Sport ANZEIGE

Optimismus nach Ungewissheit

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Salzlandkreis

Optimismus nach Ungewissheit

Abstiegskampf? Kompletter Rückzug? Alles Quatsch! Nach einer Sommerpause, die lange Zeit viele Unklarheiten bereithielt, herrscht beim SV Förderstedt nun sogar Optimismus. Die Saison der Landesklasse (Staffel IV) kann für das Team von Spielertrainer Artan Isufi beginnen.Von Michael JacobsFörderstedt ● Axel Böttger, Vincent Apelt, Necirvan Isa und vor allem Marco Janich. Vier Abgänge, die dem SV Förderstedt richtig wehtun. Das Quartett hatte sich bereits deutlich vor dem Ende der Spielzeit 2018/19 nicht mehr zum SV Förderstedt bekannt. Alle wollen sich Aufgaben in anderen Vereinen widmen, die oberhalb der Landesklasse angesiedelt sind, in der die Förderstedter spielen.

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Salzlandkreis

##publishingDate##

Optimismus nach Ungewissheit-2
Die Augen brauchen Felix Fritsch und der SV Förderstedt in Anbetracht der bevorstehenden Saison nicht verschließen. Das Team hat sich verstärkt und kann optimistisch sein. Foto: Michael Jacobs

Landesklasse - Förderstedt geht mit namhaften Neuzugängen in die Saison / Lücken geschlossen

Optimismus nach Ungewissheit-3

Böttger und Isa gingen in die Verbandsliga zum SV Edelweiß Arnstedt, Apelt schloss sich Landesliga-Aufsteiger FSV Rot-Weiß Alsleben an. Und auch Janich ging in die Landesliga, zum SV 09 Staßfurt. Spielertrainer Artan Isufi hegt dennoch keinen Groll: „Alle wechseln in höhere Ligen. Das kann ich verstehen“, erkennt der Coach die sportliche Perspektive seiner Ex-Schützlinge an. Und trotzdem. Besonders der Abgang von Marco Janich traf den SVF hart. Als nominell einziger Keeper in die Vorsaison gegangen, war Janich nicht nur als Torwart eine wichtige Stütze im Team, sondern als Kapitän der Mannschaft auch der Leitwolf schlechthin.

Dementsprechend groß waren auch die Sorgenfalten auf den Stirnen der Verantwortlichen in Förderstedt. Denn der Kader verlor ja nicht nur Qualität und Quantität, sondern das Prunkstück, die Defensive, drohte durch den Abgang von Janich und Abwehrmann Böttger zu zerbröseln wie das letzte Stück Zwieback in einer fast leeren Tüte. „Wir müssen irgendwie versuchen, die Abgänge zu kompensieren“, stellte Vereinschef Steffen Löbel zu Beginn der Sommerpause fest.

Und es wurden einige Hebel in Bewegung gesetzt. Auf der einen Seite musste der Kader aufgefüllt werden, auf der anderen Seite versuchte Trainer Isufi mit einem extrem frühen Trainingsstart – Beginn der Vorbereitung war bereits am 2. Juli – dafür zu sorgen, dass das vorhandene Spielermaterial sich gut aufeinander abstimmen kann. „Ich wollte langsam einsteigen, damit wir uns einspielen können und uns dann stetig steigern“, erklärte Isufi die Maßnahme. Und falsch lag der Trainer mit dieser Herangehensweise keineswegs. Die Vorbereitungsspiele seiner Elf liefen nämlich recht ordentlich. Mit dem TuS Magdeburg-Neustadt II (6:1) sowie dem VfB Neugattersleben (4:0) wurden unterklassige Gegner deutlich geschlagen. Gegen Landesklasse-Kontrahenten aus der Staffel III gab es indes eine Niederlage gegen Schlanstedt und einen Sieg in Quedlinburg.

Eine stetige Steigerung der eigenen Leistung war also durchaus zu erkennen. Dies lag vor allem auch daran, dass es den Förderstedtern gelang, auf dem Transfermarkt zuzuschlagen.

Das Team wurde verstärkt, sogar recht namhaft. Denn mit Benjamin Kollmann und Tobias Witte, die im Unfrieden beim SV 09 Staßfurt ihre Zelte abgebrochen hatten, wurden zwei erfahrene Spieler verpflichtet, die in der Vergangenheit bereits Verbandsliga-Luft geschnuppert haben. In Förderstedt haben beide in den ersten Wochen schon Eindruck hinterlassen. Beide haben sich, wie Kiebitze bei der Begutachtung der Trainingseinheiten und Testspiele beobachteten, schon gut in den Mannschaftsverbund eingefügt. Anscheinend sind die Ex-Staßfurter nicht nur sportlich, sondern auch menschlich eine Verstärkung für den SVF.

Neu hinzu kam auch Dennis Jankuhn, der nach einer längeren Fußballpause vom SV Lok Aschersleben zum Isufi-Team stieß. Ebenfalls neu ist Roder Sulaiman(FSG Heidmark). „Ein toller Fußballer. Schnell und balltechnisch gut“, schätzt Ex-Vereinspräsident Herbert Busch ein, der beim SVF eine Art Managerfunktion einnimmt.

Die personellen Baustellen im Kader wurden also seriös abgearbeitet. Tobias Witte schließt die entstandene Lücke zwischen den Pfosten. Ihm zur Seite steht mit Norman Reinhold ein zweiter Keeper, der ebenfalls Qualität mitbringt. Er wird sich aber sicher erstmal hinter Witte einordnen müssen.

Kollmann soll indes mit seiner Torgefahr dafür sorgen, dass mehr Treff er gelingen als im vergangenen Spieljahr. Denn davon gab es mit 35 viel zu wenige. „Ich denke für 15 bis 20 Tore ist Benjamin gut“, sagt Herbert Busch über den neuen Goalgetter.

Dennis Jankuhn übernimmt derweil den vakanten Posten in der Viererkette. In der Vorbereitung agierte er hier an der Seite von Spielertrainer Isufi , was recht ordentlich funktionierte. Rückkehrer Michael Buschke wäre ebenfalls eine routinierte Alternative im zentralen Abwehrverbund.

Davor soll Devis Drici im Mittelfeld die Fäden in der Hand halten und für die nötige Balance zwischen Defensive und Offensive sorgen. Mit schnellem Spiel über die Außen sollen dann möglichst viele Punkte eingefahren werden. Gelingt dieses und kommt man mit weniger personellen Problemen durch die Spielzeit als in den vorangegangenen Jahren, ist für den SVF ganz sicher eine gute Saison möglich. Der achte Platz des Vorjahres sollte mindestens wieder drin sein. Sollen es in dieser Spielzeit weniger Unentschieden werden als im Vorjahr, können Artan Isufi und Co. sogar in Richtung Spitzengruppe schielen.

Platzierung der letzten fünf Jahre

2018/19 Landeskl. IV 8. Platz
2017/18 LL Nord 15. Platz
2016/17 LL Nord 13. Platz
2015/16 LL Nord 14. Platz
2014/15 LL Nord 11. Platz