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Ständige Alarmbereitschaft

24 Stunden im Harz

Ständige Alarmbereitschaft

Tobias Hohnl (li.) und Steven Krauße überwachen anhand zahlreicher Messdaten unter anderem die Funktionalität bestehender Anlagen. Foto: Halberstadtwerke

19:00 Uhr „Guten Tag, mein Name ist Marita K., ich wohne in der Schulstraße 3 – und ich glaube, bei uns im Haus riecht´s nach Gas“, klingt es leicht nervös durchs Telefon in der Netzleitstelle der Halberstadtwerke. „Bleiben Sie ganz ruhig“, versucht Steven Krauße die aufgeregte Anruferin zu besänftigen, während er die Störungsmeldung aufnimmt. „Sorgen Sie für Durchzug, benutzen Sie keine elektronischen Geräte und vermeiden Sie unbedingt offenes Feuer. Einer unserer Mitarbeiter wird innerhalb von 30 Minuten bei Ihnen sein und die Lage prüfen.“Nachdem Steven Krauße als diensthabender Dispatcher der Spätschicht in der Netzleitzentrale die Störungsmeldung vermerkt und an den Kollegen der Dienstbereitschaft weitergegeben hat, wendet er sich erneut den zwölf Monitoren auf seinem Schreibtisch zu, die unzählige bunte Grafiken, Kurven, Daten und schematische Darstellungen zeigen. „Wir leisten hier die technische Betriebsführung für das Fernwärme-, Strom-, Gas-, Wasser- und Abwassernetz, sowohl in unserem eigenen Netz der Halberstadtwerke als auch zum Teil darüber hinaus “, erläutert Teamleiter Tobias Hohnl. „Das bedeutet, dass wir neben der Aufnahme und Koordinierung von Störungsmeldungen vor allem alle technischen Leistungen überwachen und kontrollieren. So können wir zum Beispiel in Echtzeit sehen, wie viel Leistung in einem der Blockheizkraftwerke erzeugt und eingespeist wird oder wie hoch der Füllstand im Behälter der Biogasanlage ist.“

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„Alles in allem haben die Kollegen hier eine enorme Verantwortung – und das 24 Stunden, sieben Tage die Woche.“

Just in diesem Moment wird Hohnl durch einen erneuten Anruf in seinen Ausführungen unterbrochen. Dieses Mal ist es jedoch kein Störungsfall, sondern lediglich ein Mitarbeiter, der anmeldet, in Kürze das Heizwerk Nord zu betreten, um dort routinemäßige Wartungsarbeiten durchzuführen. Einige Sekunden später ertönt dazu passend das akustische Signal, verbunden mit einem Blinken auf einem der Bildschirme, das auf eine Türöffnung in eben jenem Heizwerk hinweist. „Hätte der Kollege sich nicht vorher angemeldet, hätten wir der Sache nachgehen und prüfen müssen, ob hier beispielsweise ein Einbruch vorliegt“, erläutert Hohnl den Ablauf. Zusätzlich zur technischen Betriebsführung der Netze sind Tobias Hohnl und sein siebenköpfiges Team nämlich unter anderem für verschiedene Objektüberwachungen sowie die Klima- und Lüftungsanlagen in verschiedenen Gebäuden der Stadt zuständig. Ebenso laufen zahlreiche Brandmeldeanlagen über die Zentrale und müssen von hier an die Feuerwehren weitergeleitet werden.

„Alles in allem haben die Kollegen hier eine enorme Verantwortung“, weiß Teamleiter Hohnl, „Und das 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.“

Inzwischen hat sich auch der Außendienstmitarbeiter zurückgemeldet, der zur Kontrolle der Gasmeldung ausgeschickt worden war. Diese hatte sich vor Ort Gott sei Dank als Fehlmeldung herausgestellt. Nach der abschließenden Protokollierung des Vorfalls wendet sich Steven Krauße erneut der routinemäßigen Kontrolle und Überwachung der Netze zu – die in den letzten beiden Stunden seiner Spätschicht hoffentlich keine weiteren Überraschungen parat hält.