsten Westendorf die Wettkampfteilnahmen der vergangenen Jahre zusammen.

Wie in jedem Verein hängt vieles am Ehrenamt. Bei den Wasserfreunden am Vorstand und an den Trainern, aber auch an denen, die die Kinder und Jugendlichen zu den Wettkämpfen fahren und dort betreuen. Da kommt wieder das Wir-Gefühl ins Spiel, von dem es im Verein ganz viel gibt. Davon können sich auch gern neue Mitglieder überzeugen. „Wenn ein Kind Spaß am Schwimmen hat, kann es gern zu uns kommen“, lädt Torsten Westendorf ein. Natürlich können sich auch Erwachsene im Verein anmelden.

Weitere Informationen gibt es unter