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Rudolphital: Reiten in familiärer Atmosphäre

Ich liebe meine Altmark

Rudolphital: Reiten in familiärer Atmosphäre

Von Andrea Schröder Sanne Josi liebt Pferde. Deshalb fährt sie jeden Dienstagnachmittag von Stendal aus Richtung Sanne, wo unweit des Dorfes in Richtung Arneburg das Rudolphital liegt. Familie Tannhäuser hat dort ihren Schimmel- und Scheckenhof. Der Bauernhof liegt inmitten von Wald und Feldern. Natur pur. Ruhe pur. Die Achtjährige trainiert in der Dienstagsgruppe. Ihr gehören blutige Reitanfänger ebenso an wie schon etwas fortgeschrittenere Reiter, die wie Josi bereits Freireiterin sind. „Sie dürfen schon allein auf dem Pferd reiten, da muss niemand mehr die Longe halten“, erklärt Dirk Tannhäuser. Der 37-Jährige ist Pferde- und Reitsportfan. Während er in der Woche Reiter trainiert und Pferde zureitet, ist er an vielen Wochenenden in der Saison zu Vielseitigkeitsturnieren unterwegs. Diesem Sport hat er sich verschrieben.

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Dienstags ist Schnuppertag

Vater Kurt Tannhäuser nennt den Dienstag Auffangtag. Immer, wenn Eltern und Großeltern anrufen und fragen, wann ihre Jüngsten denn zum Reinschnuppern in die Reiterei vorbeikommen können, wird der Dienstag genannt. Von 15.30 bis 17.30 Uhr können die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gern vorbeischauen und einfach erstmal ausprobieren, ob das Reiten tatsächlich etwas für sie ist.

Bevor es aufs Pferd geht, steht aber erst einmal das Putzen und Striegeln an. Josi, die allwöchentlich von ihrer Mutti Daniela Schulze ins Rudolphital gefahren wird, weiß genau, wie das geht. Peanut ist das Lewitzer Scheckenpony, das sie pflegt und reitet. Mit der Bürste striegelt sie Peanuts Fell, anschließend kratzt sie seine Hufe aus. Dann sattelt sie das Pferd. „Wichtig ist, dass der Sattel von der richtigen Seite aufgebracht wird“, sagt die Achtjährige. „Immer in Fellrichtung, damit die Haare nicht knicken“, ergänzt Dirk Tannhäuser. Als nächstes kommt das Halfter ab und die Zügel werden über den Kopf gelegt. Mutti Daniela hilft, auch sie hat schon einiges gelernt und ihre Angst vor Pferden inzwischen abgelegt. Auch die Trense ist wichtig. Beim Gebissanlegen, über das das Pferd beim Reiten gelenkt wird, hilft der Chef des Schimmel- und Scheckenhofes. Die Kinder zögern dabei manchmal ein bisschen, schließlich fassen sie dabei ins Maul des Pferdes. Zuletzt bringt Josi die Steigbügel auf die richtige Länge. Sie legt ihren Arm an zur Orientierung. Dann passt alles.

Auch Laura (9) hat ihren Odin bereits zum Ausritt fertig gemacht. An dem Tag steht ein Ritt durch den Wald auf dem Plan. Der Reitplatz wird links liegen gelassen. Auch Laura ist bereits Freireiterin. Seit zwei Jahren reitet die Tangermünderin. Auch sie mag Pferde und am liebsten reitet sie mit Odin durch den Wald, „weil er dann schneller geht“. Eine der jüngsten Reiterinnen ist Sissy. Immer wenn Oma Simone Kreiss die Vierjährige aus der Kita in Arneburg abholt, weiß sie, dass es zum Reiten geht. Ihr Pferd Perle geht an der Longe. Sonntags fahren Oma und Enkelin auch öfter ins Rudolphital. Dann reitet Sissy, die bereits mit zwei Jahren mit dem Reitunterricht begonnen hat, gern auf einem kleineren Pony.

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Reitturnier am 5. August

Zu den Anfängern gehört Paula aus Stendal. Die Zehnjährige wird von ihrer Mutti Madeleine Nowak begleitet. Beim Aufsitzen hilft Dirk Tannhäuser ihr. Sie stellt sich mit einem Bein auf seine Hände. Bei drei schwingt sie sich in den Sattel.

Schritt, Trab und später auch Galopp üben die Jüngsten. Die Erfahrenen reiten in Gruppen aus oder trainieren fürs Springoder Turnierreiten. „In der Woche sind jeden Tag Reiter hier, an den Wochenenden fahre ich zu meinen Turnieren“, erzählt Dirk Tannhäuser. Rund 30 Pferde verschiedener Rassen hat er auf dem Hof. Die Lewitzer Schecken sind vor allem für Kinder und Freizeitreiter und die Touristik- und Reiterferien gedacht. Zudem hat er diverse Sportpferde, die er für Dressur, Springen und Vielseitigkeit ausbildet und züchtet. Das alles übrigens in seiner Freizeit im Nebenerwerb. Der Schimmel- und Scheckenhof, zu dem auch der Pferde- und Touristikverein Rudolphital gehört, ist ein guter Ausgleich zu seinem Beruf als Angestellter bei der AOK. „Wir sind hier ein Familienbetrieb mit vielen Helfern, auch die größeren Reiterinnen nehmen uns viel Arbeit ab, helfen zum Beispiel, die Pferde auf die Turniere vorzubereiten und ihnen Zöpfe zu flechten“, sagt er. Sein Arbeitstag ist von 5 bis 23 Uhr recht lang. Doch er macht es gern, die Pferde sind seine Leidenschaft, besonders, die Jungpferde auszubilden und sie fast bis in den Leistungssport zu bringen.

Dazu gehört auch Nachwuchs seiner Stute Rudolphital‘s Kir Royal, mit der er zwölf Jahre lang bei Turnieren geritten ist. Zu seinen größten Erfolgen zählt er das dreimalige Erreichen des Finales beim Bundeschampionat in Warendorf und ein sechster Platz im Finale der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde. Da hat er bei der Siegerehrung neben Weltklasse-Reitern wie Michael Jung gestanden. Heute ist die Stute in der Zucht und bringt sehr guten Nachwuchs.

Apropos Nachwuchs. Tochter Ida tritt in die Fußstapfen ihres Papas. Die Vierjährige hat viel Spaß beim Reiten und ist auch schon bei Turnieren mit dabei.

Am 5. August findet im Rudolphital ein Reitturnier mit Dressur-, Spring- und Geländeprüfungen sowie für die Jüngsten Führzügelwettbewerben statt. Zuschauer sind von 8 bis 18 Uhr herzlich willkommen. Dort werden auch Josi, Laura, Sissy und Paula ihr Können unter Beweis stellen und sich dem Urteil der Richter stellen.