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Bindehautentzündung: Hygiene vermeidet Ansteckung

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Bindehautentzündung: Hygiene vermeidet Ansteckung

Auslöser für eine Bindehautentzündung können Bakterien oder Viren sein. Foto: AOK-Mediendienst

(ams) ● Verklebte Lider am Morgen, gerötete, brennende und geschwollene Augen – das sind typische Anzeichen einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Auslöser können Bakterien oder Viren sein, eine Allergie, aber auch Staub oder Zugluft, beispielsweise durch das Gebläse im Auto. Eine unkomplizierte Bindehautentzündung klingt bei knapp der Hälfte der Betroffenen auch ohne Behandlung innerhalb von sechs bis zehn Tagen ab. „Verschlechtert sich die Sehkraft, wird das Auge lichtempfindlich oder haben Betroffene das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben, dann sollten sie das ärztlich abklären lassen“, sagt Anja Debrodt, Ärztin im AOK-Bundesverband.Die Bindehaut ist eine Schleimhautschicht, die Augenweiß und Innenlider schützt. Entzündet sie sich, schwellen die Blutgefäße an und die Augen röten sich. Die Konjunktivitis ist die häufigste entzündliche Erkrankung der Augen. Unterschieden wird in ansteckende (ausgelöst durch Viren oder Bakterien) und nicht ansteckende (allergisch bedingt oder durch äußere Reize verursachte) Entzündungen. Bei einer bakteriellen Bindehautentzündung sind die Augen rot und tränen. Die Bindehaut sondert eine weißlich-gelbe Flüssigkeit ab, die vor allem morgens die Lider verklebt. Ist ein Virus der Auslöser, sind die Beschwerden ähnlich, die abgesonderte Flüssigkeit ist aber eher wässrig. Zu den häufigsten Erregern zählen die hochansteckenden Adenoviren (Keratokonjunktivitis epidemica). Diese sind übrigens meldepflichtig: 2016 gab es nach Angaben des Robert Koch-Instituts bundesweit 731 Fälle von Adenovirus-Konjunktivitis, besonders gehäuft bei Kindern unter fünf Jahren.Um eine Ansteckung zu vermeiden, ist Hygiene das A und O: „Die Augen auf keinen Fall reiben, auch wenn sie brennen und jucken. Falls man sich doch mal an das Auge fasst, sofort die Hände waschen, um den Erreger nicht weiter zu tragen. Handtücher, Waschlappen oder andere Gebrauchsgegenstände sollten nicht mit anderen geteilt werden“, rät Ärztin Debrodt. Bei Bindehautentzündungen, die durch allergische Reaktionen (Pollen, Staub oder Kosmetik) oder äußere Einflüsse (Zugluft, stark gechlortes Wasser im Schwimmbad oder sehr intensives UV-Licht) ausgelöst werden, besteht dagegen keine Ansteckungsgefahr. Handelt es sich um eine allergische Entzündung, sind immer beide Augen gerötet, tränen und brennen. Meist kommen noch andere allergische Beschwerden wie Schnupfen oder Juckreiz dazu. Während bakterielle Bindehautentzündungen sich oft auch ohne Behandlung innerhalb von zehn Tagen bessern, können virale Entzündungen bis zu vier Wochen anhalten.„Eine Bindehautentzündung durch Bakterien kann gut durch eine Therapie mit antibiotischen Augentropfen oder -salben behandelt werden. Diese können den Heilungsprozess etwas beschleunigen. Ist die Entzündung allergiebedingt, können Antihistaminika eingesetzt werden“, so Debrodt weiter. Bei Viren helfen Antibiotika nicht.Um die Ursache für eine Bindehautentzündung festzustellen, fragt der Arzt nach typischen Beschwerden wie Jucken oder verklebten Lidern und danach, wann die Beschwerden begonnen haben. Im Anschluss werden die Augen untersucht. Doch die Ursache der Entzündung lässt sich aufgrund der Beschwerden oft nur schwer bestimmen.Gegebenenfalls wird daher zur weiteren Abklärung ein Abstrich des Augensekrets genommen, um den Erreger zu bestimmen. Von Eigenbehandlungen wie Kamillenbädern oder Teebeuteln auf den Augen rät Debrodt ab. Heilkräuter können Allergien auslösen. Ärztin Debrodt empfiehlt, die Augen nur mit einer sterilen Kochsalzlösung aus der Apotheke zu reinigen und dasselbe Medikament, etwa Augentropfen, nicht gemeinsam mit mehreren Personen zu benutzen, auch wenn es eventuell um die gleichen Symptome geht. Außerdem sollten Tropfen oder Salben nicht über die vorgeschriebene Behandlungsdauer hinaus aufgehoben werden.

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