Schwergewicht ohne Aufstiegsdruck
Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Jerichower Land & Zerbst
So bitter der Abstieg in die Landesklasse für den Burger BC 08 auch gewesen sein mag, immerhin hatten die Ihlestädter durch ihn relativ früh Planungssicherheit. Schon vorzeitig wurden daher die Weichen für den Neuanfang gestellt. Der Umbruch vollzog sich allerdings diesmal nicht auf, sondern neben dem Platz.Von Björn Richter Burg ● Jener 8. Juni 2019 war ein vollkommen unerheblicher Tag in der Vereinshistorie des Burger BC 08. Nicht nur, weil die Landesliga-Abschiedsvorstellung gegen die TSG Calbe mit 0:1 verloren ging und von einer halbstündigen Verletzungsunterbrechung überschattet wurde, die Weichen für die Zukunft wurden bereits zwei Tage zuvor gestellt. Noch in der alten Saison wurden die Rahmenbedingungen für die neue bereits geschaffen. Mit Marcel Probst schlüpft der bisherige Cheftrainer in die Dreifach-Rolle als Teammanager, Jugendkoordinator im Großfeldbereich und aktiver Spieler der ersten Männermannschaft. Mit Michael Hucke füllt stattdessen ein neuer Mann, aber altbekanntes Gesicht das Amt an der Seitenlinie aus. Der heute 37-Jährige übernahm 2013 die D-Jugend des Vereins in der neugegründeten Talenteliga und war zugleich als Trainer am DFB-Stützpunkt Burg ständig vor Ort.
Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Jerichower Land & Zerbst
##publishingDate##
Platzierung der letzten fünf Jahre
2017/18 Landesliga 8. Platz
2016/17 Verbandsliga 15. Platz
2015/16 Verbandsliga 7. Platz
2014/15 Landesliga 1. Platz
Landesklasse - BBC möchte die Gunst der Zuschauer zurückgewinnen / Neu-Trainer Michael Hucke
Vorschusslorbeeren für Neu-Trainer Michael Hucke
„Wir wollen weiterhin den eigenen Nachwuchs kontinuierlich an den Herrenbereich heranführen. Jemand besseren als Michael Hucke, der die Spieler, die in den nächsten Jahren dorthin aufrücken, von Anfang an begleitet hat, kann es dafür eigentlich nicht geben“, schwärmt BBC-Vorstandsvorsitzender Eckart Grundmann. Anders als 2016, als neben Teilen des damaligen Vorstands auch das Gros des Teams dem Club den Rücken kehrte, vollzieht sich der Umbruch diesmal eher im Kleinen und vor allem freiwillig. Abgesehen vom Spieler-Quartett Dominik Schumann, Tom Saager, Hannes Schock (alle MSC Preussen) und Gabriel Pütter (Studium) bleibt die Mannschaft der Vorsaison zusammen. Mit Rückkehrer Franz Zimmer und Oliver Gase (beide zuvor FSV Barleben) gesellt sich zudem weitere Verbandsliga-Erfahrung hinzu. Mit der fraglos vorhandenen Qualität im Kader nimmt der BBC 08 somit automatisch einen Platz als Schwergewicht in der Landesklasse, Staffel II, ein. Doch nach dem vollzogenen Cut will er sich bewusst die Zeit nehmen, einen neuen Angriff auf die oberen beiden Spielklassen im Fußballland Sachsen-Anhalt zu wagen.
„Sportlich gesehen ist die Landesklasse sicher nicht die Aussicht, die wir über die nächsten fünf Jahre hinaus haben wollen. Aber es geht jetzt erst einmal darum, eine ordentliche Basis zu legen“, beschreibt Hucke und auch Vereinschef Grundmann pflichtet bei: „Wenn man aufsteigt, ist das natürlich immer gut. Aber wir sind nicht gleich im ersten Jahr dazu verpflichtet.“
Dennoch dürfte es nach der erfolgten Zäsur auch darum gehen, sich in der Gunst der Zuschauer wieder nach oben zu spielen. Zwar blieb der Schnitt im zurückliegenden Abstiegsjahr konstant bei knapp über 100 Besuchern pro Heimspiel, doch Zeiten, in denen der BBC 08 als Landesliga-Neuling selbst Verbands- und Oberligisten als Publikumsmagnet ausstach, liegen einige Jahre zurück. „Ich denke, neben negativen Aspekten hat der Abstieg auch seine positiven Seiten. Die Jungs haben schließlich auch in der Landesklasse die Möglichkeit, guten, ansehnlichen Fußball zu spielen. Und wenn die Zuschauer diesen zu sehen bekommen, denke ich, ist ihnen die Ligazugehörigkeit nicht so wichtig“, so Hucke, der von Michael Gädke als Co-Trainer Unterstützung erfährt.
Probst Bindeglied zwischen Vorstand und Mannschaft
Für Entlastung soll allerdings vorwiegend die neu geschaffene Personalie des Teammanagers sorgen. Probst beschreibt sein künftiges Aufgabenfeld als „Bindeglied zwischen Vorstand, Mannschaft und Umfeld. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, als Trainer jemanden zu haben, der für Unterstützung sorgt.“ Nicht zuletzt soll der 36-Jährige nun auch in offizieller Rolle auf dem Platz seine Routine ausspielen. „Es wäre fahrlässig, nicht auf die Erfahrung zu setzen, die ‚Probster‘ als Spieler und Trainer an Stellen gesammelt hat, die unsereins nie erreicht“, spielt Hucke auf rund 180 Einsätze in der Regional- und Oberliga an. Und bei allem Fokus, den „der Neue“ auf die Jugend legt, stellt er auch klar: „Natürlich geht es auch darum, die erfahrenen Spieler mitzunehmen und gemeinsam ein schlagkräftiges Team zu formen.“