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VfB Germania weiter viertklassig

Anstoss - Fußballsaison 2019/2020 im Landkreis Harz

VfB Germania weiter viertklassig

Foto: Ronald Göttel

Mit dieser Mannschaft geht der VfB Germania Halberstadt in die Regionalliga-Saison 2019/2020. Erste Reihe von links: Maximilian Farwig, Justin Bretgeld, Tino Schulze, Till Brinkmann, Florian Sowade, Stefan Korsch, Nico Hübner, Dustin Messing. Zweite Reihe von links: Uwe Grüttner (Mannschaftsbetreuer), Sebastian Kischel (Torwart-Trainer), Steffen Fricke (Athletik-Trainer), Michael Ambrosius, Paul Grzega, Jannis Pläschke, Batikan Yilmaz, Elias Löder, Sven Körner (Chef-Trainer), Marcel Goslar (Co-Trainer), Enrico Gerlach (Sportlicher Leiter). Dritte Reihe von links: Patrik Twardzik, Lucas Ferchow, Dennis Blaser, Luca Menke, Philipp Knechtel, Fabian Wenzel, Mardochee Tchakoumi. Es fehlt: Ibrahim Mirza-Aral.

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Fußball - Neue Saison, neues Team und neuer Trainer bei Regionalligist VfB Germania Halberstadt

Die Prozessmannschaft

Fußball-Regionalliga - VfB Germania mit vielen Neuzugängen braucht Zeit zum Entwickeln

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Einer der zahlreichen Neuen im Team: Batikan Yilmaz, hier beim Torjubel gegen Meuselwitz. Foto: fbo

Auf eine ähnlich erfolgreiche Spielserie wie im Jahr zuvor konnte der VfB Germania Halberstadt nach Ende der Saison 2018/19 zurückblicken. Trotz zahlreicher und qualitativ guter Abgänge landete der Verein mit dem selbst kolportierten kleinsten Etat der Liga auf dem achten Platz, und damit jenseits der Abstiegsränge.

Von Florian Bortfeldt  

Halberstadt ● Die Germania wurde im Sommer 2018 als sicherer Absteiger gehandelt, um so mehr Respekt hatte die Leistung von Cheftrainer Maximilian Dentz verdient. Dazu schaffte das Team den Sprung in das Landespokal-Finale und Dank indirekter Unterstützung von Drittligist Hallescher FC die erste Hauptrunde im DFB-Pokal 2019/20. Und doch reichte dies nicht, um die Zukunft mit Coach Dentz anzugehen.

Erik Hartmann, Präsident des VfB Germania, äußerte sich wie folgt dazu: „Die sportliche Entwicklung speziell in der abgeschlossenen Saison war bemerkenswert. Wer hätte zuvor gedacht, dass wir auf diesem Tabellenplatz landen. Und dies unter dem eingeschlagenen Weg des Vereins. Dieser Erfolg trägt auch einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Konsolidierung bei und bestätigt uns nur, dass wir die richtigen Weichen gestellt haben. All das trug natürlich auch die Handschrift von Maximilian Dentz. Eine junge Trainerpersönlichkeit, die auch schon während seiner Zeit bei uns als Co-Trainer seine Duftmarke gesetzt hatte und dem ich auf diesem Wege nochmals ausdrücklich für seine geleistete Arbeit danken sowie für seine kommenden Ziele alles Gute wünschen möchte.“

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Germanias neuer Cheftrainer Sven Körner (links) mit Co-Trainer Marcel Goslar. Foto: F. Bortfeldt

Als dessen Nachfolger wurde Anfang Juni Sven Körner im Friedensstadion präsentiert. In der Region ist er kein Unbekannter. Mit dem 1. FC Lok Stendal schaffte er die Rückkehr in die NOFV-Oberliga und spielte in der 1. Runde des DFB-Pokals 2018. „Ich habe richtig Bock auf diese Aufgabe. Ich hatte von Anfang an das Gefühl in den Gesprächen mit den Verantwortlichen, dass wir auf einer Wellenlänge liegen und gemeinsam unsere Ziele erreichen können“, äußerte er sich bei seiner Präsentation optimistisch.

Mit Körner gilt es einen ähnlichen Umbruch wie im letzten Jahr zu meistern. Im Gegensatz zu 2018 sind nun aber so gut wie alle Säulen der Stammelf weg. Das Ziel der Vorharzer ist damit klar: nur der Klassenerhalt zählt. Dass diese Aufgabe sehr anspruchsvoll ist, weiß Sven Körner: „Ich freue mich auf ein spannendes, interessantes aber auch herausforderndes Halberstadt.“ Das wurde auch beim 0:6 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Union Berlin deutlich.

Der Aderlass in Halberstadt im Sommer 2019 war heftig: Mit Benjamin Boltze, Philipp Blume, Leon Heynke und Philipp Harant sowie Torwart Fabian Guderitz brach die gesamte Defensive weg. Boltze war zudem Kapitän, ein echter Leader. Aber auch andere Führungsspieler wie Hendrik Hofgärtner, der eine überragende Saison in der Schaltzentrale des VfB gezeigt hatte, oder eben Harant, der als junger Spieler in der Rückrunde bereits viel Verantwortung übernahm, sind nicht mehr dabei. Die Hierarchie muss völlig neu geschaffen werden.

Auch auf den Außenbahnen und in der Offensive kommt viel Arbeit auf Neu-Trainer Sven Körner zu. Mit Alexander Schmitt und Lucas Surek verließen zwei wichtige Kräfte den VfB in Richtung Erfurt. Toptorschütze Denis Jäpel (8 Treffer) bekommt in dieser Saison die Chance bei Drittligist FSV Zwickau. Die Hoffnungen ruhen ab sofort auf Dennis Blaser. Der Winterneuzugang zeigte mit seinen sieben Toren in der Rückrunde, dass er ein verlässlicher Stürmer sein kann.

Neben ihm werden Dustin Messing, Tino Schulze und Patrik Twardzik nun die Eckpfeiler der Mannschaft bilden. Der erfahrene Schulze wurde passenderweise vom Team zum neuen Kapitän gewählt, Vertreter ist Twardzik. Mit 26 Jahren sind sie – neben Neuzugang Jannis Pläschke – die Ältesten im Team. Pläschke dürfte in den nächsten Monaten eine ähnliche Führungsrolle zuteil werden, verfügt er doch über viel Regionalliga-Erfahrung. Ansonsten muss die weiterhin junge Halberstädter Mannschaft zunächst wachsen. Dieser Prozess dürfte eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.

Sven Körner, der sich im Vorharz sehr gut aufgenommen fühlt – „die Stimmung und die Zusammenarbeit sind sehr gut“ – weiß um die Schwere seiner Aufgabe: „Als Team müssen wir uns noch finden, uns die nötige Sicherheit holen. Wir müssen in jeder Partie an unsere Grenzen gehen, wir sind mit der Entwicklung der Mannschaft noch lange nicht am Ende.“