Wirtschaft ANZEIGE

Rückstände landen auf der Halde

45 Jahre Kaliwerk Zielitz

Rückstände landen auf der Halde

Zielitz. Die beiden Rückstandshalden des Kaliwerkes Zielitz, im Volksmund auch Kalimandscharo genannt, sind schon von Weitem zu sehen. „Mehr als 300 Millionen Tonnen Rückstände aus der Kaliproduktion sind in den vergangenen 45 Jahren aufgehaldet worden“, nennt Ines Feldberg, Leiterin Umwelt und Genehmigungen im Kaliwerk Zielitz, eine beeindruckende Zahl.Doch trotz der genehmigten Erhöhung von 120 auf 150 Meter wird die Haldenkapazität in einigen Jahren erschöpft sein. Immerhin kommen jährlich rund 10 Millionen Tonnen der Rückstände, die zu mehr als 90 Prozent aus Steinsalz-Natriumchlorid - bestehen, hinzu.Ab 2020 plant das Zielitzer Kaliwerk deshalb, die Kapazität der Halde 2 zu erweitern. Die Antragsunterlagen wurden bei der Genehmigungsbehörde eingereicht und werden ab Juni für einen Monat öffentlich ausgelegt. „Ziel ist es, das Planfeststellungsverfahren für die Haldenerweiterung bis 2020 abzuschließen. Zudem ist vorgesehen, begleitend und vorbereitend schon im Jahr 2019 notwendige infrastrukturelle Vorarbeiten durchzuführen“, informiert Ines Feldberg.Untersuchungen haben ergeben, dass die Kalivorräte der „Scholle von Calvörde“ die Förderung noch bis weit über die Mitte dieses Jahrhunderts hinaus erlauben. Wie bei allen Kaliproduzenten weltweit werden Produktionsrückstände auch im Kaliwerk Zielitz aufgehaldet. Im Zusammenhang mit der Planung der Haldenkapazitätserweiterung haben sachverständige Gutachter geprüft, wie die etwa 340 Millionen Tonnen Rückstand, die bis 2053 anfallen, alternativ entsorgt werden könnten. „Dabei spielten nicht nur ökonomische und ökologische Aspekte, sondern vor allem sicherheitliche und technische Machbarkeit sowie soziale Gesichtspunkte eine Rolle. Ergebnis: Die Halde 2 um etwa 200 Hektar zu erweitern, ist die beste aller Lösungen. Würde man die feuchten Rückstände zum Beispiel zurück nach unter Tage bringen, würde das die Standfestigkeit des Grubengebäudes gefährden“, macht Ines Feldberg deutlich. Unabhängig davon wäre durch dann stark steigende Produktionskosten die Wettbewerbsfähigkeit des Kaliwerks nicht ausreichend sichergestellt. Gleichwohl arbeitet die K+S-Gruppe nicht nur in Zielitz an Techniken, um Rückstände weiter zu minimieren.

##publishingDate##

Rückstände landen auf der Halde-2
Über kilometerlange Förderbänder gelangen die Rückstände der Kaliproduktion von der Fabrik bis hin zu den Absetzern. Die tonnenschweren Kolosse verteilen das Steinsalz nach exakten Vorgaben auf der Halde. Foto: Burkhard Steffen
Rückstände landen auf der Halde-3
Foto: Archiv K+S

„Der Haldenerweiterungsbereich wird im Gegensatz zu den bestehenden Halden eine Basisabdichtung aufweisen, die in Verbindung mit einer Oberflächenabdeckung sowie der Optimierung und Errichtung weiterer technischer Systeme keinen zusätzlichen Eintrag salzhaltiger Wässer in das Grundwasser am Standort zulässt“, stellt Ines Feldberg einige Details vor. Um die Eingriffe in die Natur auszugleichen, werden rund um den Standort etwa 350 Hektar aufgeforstet. „Das bedeutet, für fünf gefällte Bäume werden an anderer Stelle neun neue gepflanzt“, sagt die Umweltleiterin.

Die Rückstandshalde ist mittlerweile auch zu einer touristischen Attraktion geworden. So besuchen jährlich Tausende Gäste die Kalimandscharo-Festspiele des Zielitzer Holzhaustheaters oder lassen sich von Mitgliedern des Bergmannsvereines auf die Halde führen.

45 Jahre Kali aus Zielitz: Erweiterung beantragt