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Neues Arbeitszeitmodell ermöglicht mehr

24 Stunden im Altmarkkreis Salzwedel

Neues Arbeitszeitmodell ermöglicht mehr

Ginette Neumann mit Frau Ophoff 

06.00 Uhr Es ist Montag, kurz vor sechs Uhr morgens in Kalbe an der Milde.Für Ginette Neumann beginnt an diesem Tag eine Siebentagewoche mit 12-Stundenschichten. Was sich zuerst nach einer sehr langen Arbeitswoche anhört, ist für die junge Pflegefachkraft im Seniorenpflegeheim „Klein Sanssouci“ Haus II eine echte Alternative zu den ständigen Wechselschichten in anderen Einrichtungen. Denn durch dieses Arbeitszeitmodell kann Ginette Neumann für sich und ihre Familie die Freizeit viel besser planen. Auf jede siebentägige Arbeitswoche mit 12 Arbeitsstunden, in der zwei Stunden Pause enthalten sind, folgen sieben Tage zur freien Verfügung. Das Seniorenpflegeheim in Kalbe/Milde praktiziert dieses Arbeitszeitmodell seit Anfang 2017 in Haus II. Und Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind mit diesem Modell sehr zufrieden. Auch profitieren letztendlich die Bewohner des Hauses durch die täglich längere Arbeitszeit der Pflegekräfte. Damit liegt die Betreuung über 12 Stunden hinweg in den gleichen Händen. Es gibt drei Tagesdienste, die versetzt anfangen. Die ersten Mitarbeiter erscheinen um 6 Uhr, darauf um 7 Uhr das zweite Team und um 7.45 Uhr beginnt der dritte Tagesdienst. Für Ginette Neumann beginnt der Dienst mit der Übergabe des Berichtes der vergangenen Nacht durch die Mitarbeiterin des Nachtdienstes. Währenddessen werden die Bewohner durch die anderen Pflegekräfte geweckt, die Morgentoilette vollzogen und sie auf das morgendliche Frühstück vorbereitet. Mit dem Frühstück ist für viele der Bewohner auch die Einnahme von notwendigen Medikamenten verbunden. Ginette Neumann bereitet die entsprechenden Dosierungen für die einzelnen Bewohner vor und überwacht die korrekte Einnahme der Medikamente vor oder während des Frühstücks, sowie auch während der anderen Mahlzeiten des Tages. Danach erfolgen behandlungspflegerische Maßnahmen, wie das Setzen von Spritzen, das Wechseln von Verbänden oder Ähnlichem. 

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Neuer Pausenraum lädt zum Kraft tanken ein.

Nun steht für Ginette Neumann und ihrem Team die wohlverdiente Frühstückspause auf dem Plan.

In dem dafür vorgesehenen Pausenraum ist alles für das Frühstück vorbereitet und es duftet nach Kaffee und frischen Brötchen. Danach heißt es für sie, sich den Verwaltungsaufgaben zuzuwenden. Die Dokumentation muss lückenlos geführt und die Planungen erstellt werden. Und so etwas kostet natürlich Zeit. Zeit, die ihr jetzt mehr zur Verfügung steht, als im bisherigen normalen Schichtdienst. Sie kann sich in Ruhe diesen wichtigen Aufgaben widmen, während das andere Pflegepersonal die Bewohner betreut. Und eine gute Betreuung sei sehr wichtig. Man möchte den älteren Menschen nicht nur das Gefühl geben, sondern es auch tun können. Aus diesem Grund habe das Seniorenpflegeheim, man könne es eine Partnerschaft nennen, einen ständigen Kontakt zu der Sekundarschule und den beiden Kindertagesstätten im Ort.

„Nur mit dem Herzen pflegt man gut.“ 

Die Schüler der 10. Klasse besuchen zweimal im Monat, jeweils mittwochs, die Bewohner des Pflegeheimes.

Sie plaudern mit ihnen oder gehen mit ihnen spazieren. Es schule den Umgang zwischen den Generationen und manch ein Schüler hat so schon sein Interesse für den Pflegeberuf entdeckt und eine Ausbildung aufgenommen, informiert Geschäftsführer Melchior Boshamer.

Auch die Kleineren aus den Kitas erfreuen die Bewohner mehrmals im Jahr mit ihren Aufführungen. Kindern wird in dem Seniorenpflegeheim ein großer Stellenwert eingeräumt. So können sich auch die Kinder der Mitarbeiter nach der Schule in dem Pausenraum aufh alten, können spielen oder ihre Hausaufgaben erledigen.