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Eintracht träumt vom ganz großen Wurf

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Jerichower Land & Zerbst

Eintracht träumt vom ganz großen Wurf

Das Abschneiden im Kreispokal muss für die Gommeraner diesmal hinten anstehen. Vorrang hat eine Platzierung in der Spitzengruppe der Landesklasse. Um diese zu erreichen, hat sich der Verein auf Wunsch des Trainers breiter aufgestellt als zuvor.Von Tobias Zschäpe  Gommern ● Unscheinbar im Mittelfeld der Landesklasse II war der SV Eintracht Gommern seit dem Wiederaufstieg 2017 stets anzutreffen. Mit Platz elf im ersten Jahr und Platz neun im zweiten schienen die Gommeraner kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen, ohne den Spitzenmannschaften jedoch wirklich gefährlich zu werden. Wenn es nach SVE-Trainer Olaf Worschech geht, soll sich das zur neuen Saison jedoch ändern. Er hat genug von Mittelfeldplätzen und will oben angreifen. „Wenn wir größtenteils verletzungsfrei bleiben, halte ich die Plätze eins bis fünf für realistisch. Dafür muss aber tatsächlich alles passen.“ Um diese inoffizielle Zielsetzung des Trainers zu erreichen, hat sich der Verein im Sommer breiter aufgestellt.            

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Jerichower Land & Zerbst

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Der SV Eintracht Gommern in der Saison 2019/2020 (v.v.l.): Frank Lindner (Betreuer), Marco Reichel, Stefan Kunitschke, Julian Kerzel, Andreas Hoffmann, Pascale Tschorkowski, Fabian Falkenberg, (M.v.l.) Christine Worschech (Pysiotherapeutin), Steffen Kräuter (Fitnesstrainer), Holger Busse (Abteilungsleiter), Niclas Randel, Patrick Regenstein, David Namshaa, Florian Mentzel, Fabian Krause, Timo Wacker, Olaf Worschech (Trainer), Dominic Engel, Florian Sprengler (Co-Trainer), Sven Zirkenbach, (h.v.l.) Kevin Schulze, Lucas Schmidt, Philipp Bea, Kevin Weber. Foto: Eintracht Gommern

Platzierung der letzten fünf Jahre

2018/19 LK II 9. Platz
2017/18 LK II 11. Platz
2016/17 KOL 1. Platz
2015/16 KOL 5. Platz
2014/15 LK II 15. Platz

Landesklasse - Gommern will zurück zu altem Glanz / Gute Platzierung in Landesklasse hat Vorrang vor Kreispokal

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Neuzugänge hinterlassen guten Eindruck

Mit Niclas Randel, Moritz Sens und Philipp Bea, Bruder von SVE-Verteidiger Tobias Bea, kommen gleich drei Spieler aus der eigenen Jugend. Zudem verstärken mit Mirko Sprengler (Wacker Felgeleben), Fabian Krause (Blau-Weiß Gerwisch) und Lukas Schmidl (Möckeraner TV) drei weitere junge Akteure den Landesklasse-Kader. Ganz ohne Erfahrung kann man die Spitzenplätze jedoch nicht angreifen, sodass mit Patrick Regenstein und Marco Reichel zwei Spieler im besten Fußballeralter aus Pretzien das Feld der Neuzugänge komplettieren.

„Durch die vielen neuen Gesichter und Charakter bekommen auch die ,Alteingesessenen‘ noch einmal frischen Wind. Jeder muss an seine Grenzen gehen, wenn er einen Stammplatz haben will“, gab Worschech seinen Spielern mit auf den Weg. Die Vorbereitung lief bisweilen durchwachsen. „Zum einen haben wir eine Reha-Gruppe, die wir langsam wieder an die Mannschaft heranführen, zum anderen plagte uns auch eine Grippewelle, die zahlreiche Spieler außer Gefecht setzte“, blickte Worschech auf die Testspielphase zurück. „Dennoch konnte ich schon einige gute Eindrücke meiner neuen Spieler gewinnen.

Insbesondere der erst 17-jährige Philipp Bea zeigte bei seinen ersten Einsätzen im Herrenbereich hervorragende Ansätze“. Regenstein empfahl sich zudem mit seinem ersten Trefffer im Testspiel gegen Blau-Weiß Barby. „Er hat gezeigt, wie gefährlich er sein kann und dass er weiß, wo das Tor steht.“ Spätestens bis zum Erstrundenspiel im Kreispokal am 7. September erwartet Worschech den Großteil seiner Mannschaft fit zurück auf dem Platz – abgesehen von den Langzeitverletzten, denen der Trainer alle nötige Zeit geben möchte.

In diesem Spiel gegen Kreisoberligist Karither SV sieht er seine Mannschaft als klarer Favorit. „Darüber brauchen wir nicht reden – wenn Landesklasse gegen einen Verein auf Kreisebene spielt, sind die Rollen klar verteilt.“

Gommern will zurück zu altem Glanz

Weitaus weniger klar ist für den Coach dagegen, was sich die Gommeraner in diesem Wettbewerb als Ziel setzen sollen. „Im letzten Jahr waren die Pokalspiele für uns ein Zuzahlgeschäft. Oft mussten wir weite Wege zurücklegen und kamen fast immer mit verletzten Spielern zurück. Natürlich war es schön, dass Pokalfinale zu erreichen, aber ob es das am Ende wert war, dafür den Absturz in der Liga hinzunehmen, steht auf einem anderen Blatt.“ In der Rückrunde reiste der SV Eintracht oftmals mit einem Kader von gerade elf Spielern an, sodass aus Platz fünf zum Ende der Hinrunde letztlich Rang neun wurde. Auch im Endspiel des „Steinhaus-Pokals“ plagten die Gommeraner arge Personalsorgen.

Damit sich das in diesem Jahr nicht wiederholt, will Worschech das erneute Erreichen des Endspiels nicht als Ziel ausgeben. Vorrang hat die Platzierung in der Landesklasse, in der es erstmals seit zehn Jahren wieder um den Aufstieg gehen soll. Zuletzt spielte der SV Eintracht 2008/2009 in der Landesliga Nord, stieg jedoch als Tabellenvorletzter ab. Nun will der Verein, der zwischendurch sogar zwei Jahre Kreis-oberliga spielte, zurück zu altem Glanz.

Sollte der Aufstieg, der zweifellos einer großen Überraschung gleichkäme, tatsächlich gelingen, könnten die Gommeraner die Feierlichkeiten nachholen, die ihnen im vergangenen Jahr noch verwehrt blieben.