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Vertrauen und Verstärkung

Fußballsaison 2020/2021 - Burg, Genthin, Zerbst

Vertrauen und Verstärkung

Das Transferkarussell in der Landesliga Nord hat sich im Sommer gewohnt schnell gedreht. In Heyrothsberge ist man allerdings nicht in das Wettrüsten eingestiegen. Union setzt auf personelle Konstanz mit punktuellen Verstärkungen.

Fußballsaison 2020/2021 - Burg, Genthin, Zerbst

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Coach André Hoof (r.) und Co-Trainer Mathias Schumburg begrüßen mit André Wittpahl, Philip-Maik-Witte und Daniel Koch (v.l.) drei neue Kräfte im Team. Foto: M. Donau

SV Union Heyrothsberge: Ein neues Trio, ansonsten aber personelle Konstanz

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Heyrothsberge - Auch in der siebten Liga wird inzwischen mit harten Bandagen gekämpft. Wo einer dem anderen keinen Krümel gönnt, hat Patrick Stockmann eine der nettesten Geschichten des diesjährigen Transfersommers geschrieben. Der ehemalige Unioner, der inzwischen die Geschicke an der Seitenlinie von Ligakonkurrent SV 09 Staßfurt lenkt, hat off ensichtlich noch einen Koffer in Heyrothsberge zu stehen – und verhalf seinem Ex-Club in Person von Daniel Koch zu namhafter Verstärkung: „Die beiden sind gute Freunde und als Daniel äußerte, dass er eine neue Herausforderung sucht, hat ‚Stocki‘ uns empfohlen“, schildert Trainer André Hoof den Ursprung von einer der drei neuen Personalien.

In der Torhüterschule des FCM-Nachwuchses ausgebildet, sammelte der 28-Jährige bereits Erfahrungen in der Ober- und Verbandsliga. Die Mehrzahl von zuletzt 85 Landesliga-Einsätzen absolvierte Koch beim SV Irxleben aber in der Rolle als Stürmer. Und auch in Heyrothsberge sind seine Qualitäten als Torjäger gefragt. „Von seinen bisherigen Stationen bringt er für sein Alter eine unglaubliche Erfahrung mit, durch die er uns weiterhelfen wird“, ist sich Hoof sicher.

Daneben kann der Coach mit André Wittpahl und Philip-Maik Witte auf zwei weitere Offensive zählen. Während der 19-jährige Witte ebenfalls den FCM-Nachwuchs durchlief, zuletzt aber beim Wörmlitzer SV 90 in der Kreisliga gelandet war, hat sich Wittpahl bei seinen Stationen in Gommern und Niegripp einen Namen gemacht. Am 25-Jährigen hatten die Unioner bereits in der Vergangenheit Interesse, durch den freiwilligen Rückzug der SG Blau-Weiß aus der Landesliga ergab sich im Sommer ein weiterer Versuch, der fruchtete. Das Duo eint ihre Spezifikation auf dem Platz. Hoof stellt zufrieden fest: „Den Mangel an Linksfüßen im Team sind mit den beiden Jungs sehr gut angegangen.“

Breiter aufgestellt

Demgegenüber stehen in diesem Sommer keinerlei Abgänge an der Königsborner Straße. Denn natürlich: Das mit Platz fünf erfolgreichste Abschneiden des Clubs seit Zugehörigkeit zur Landesliga hat zwar Begehrlichkeiten anderer Vereine geweckt, gleichzeitig aber auch die Bindung zum eigenen Kader gestärkt. Viel Grund für Veränderungen bestand ohnehin nicht, wie Teammanager Olaf Milz frühzeitig feststellte: „Warum sollten wir jetzt alles auf links drehen? Wir wären Narren, wenn wir dies mit dem Gesamtkonstrukt Union Heyrothsberge nach so einer Saison tun würden.“

Inklusive Benjamin Schäfer, Winter-Zugang der Vorsaison, haben die Unioner also punktuelle Baustellen mit Qualität geschlossen und im Vergleich zu vorangegangenen Spielzeiten auch in Sachen Kadergröße einen Schritt nach vorn gemacht. Eine Situation wie zu Beginn der Vorserie, als für Patrick Podehl und Kevin Wunderling noch keine Spielgenehmigung vorlag und sich der Kader früh durch Verletzungen ausdünnte, sollte sich nicht wiederholen. Doch zum Ende der Vorbereitung trat genau dieser unerwünschte Fall ein. Mit Marcus-Antonio Bach, Marcel Gieseler, Schäfer und den Neuzugängen Witte und Wittpahl brachen tragende Säulen verletzungsbedingt und aus privaten Gründen weg. „Vor einem Jahr wären wir an so einer Situation zerbrochen. Aber inzwischen sind wir so aufgestellt, dass wir immer noch eine schlagkräftige Truppe aufbieten können.“ Auf milde Gaben der Konkurrenten will man in Heyrothsberge nämlich auch im siebten Jahr nicht angewiesen sein. Von Björn Richter

Der Sommer der Königstransfers

Heyrothsberge - Es kursiert das Gerücht, dass Christopher Handke endlich mal wieder einen Döner essen wollte. Deswegen hat sich der Ex-Profi vom 1. FC Magdeburg und zuletzt FSV Zwickau für einen Wechsel in den Amateurbereich entschieden. Aber der Döner allein ist es natürlich nicht gewesen, der Handke, der 121 Dritt- und sieben Zweitliga-Begegnungen absolvierte, in die Provinz zog – zum Ummendorfer SV. Und nicht nur dorthin. Der 31-Jährige heuerte beim FCM als Co-Trainer der Bundesliga-A-Junioren an. Handke: „Mir war klar: Wenn ich noch einmal etwas mache, dann nur für den FCM, egal in welcher Funktion.“

Er ist nicht der einzige Neuzugang, der für Aufsehen gesorgt hat. Mit Tim Schaarschmidt hat der MSC Preussen die personifizierte Abwehr-Erfahrung aus 67 Oberliga-Partien verpflichtet. Und Havelwinkel Warnau darf sich eines jungen Mannes erfreuen, der schon für Energie Cottbus, Bayern München und zuletzt in der Regionalliga für Burghausen spielte: Mathis Lange, 21, hatte zuletzt gegen Ottersleben entscheidenden Anteil am 4:3-Sieg. (dh)