Es wurde geschwitzt, geackert und fleißig trainiert. Der Saisonstart in der höchsten kreislichen Spielklasse im Jerichower Land steht bevor.Von Maximilian Pefestorff  Jerichower Land ● Mit einem regelrechten Paukenschlag endete die vergangene Spielzeit in der Kreisoberliga.Mit dem FSV Borussia Genthin stand der Kreismeister zwar schon lange fest, doch die Kroll-Elf machte vom Aufstiegsrecht nicht Gebrauch, wie auch acht weitere Mannschaften. Und so nahm ein nahezu historisches Novum seinen Lauf. Der SV Lok Jerichow nutzte als Zehntplatzierter die Gunst der Stunde, entschied sich für den Gang in eine höhere Spielklasse und bekam nach einer langwierigen Entscheidungsfindung seitens des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt dafür auch grünes Licht.Damit in Zukunft ein solches Szenario verhindert wird, hat der Kreisfußballverband die Regularien zur neuen Spielserie angepasst. Demnach erhalten nur noch die besten fünf Mannschaften ein Aufstiegsrecht. Man darf gespannt sein, ob auch in der kommenden Spielzeit ein ähnlicher Fall zur Disposition stehen wird.Aufstiegsrecht nur noch bis zum FünftplatziertenDoch wenn man als Kreismeister auf den Aufstieg verzichtet, dann hat das immer seine Gründe. „Nach einer internen Abstimmung hatte sich der Großteil der Mannschaft gegen den Aufstieg entschieden“, blickt Borussia-Trainer Sebastian Kroll, der den höheren Aufwand im Training und studiumsbedingte Abgänge als Argumente für den Verzicht anführte, zurück.Mit Nils Dymek, der vom TSV Brettin/Roßdorf kam, und Rückkehrer Kevin Wolf hat der amtierende Titelträger zwei Akteure verpflichtet, die dem Kader mehr Qualität verleihen sollen. „Da beide Spieler schon für unseren Verein gespielt haben, verlief die Integration problemlos“, berichtet Kroll. Noch verlief die Vorbereitung auf die neue Saison nicht nach den Vorstellungen des Genthiner Übungsleiters. „Wir mussten auf viele Stammspieler verzichten, so dass die Testspiele nicht erfolgreich verliefen“, erklärt Kroll. Ein erster echter Gradmesser auf dem Weg zur Mission Titelverteidigung dürfte dabei gleich die TSG Parchen zur Saisoneröffnung sein.Eine Tatsache, die mit den Ambitionen des Teams um Trainer Christian Vormeister begründet wird. Der Liganeuling überzeugte in der Vorsaison nicht nur in der Liga, sondern auch im Kreispokal. Die TSG schaffte den Sprung in das Halbfinale und bezwang unter anderem den damaligen Landesklasse-Vertreter Germania Güsen.„Die Vorfreude ist groß. Wir müssen aber erstmal sehen, wie wir in der neuen Liga ankommen. Es wird auch Rückschläge geben und da ist auch Zusammenhalt gefragt“, so TSG-Trainer Christian Vormeister.Eine kleine Wundertüte dürfte in dieser Saison wohl Landesklasse-Absteiger Germania Güsen sein, der in der kommenden Saison offiziell eine Spielgemeinschaft mit dem SV Parey bildet. Mit Stürmer Lucas Muschert wurde ein externer Neuzugang von Borussia Genthin geworben und mit Marvin Wahl ein junger Spieler in die erste Mannschaft integriert. Fraglich ist jedoch, wie die Mannschaft die Abgänge von Julian Schmidt und Torsten Linnecke für die neue Spielserie kompensiert. „Das sind zwei gestandene Spieler, die uns fehlen werden“, weiß auch SG-Trainer René Bonitz um den Stellenwert beider Akteure.Güsen/Parey ein Kandidat für die SpitzengruppeDennoch ist die Mannschaft zum großen Teil so zusammengeblieben, so dass der Kader über genügend Potenzial verfügt, um mit den besten Mannschaften der Liga mitzuhalten. „Wir wollen primär einen guten Ball spielen und werden dann sehen, was dabei herauskommt“, gibt sich der Germania-Coach gelassen.Als weiterer heißer Kandidat im Rennen um den Kreismeistertitel wird die TSG Grün-Weiß Möser gehandelt. Der Vize-Meister geht nach dem Abgang des langjährigen Cheftrainers Henry Jentzsch mit Bernd Koßmann als neuen Verantwortlichen an der Seitenlinie in die Saison. Und dieser zeigt sich von seiner neuen Aufgabe sehr begeistert. „Den Anfang haben mir alle wirklich sehr leicht gemacht. Eine tolle Truppe, die sehr viel selbst organisiert“, findet der ehemalige Trainer der Niegripper Reserve lobende Worte.Vorrangig möchte der erfahrene Übungsleister an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Dafür hat sich der Kader mit ambitionierten Spielern aus der A-Jugend in der Breite verstärkt. „Wir möchten Spaß haben, versuchen wieder um die Meisterschaft mitzuspielen. Und sollten die Ergebnisse am Ende der Saison einen Aufstieg ermöglichen, dann werden wir das tun“, gibt Koßmann einen Saison-Vorausblick.