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Ein Bio-Markt erobert die Stadt

Ein Tag im Harz

Ein Bio-Markt erobert die Stadt

Wernigerode. Längst hat er sich am Markt etabliert und ist aus Wernigerode nicht mehr wegzudenken: Seit fast vier Jahren schon erfreut sich der Bio-Markt Naturata in der Minslebener Straße in Wernigerode wachsender Beliebtheit.

Ein Tag im Harz

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Ist eine echte Erfolgsgeschichte: Seit fast vier Jahren erfreut sich der Bio-Markt Naturata in Wernigerode wachsender Beliebtheit. Fotos: Drechsler

Nachhaltigkeit ist Trumpf

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Vor allem der Bäcker- und der Käsetresen (Foto) müssen pünklich bestückt werden. Zur besten Frühstückszeit ist alles fertig.

Als Inhaber und Geschäftsführer Ralf Messerschmidt vor vier Jahren mit seinem Geschäft startete, war er mit seinen Angeboten ein Vorreiter in diesem Marktsegment – und ist es bis heute auch geblieben. Von Anfang an sei zu spüren gewesen, dass mehr und mehr Menschen im Umgang mit Lebensmitteln umdenken würden, so Messerschmidt. „Es wird zunehmend mehr Wert auf Qualität als auf Quantität gelegt. Unsere Kunden suchen bewusst Lebensmittel und Produkte, die auf raffinierten Zucker, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe ebenso verzichten wie auf den Einsatz von Gentechnik bei der Herstellung. Die Anzahl der Menschen, die bei ihren Ernährungs- und Geschmacksbedürfnissen auf gluten- und laktosefreie sowie vegane Ernährung setzt, wird ständig größer. Dabei ist das Publikum durchaus bunt gemischt. Was deutlich zeigt, dass im Umgang mit Lebensmitteln mehr und mehr ein Umdenken stattfindet und heute verstärkt Wert auf Qualität gelegt wird.“

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Die allermeisten der im Naturata angebotenen Produkte, auch der Honig, unterliegen weit strengeren Richtlinien, als sie der Gesetzgeber vorschreibt.

Das emsige Treiben beginnt im Naturata früh. Sehr früh. Vor allem für Zulieferer und Mitarbeiter. Schon gegen drei Uhr wird täglich frische Ware angeliefert und im Kühlhaus deponiert. Frisches Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Wurst, Aufstriche und vieles mehr. Natürlich auch Backwaren. Letztere bezieht der Markt gleich von zwei Bäckereien. Um halb acht beginnen die Mitarbeiter den Markt für den Verkauf vorzubereiten. Ware auspacken, begutachten, sortieren und in die Regale einräumen. Vor allem Bäcker- und Käsetheke müssen bestückt werden. Zur besten Frühstückszeit sind die Theken fertig. Gerade Backwaren und Molkereiprodukte, Vollkornprodukte und Naturjoghurt, haben sich von Anfang an als Dauerläufer entpuppt und sind sehr gefragt. Punkt 8.30 Uhr wird geöffnet. Auch andere Produkte, die von regionalen Erzeugern stammen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Messerschmidt ist mit rund 30 kleineren Lieferanten Kooperationen eingegangen. Ziegenkäse kommt aus Westerhausen, Apfelsaft, Schaffleisch und -wurst aus Ilsenburg. Seit neuestem auch Wasser von artesischer Qualität aus Osterode. Dann vom Brockenbauer aus Tanne Fleisch und Wurst vom Harzer Roten Höhenvieh. Honig aus Börnecke. Frisch geerntete Kräuter, Äpfel, Kirschen, Pflaumen und anderes saisonales Obst zum Beispiel aus Thale.

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Ralf Messerschmidt holt Eier und kleinere Mengen Gemüse oftmals auch selber von seinen Anbietern ab. Natürlich nicht in einem SUV, sondern in seinem zehn Jahre alten Toyota Prius, einem Hybrid-Fahrzeug.

Bis Mittag ist oft schon ein Großteil der Ware über die Theken gegangen. Nachschub wird bei den einzelnen Lieferanten geordert, damit die Regale auch am nächsten Tag wieder mit frischer Ware gefüllt sind.

Insgesamt werden rund 6000 verschiedene Artikel auf einer Verkaufsfläche von etwa 500 Quadratmetern angeboten. Wobei das Angebot je nach saisonaler Verfügbarkeit variiert und darüber hinaus auch beständig angepasst und erweitert wird. Der Bio-Markt versteht sich durchweg als kompetenter Partner rund um das Thema „gute und gesunde Ernährung für eine lebenswerte Zukunft“. Die meisten der hier angebotenen Produkte des reichhaltigen Angebotes unterliegen den strengen Richtlinien der Bio-Anbauverbände sowie der EG Ökoverordnung. „Alles, was wir hier anbieten, zeichnet sich durch eine besondere natürliche Qualität und Lebensenergie aus. Besonderes Augenmerk legen wir auf Waren von Bio-Anbauverbänden und das Tierwohl.“ Immer mehr Produkte aus dem Gemüse-, und Obstsortiment sowie dem Molkereibereich stammen aus der näheren Umgebung. „Zunehmend beliefern uns auch Bio-Anbieter aus der Region“, so Messerschmidt. Alle Lieferanten müssen ihren Betrieb und ihre Produkte zertifizieren lassen. „Der Herkunftsnachweis ist dabei unerlässlich. Kontrolliert biologischer Anbau mit Zertifikat. Auch wenn beispielsweise die Äpfel der Schrebergärtner von nebenan noch so gut sind – nicht zertifizierte Ware verkaufen wir hier nicht – darauf können sich unsere Kunden verlassen“, so der Firmenchef dazu weiter.

Um 19 Uhr ist Ladenschluss. Danach muss noch alles aufgeräumt und gereinigt werden 20 Uhr ist dann offizieller Feierabend. Messerschmidt selbst hat dann meist noch mit der Buchhaltung, vielen anderem „Bürokram“ und einigen Bestellungen zu tun. Einiges Regionales holt er auch schon mal selbst ab. Eier und saisonales Gemüse beispielsweise. Natürlich nicht in einem SUV, sondern in seinem zehn Jahre alten Toyota Prius, einem Hybrid-Fahrzeug. „Nachhaltigkeit muss man nicht nur verkaufen, sondern auch leben.“