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Aus Heidewasser gebraut nach alter Tradition

24 Stunden in der Börde

Aus Heidewasser gebraut nach alter Tradition

Das neue Sudhaus der Colbitzer Brauerei. Fotos (3): Leonarczyk

19:00  Eltern sitzen gemeinsam mit ihren Kindern beim Abendbrot und schildern sich gegenseitig den Tag. Der Hobbygärtner legt die Harke beiseite und bewässert zum Abschluss die Beete. Ein Jogger hat das Ende seiner Strecke im Visier, die letzten Meter vor sich, schaut er auf die Puls Uhr und beendet mit langsam werdenden Schritten seinen Lauf. Es ist abends um 19 Uhr, die ideale Zeit den Tag zu beenden und bei einem kühlen Feierabendbier ausklingen zu lassen - jeder auf seine Weise. Herrlich wenn die Flasche beim Öffnen zischt , das kühle Pilsgebräu ins Glas fließt und sich eine dichte Schaumkrone bildet. Zum Wohl!

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"Alle Colbitzer Biersorten werden nach alter Tradition im neuen Sudhaus mit echtem Heidewasser gebraut."

Während sich die Feierabendgenießer ihr Bier zu den heute Nachrichten schmecken lassen, läuft die Produktion in der Colbitzer Heidebrauerei auf vollen Touren. In dem Traditionsunternehmen entstehen das typische Colbitzer Pils, ein mildes Colbitzer Edel, ein 7,1 Prozent starkes Bockbier, das malzhaltige Colbitzer Dunkel, das erfrischende Colbitzer Radler und ein alkoholfreies Bier für Gesundheitsbewusste.

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Brauer Christian Musiol überwacht den die Brauprozesse.

Abends um 19 Uhr ist der Brauer im Sudhaus damit beschäftigt, neue Sorten einzubrauen. Das Herzstück der Brauerei, das erst vor vier Jahren neu gebaut wurde, wird gern als betriebseigene Saune bezeichnet. Denn im 3. Stock herrschen konstant Temperaturen über 40 Grad Celsius.

„Wir arbeiten im Sudhaus im Drei-Schicht-System“, erklärt Petra Haase. Sie ist Geschäftsführerin der über 140 Jahre alten Traditionsbrauerei und verantwortlich für 22 Mitarbeiter. Einer davon ist Christian Musiol, ein Brauer mit Leib und Seele. Um 14 Uhr begann sein Arbeitstag. Seit dem überwacht er den größtenteils vollautomatischen Brauprozess, den Verlauf der Gärung und Lagerung der Biere. Während seiner Schicht trägt er die volle Verantwortung. „Sind unsere Lehrlinge im Betrieb, werden sie von Anfang an in die Abläufe eingebunden. Schließlich sollen sie sich das ganze Wissen von den erfahrenen Brauern aneignen, und später in ihre Fußstapfen treten“, erklärt Petra Haase.

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Im Lager wird immer genügend Colbitzer Bier vorgehalten, damit es keine Engpässe gibt.

Bis ein Bier den Colbitzer Brauereihof verlässt, vergehen mehr als 22 Tage. 1 Tag dauert das Brauen, sieben Tage braucht die Hefe, um den vergärbaren Zucker aus der Malzstärke zu verarbeiten. Daraus entstehen Alkohol und Kohlensäure. Anschließend reift das Pils noch 14 Tage bis es in Flaschen und Fässer abgefüllt seine Reise zum Genießer antritt.

„Zu DDR-Zeiten war das Colbitzer Bier sogenannte Bück-Dich-Ware. Das heißt, es war so begehrt, dass es nur unter dem Ladentisch zu haben war“, erinnert sich die Geschäftsführerin. Nach erfolgreicher Privatisierung folgte dann im Jahr 2012 die Insolvenz. Das Bier konnte nicht mehr selbst produziert werden. In dieser Phase wurde es eingekauft. Doch das hatte mit dem neu errichteten Brauhaus ein Ende. Seit Inbetriebnahme im Juni 2014 wird das Colbitzer Bier wieder nach alter Rezeptur mit Heidewasser gebraut. (Autor: Viola Leonarczyk)

Colbitzer Heide-Brauerei GmbH

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