An die hervorragende Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit wollen die Kicker des SV Liesten 22 nun auch in der neuen Saison 2019/2020 anknüpfen und am Ende eine Platzierung zwischen eins bis drei in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, anpeilen. Ein ambitioniertes, aber nicht unmögliches Ziel für den SVL.  Von Marc Wiedemann  Liesten ● Nachdem die Rand-Salzwedeler vor zwei Jahren noch knapp am Aufstieg in die Fußball-Landesliga scheiterten, peilten die 22er in der Saison danach eine noch erfolgreichere Spielzeit an. Weil der SVL aber im wahrsten Sinne des Wortes die Hinrunde verschlief und nicht über das Mittelmaß hinauskam, zerplatzte der Traum von der Tabellenspitze relativ schnell. In der kommenden Saison will Liesten es nun aber wieder besser machen und strebt danach zu den besten drei Mannschaften der Liga zu gehören.Wichtig sei es, so der Spartenleiter Mario Schulz, einfach mehr Konstanz hereinzubekommen. Im Großen und Ganzen hat sich bei den Mannen aus dem Waldstadion nicht so sehr viel verändert. Im Trainerteam gab es an sich keine grundlegenden Veränderungen. Allerdings konnte der SVL erneut Martin Scheibe gewinnen, der sich vor allem um die Fitness der Spieler kümmert. Im Kader gab es ebenfalls nur wenige Änderungen. Während Liesten zukünftig auf Markus Krotki verzichten muss, konnte man die Brüder Viktor Branimirov Mateev und Filip Branimirov Mateev als Neuzugänge präsentieren. Beide wechselten vom MTV Dannenberg in die Westaltmark. Während Viktor mit seinen 30 Jahren der ältere Bruder ist und im Mittelfeld zu Hause ist, fühlt sich Filip in der Innenverteidigung am wohlsten. Perspektivisch gesehen geht es bei Filip Branimirov Mateev darum, dass er zukünftig die Rolle von Matthias Wiese im Abwehrzentrum übernehmen soll. Schließlich wird Wiese den Verein aller Voraussicht nach im Winter verlassen, weil er sich beruflich umorientiert.In der Vorbereitung legte der SV Liesten 22 den Schwerpunkt vor allem auf starke und zumeist höherklassige Gegner: „Nur gegen starke Gegner bekommt man auch seine Schwächen aufgezeigt“, wie Schulz erklärt. Zu Erst ging es gegen den niedersächsischen Bezirksligisten TuS Bodenteich. Diese Partie wurde allerdings aufgrund der schweren Beine mit 1:3 verloren. Nur eine Woche später folgte dann schon der sensationelle 4:0-Erfolg über den SSV 80 Gardelegen, wobei man natürlich zugeben muss, dass auch die Scheinert-Elf mehrere Chancen verbuchte aber nicht das Glück hatte. In den folgenden beiden Testspielen ging es ebenfalls gegen Landesliga-Vertreter. Auf die 1:2-Pleite gegen Perleberg folgte eine deftige 0:4-Schlappe gegen Bismark. Trotz des ausgebliebenen Erfolges in den letzten beiden Tests, gab es auch viele Dinge die gut gelaufen sind: „Insgesamt ist unser Pressing besser geworden. Wir arbeiten besser gegen den Ball und haben dadurch viele Fehler erzwungen. Nichtsdestotrotz ist unsere Stärke aber nach wie vor das Spiel mit dem Ball. Da haben wir einfach die Spieler dafür“, wie Schulz die Vorbereitung Revue passieren lässt.Doch nach den vier Testspielen war natürlich noch längst nicht Schluss. Obwohl der Altmarkpokal und der Supercup des KFV Altmark-West Pflichttermine sind, gehören sie selbstverständlich zur Vorbereitung dazu. Schließlich haben diese Wettbewerbe außer einem Pokal und einer kleinen Finanzspritze kaum einen sportlichen Wert. Während sich die 22er im Altmarkpokal im Elfmeterschießen gegen den SV Rot-Weiß Arneburg durchsetzten, konnte einen Tag später auch der unterklassige TSV Kusey im Supercup mit 5:0 (1:0) bezwungen werden. Das zeigte natürlich, dass die Liestener bereits bestens für den Saisonstart gewappnet sind und dieses Mal deutlich besser in die Saison kommen wollen, als noch in der vergangenen Spielzeit.Der SV Liesten hat eine eingespielte und homogene Truppe, weshalb in der Vorbereitung dieses Mal nicht so viel Wert auf teambildende Maßnahmen gelegt wurde. Die beiden Neuzugänge aus Dannenberg wurden gut angenommen und werden auch während der Saison weiter integriert.Wie gehabt werden die Mannen aus dem Waldstadion wieder mit einer Viererkette in der Abwehr agieren. Dabei sind Matthias Wiese, Pawel Kijewski, Steff en Mangrapp, Lucas Bresch und Neuzugang Filip Branimirov Mateev im Zentrum echte Bänke. Aber auch die Glameyer-Brüder Hannes und Henning können den Laden hinten durchaus dicht halten. Letztgenannte werden aber wohl zumeist auf den Außenverteidiger-Positionen zum Einsatz kommen. Gleiches gilt für die laufstarken Steven Beck, der sich auf der rechten Seite festgespielt hat. Im Tor werden sich weiterhin Dawid Mateusz Szczerbik und Jonathan Gehrke duellieren.Sehr flexibel ist der SVL im Mittelfeld. Im Zentrum gehören Lukasz Koneczek, Timm Müller, Henning Schröder, Stephan Benecke und der zweite Neuzugang Viktor Branimirov Mateev in der Kreativabteilung. Auf den beiden Außenbahnen und im Sturmzentrum ist der SV Liesten ebenfalls sehr flexibel aufgestellt. Auch wenn Spieler wie Sebastian Kordus, Marcin Galkowski, Niels Bierstedt, Florian Mönke, Steffen Schmidt, René Mangrapp und der Youngster Paul Langer allesamt ihre gewissen Vorlieben und Stärken haben, können im Prinzip all diese Spieler auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden.Der SV Liesten 22 empfängt zum Auftakt den Osterburger FC. „Die Osterburger waren in der Vergangenheit ein richtig guter Gegner, der Fußball spielen wollte. Unter dem neuen Trainer Uwe Schmidt muss man natürlich sehen, was sich verändert hat. Insgesamt haben wir aber ein sehr schweres Auftaktprogramm. Bereits nach den ersten vier bis fünf Spielen werden wir schon ganz genau wissen, wo wir tatsächlich stehen“, wie Schulz schon einmal einen Blick voraus wirft. Damit hat er natürlich recht. Auf das Heimspiel gegen die Biesestädter folgt ein Gastspiel in Arneburg, dann das Heimspiel gegen Tangermünde und am vierten Spieltag zur Krönung das Derby gegen den SV Eintracht Salzwedel auf der Flora. „Wir spielen praktisch in den ersten vier Spielen gegen Mannschaften, die allesamt ganz oben mitspielen können“, wie Schulz formuliert. Zwei dieser Gegner schätzt Schulz sogar noch ein bisschen stärker ein. Neben der Salzwedeler Eintracht zählt Schulz auch den FSV Saxonia Tangermünde, der sich aus einem ganz starken Unterbau bedienen kann, zu den größten Favoriten auf den Staffelsieg. Wenn man bedenkt, dass die Liestener ebenfalls zu den drei besten Teams der Liga gehören möchten, kann man sich also schon jetzt auf eine erneut sehr spannende Saison einstellen.