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Modernisierung des Altneubaugebietes Osterburg

Ich liebe meine Altmark

Modernisierung des Altneubaugebietes Osterburg

Kunst in seiner Vielseitigkeit ist in Salzwedel allgegenwärtig. So kann die gesamte historische Altstadt als Gesamtkunstwerk betrachtet werden. Lässt sich doch hier auf engstem Raum die gesamte Palette an Baustilen von der Romanik bis in die Moderne finden. Auch die vielen kleineren und größeren Galerien mit ihren wechselnden Ausstellungen belegen, dass Kunst und Salzwedel eine harmonisierende Einheit bilden.Mit dem Kunsthaus Salzwedel wurde ein weiterer Meilenstein in Richtung Kunststadt gesetzt. Doch Kunst ist das Produkt künstlerischen Schaffens.Ohne kreative Menschen, also den Künstlern, auch keine Kunstwerke. Wikipedia definiert den Begriff Kunst wie folgt: „Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.“Viele Kunstschaffende hat es bereits in die altmärkische Metropole gezogen, denn Stadt und Region haben auch das zu bieten, was künstlerisch begabte Menschen besonders schätzen – eine gewisse Ruhe und Gelassenheit.Und doch gleichzeitig auch Lebendigkeit und unendlich vieles zum Entdecken.Wenn aus einer Idee Wirklichkeit wirdWas liegt also näher, als in der Stadt eine Stätte der Kunst und Kultur für auswärtige Künstlerinnen und Künstler zu schaffen. Denn für kreative Köpfe ist es besonders wichtig, einmal über den berühmten Tellerrand hinauszuschauen. Der Gedanke, in der Stadt ein Künstler- und Stipendiatenhaus entstehen zu lassen, war geboren und wollte in die Tat umgesetzt werden. Ein passendes Gebäude wurde schnell gefunden.Unmittelbar in Nachbarschaft zur Marienkirche, dem Danneil- und Jenny-Marx Museum und damit im ursprünglichsten Teil von Salzwedel, in der Predigerstraße, war der Landkreis im Besitz eines Gebäudegrundstückes. Bereits 1990/1991 wurde es aus Mitteln des Landkreises im Rohbau grundsaniert.Nach dieser ersten Bauphase fiel das ehrgeizige Projekt allerdings für mehrere Jahre in einen Dornröschenschlaf. Für Christamaria Meyer, selbst Kunstschaffende und Vorsitzende des Kreis-Kulturausschusses, war die Vollendung des Vorhabens zu einer Herzensangelegenheit geworden und sie warb für die Umsetzung.Die Zusicherung eines Stipendiums durch das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt bewirkte, dass der Altmarkkreis in einem Nachtragshaushalt Mittel in Höhe von 100.000 DM für den Ausbau des Hauptgebäudes bereitstellte. Die Sparkasse Altmark-West förderte das Projekt mit 40.000 DM und der Altmarkkreis stellte 1996 weitere 40.000 DM bereit, sodass das Haus nach Fertigstellung über zwei Wohneinheiten, einen Versammlungs- und einen Ausstellungsraum verfügte. Das Nebengebäude wurde 2008 seiner Bestimmung als Atelier und Werkstatt übergeben. Im Februar 1997 zog mit der Schmuckdesignerin Ester von Bach aus Stendal die erste Stipendiatin in das Künstlerhaus.

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Der Komponist Steffen Wick (vorn), weilte von April bis Juni im Künstler- und Stipendiatenhaus

Seit nunmehr 20 Jahren trifft sich im Salzwedeler Künstler- und Stipendiatenhaus die Welt

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Aufenthalt im Künstlerund Stipendiatenhaus bei Künstlern sehr begehrt

Das Anliegen der Einrichtung ist es, Künstlern für einen begrenzten Zeitraum eine ungestörte Schaffensperiode zu ermöglichen. Das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt fördert die dreimonatigen Aufenthalte jeweils mit einem Stipendium in Höhe von 1000 Euro pro Monat. Die Wohnung und das Atelier werden vom Altmarkkreis Salzwedel kostenfrei zur Verfügung gestellt. Somit ist der Stipendiat für die Zeit seines Aufenthaltes finanziell abgesichert und kann sich ganz seiner künstlerischen Arbeit widmen. Angesprochen sind begabte, vorrangig jüngere Künstlerinnen und Künstler, die in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur und Musik/Komposition professionell arbeitend tätig sind.

Die Auswahl der Stipendiaten wird durch das Land getroffen. Ein Kunstbeirat, ein Literaturrat und ein Musikrat entscheiden über die Vergabe. Die Nachfrage nach einem Stipendium ist groß. Allein im Jahr 2015 waren 80 Bewerbungen aus dem In- und Ausland eingegangen.

So konnten im Salzwedeler Künstlerhaus schon Stipendiaten aus Berlin, Hamburg, Leipzig, Köln, Schottland, Korea, Italien, Frankreich, Japan, Taiwan, Indien, Jordanien und aus Brasilien begrüßt werden. Über 60 Landesstipendiaten waren seit 1997 in Salzwedel künstlerisch tätig und präsentierten im Anschluss an ihrem Aufenthalt ihre geschaffenen Werke in Ausstellungen. Es ist eine Symbiose, von der beide Parteien profitieren.

Für den oder die Künstler/in ist die Salzwedeler Schaffensperiode auf einer sicheren finanziellen Grundlage gebettet Für Stadt und Region sind die Künstler nicht nur eine kulturelle Bereicherung, sie sind auch Werbeträger für Stadt und Land.

Förderverein versteht sich als Bindeglied zwischen den Künstlern

1998 gründete Evamaria Meyer den Förderverein des Stipendiatenhauses. Der Verein, dem zurzeit rund 30 Mitglieder angehören, betreut die Stipendiaten vor Ort, organisiert Veranstaltungen sowie Ausstellungen. Darüber hinaus vergibt der Verein auch eigene Arbeitsaufenthalte, die von Sponsoren finanziell abgesichert werden. So kamen bisher schon über 40 Künstler in den Genuss eines Kurzstipendiums durch den Verein. Die Mitglieder möchten aber auch Brücken bauen zwischen den Künstlern im Haus und den Künstlern und Menschen vor Ort. Dazu bietet unter anderem das Künstlercafe zum Ende des jeweiligen Aufenthaltes eine ideale Plattform. Zudem werden durch Lesungen und Ausstellungen die Arbeiten der Künstler öffentlich gemacht, welche wiederum Menschen aus anderen Regionen nach Salzwedel kommen lassen. In diesem Jahr begeht das Künstler- und Stipendiatenhaus sein 20-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten anlässlich dieses Jubiläums finden am Sonnabend, 2. September statt. Genauere Informationen entnehmen sie bitte der Volksstimme. Oliver Becker